Freitag, 20. April 2012

Subasi

Subasi, keine Ahnung was mich hier erwartete. Ich stand in einen Felsenschlucht, durch die sich ein Flusslauf schlängelte, vor mir lag so was wie ein ausgehöhlter Baumstamm den man wohl als Kanu benutzen konnte. Wirklich wohl und sicher fühlte ich mich hier nicht und doch war es der einzige Ansatzpunkt den mir mein Auftraggeber mitgeteilt hatte. Was blieb mir also übrig als mein Glück hier zu versuchen? Ich folgte dem Flusslauf am Ufer, meine Augen suchten die Bergketten ab, ich wusste nicht warum aber ich fühlte mich beobachtet. Irgendwann kam ich an eine Stelle wo ich nicht weiter konnte und das flache Ufer nahtlos in eine Steilwand überging. Ich musste zurück und es doch mit den Kanu versuchen.


Weit kam ich nicht, das Kanu war noch nicht einmal in Sichtweite, da stand plötzlich eine merkwürdig gekleidete Frau vor mir. Ihre Kleidung war aus hellem Leder ihr Gesicht war mit einer roten Farbe fast völlig bemalt und ihr Haar war so lang das ihr Zopf bis über ihre Hüften reichte. Leider sprach sie nicht wirklich goreanisch, sondern radebrechte und gestikulierte wild um sich verständlich zu machen. Auf meine Frage hin wo ich denn hier genau sei, erzählte sie mir was von Staubfüßen. Nun interessierte ich mich allerdings nicht wirklich für die Sauberkeit ihre Füße und fragte noch einmal nach. Dabei kam heraus das der Stamm welchen sie angehörte sich so nannte, man lernt eben nie aus.


Sie war es auch die mich dann endgültig dazu brachte das Kanu zu nehmen, auch wenn es nicht sehr vertrauenerweckend aussah so soll es doch die einzige Möglichkeit sein in das Dorf zu kommen wo diese Staubfüße wohnen. So wie sie sich in die Nussschale schwang und mit dem Paddel hantierte konnte man fast glauben das sie so etwas öfters machte. Stumm lächelnd reichte sie mir ein weiteres Paddel und ich versuchte mich ebenfalls darin dem Kanu etwas Vortrieb zu verschaffen. Leider tauchte dabei der größte Teil meines Umhanges in das Wasser und ich war den Rest der Fahrt damit beschäftigt diesen zu retten und auszuwringen.


Nach einer kleinen Ewigkeit steuerte sie das Kanu ans Ufer, nach dem ich mich an Land gequält hatte, immer mit der Angst im Nacken auf den letzten Meter doch noch zu kentern, schaute ich mich um. Weit und breit war kein Dorf zu sehen. Dafür ging es jetzt einen steilen Pfad bergaufwärts. Als ich ausgepumpt dort oben ankam breite sich eine weite grüne Ebene vor mir aus die übersäht war von Zelten. Menschen waren aber immer noch keine zu sehen. Sie wies mir ein Zelt zu, wo sie auch meinen immer noch tropfnassen Umhang auf hing und lud mich dann in das Gemeinschaftszelt ein. Die Einladung nahm ich natürlich gerne an, zumal ich mir auch etwas zu Essen erhoffte.


Tatsächlich tischte sie mir auch etwas auf. Geräuchertes Fleisch, etwas Wasser dazu, nicht viel aber es reichte. So gut es ging versuchte ich mit der Frau ins Gespräch zu kommen. Eigentlich hatte ich ja gehofft das ich das, was mein Auftraggeber wissen wollte durch beobachten in Erfahrung bringen konnte, da aber hier scheinbar so gar keiner war, angeblich waren sie alle zur Jagd, musste ich die Informationen anders auftreiben. Ich redete erst um den heißen Brei herum fragte nach Leuten die ich wegen der Schulden suchte, das sie mir nicht helfen konnte war klar, es war auch nur Mittel zum Zweck um sie einzulullen. Später lenkte ich das Gespräch auf eine Sklavin, von der ich annahm, das sie jetzt bei dem Stamm ist. Vom Namen her bestätigte sie mir das auch.


Um sicher zu gehen beschrieb ich das Mädchen noch, baute aber Fehler ein und nannte Merkmale von dem anderen Mädchen, welches ich auch noch suchte. Ich freute mich das sie darauf herein fiel und meinte nein das wäre das andere Mädchen deren Kettenschwester, auch den Besitzer der beiden Sklavinnen nannte sie. Es schien als ob ich jetzt alles wusste worauf es ankam. Da ich annahm das dieser Mann mit den anderen auf der Jagd ist, war ich zufrieden und freute mich, in den nächsten Tagen meine Belohnung abholen zu können. Doch ich hatte mich getäuscht. Die Schamanin, dies war sie nämlich wie sie mir nebenbei auch noch erzählt hatte, war jetzt sehr redselig  und erwähnte noch das der Mann mit den beiden Mädchen verschwunden sei.


Das ich tatsächlich die richtige Fährte aufgenommen hatte zeigte mir die Tatsache das sie sagte das die beiden Sklavinnen kurz vorher geflohen seien und er sie einfangen musste, dabei soll er sehr wütend gewesen sein als er sie zum Stamm zurück brachte, am nächsten Tag verschwanden die Drei. Ich stand als wieder fast am Anfang. Gut nicht ganz, zumindest den Namen des Besitzers der beiden Mädchen hatte ich schon mal und eigentlich wollte mein Auftraggeber auch nicht viel mehr wissen, wohler würde ich mich aber schon fühlen wenn ich ihm auch den genauen Aufenhaltsort nennen könnte.

Egal, für heute sollte es genug sein. Ich war satt, ich hatte einen, wenn auch nur kleinen Erfolg, dazu kam das die ersten Männer von der Jagd zurück kamen. Ich wollte nicht ihre Neugierde provozieren und zog mich in das mir zur Verfügung gestellte Zelt zurück. Am nächsten Tag würde ich hier einen letzten Versuch starten, den Aufenhaltsort in Erfahrung zu bringen. Falls mir das nicht gelingen sollte, musste ich mir was einfallen lassen.

GR

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