Samstag, 19. Mai 2012

Das letzte Tuch gegeben

Der Tag begann wie die letzten beiden auch, wieder einmal rannte ein Bote herum, diesmal wieder mit einer Mitteilung der Regentin, die ich mir dann auch vorlesen lies. Wie nicht anders zu erwarten war es eine Reaktion auf die Ereignisse im Zusammenhang mit der roten Kaste. Vorläufig hatte ich jedoch keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn ich hatte Kundschaft, es war der Schreiber. Er machte einen ziemlich betrübten Eindruck, denn mit seiner letzten Sklavin war auch sein letztes Collar verschwunden und er orderte nun ein halbes Dutzend Neue. Direkt aus der Kramkiste, meinte er, das würde reichen. Tatsächlich hatte ich auf der Resterampe noch fünf liegen die ich ihm zu einem sehr gutem Preis verkaufen konnte. Das sechste wollte ich nachliefern.

Damit war er einverstanden. Der Krieger kam noch sein Prunkschwert abholen, leider ließ er anschreiben, dann machte ich daran neue einfache Halseisen zuschmieden, beim Klang des Hammers auf dem Amboss ließ sich zudem prima nachdenken. Die Ereignisse der letzten Tage lassen einem aber auch nicht los.Wie ich die Eisen so fertig hatte trat ich wieder vor die Schmiede und mir lief die Diplomatin über den Weg. Auch sie ließ der Konflikt zwischen der Regntin und der roten Kaste nicht los, doch schien es mir so als stünde sie eher auf der Seite der Regentin, Frauen halt! Dabei war sie, also die Regntin, es doch die in ihrem letzten Schreiben einiges verdreht dargestellt hatte aber das konnte die Diplomatin ja nicht wissen, denn damals lebte sie noch nicht in Kasra.

Ich sagte ihr nur, das, wer Bürokratie säht, noch mehr Bürokratie ernten wird. Wer der Stadt Bürokratie aufzwingt, darf sich nicht wundern wenn die Stadt und ihre Kasten förmlich gelähmt sind. Wer Gesetze schafft, Bestimmungen erlässt, sollte sich nicht wundern wenn sich jeder erst rückversichert und zum eigenen Schutz weitere Regeln aufstellt. Keiner traut sich mehr was, jeder macht nur das wo er sicher ist was erlaubt ist. Dann schwärmte ich von einem Kasra mit weniger Bürokratie, weniger Gesetzen und einer flacheren Hierarchie. Von einem Kasra wo die Ämter nicht nach Dünkel sondern nach Können und Kaste besetzt werden, wo Baumeister nicht die Arbeit der Blauen machen und die Blauen nicht die Arbeit der Händler, wo die Kasten wieder selbstbestimmt sind. Ja das wärs, leider aber auch nur ein Traum.

Das Gespräch konnten wir nicht zu Ende führen denn wir wurden durch die Tuchmacherin und und Sid gestört. Na ja, gestört ist übertrieben aber das Gespräch nahm dann eine andere Richtung und als wir beim Branden von Kajirae angekommen waren, zerstreute sich die Gruppe, die Einzige die noch blieb war die Tuchmacherin. Wie sich heraus stellte hatte sie schon einen großen warmen Met intus und war entsprechend redselig. Ich riet ihr auf sich aufzupassen, sonst ist es bald vorbei damit, das sie selbst bestimmt was sie trinken darf. Ich wusste ja das sie ein Branding trug und auf meine Warnung hin, sagte sie auch mehr so dahin "Was soll man machen wenn man im Herzen doch eine Sklavin ist!" Ich sah sie an, überlegte kurz.


Jetzt war mir wieder die Bürokratie im Weg, wenn ich ihr die Entscheidung abnehme und ihr ein  Eisen umlege wird das wieder handlange Prozesse nach sich ziehen, nein ich musst es anders machen. Sinngemäß sagte ich zu  ihr, das sie die Wahl hat zwischen Geborgenheit und einem Leben wo sie ständig auf der Flucht ist vor ihren Fastgeährten. Sie zitterte, sie wusste genau was ich meinte, doch da sich der Marktplatz wieder mit Leuten füllte, sagte sie nichts. Kurzerhand zog ich sie hinter mir her in die Schmiede. Dort stammelte sie was von angekommen, von Geborgenheit mit...., sie fasste sich an dem Hals, irgendwie konnte sie sich mit dem Gedanken noch nicht ganz anfreunden. "Du kannst ankommen aber nicht als freie Frau, sondern zu meinem Füßen!" Sich wich ein Stück zurück, kein Ton kam über ihre Lippen.

Ausgerechnet jetzt kam der Schreiber und wollte sein sechstes Collar haben! Warum hatte ich auch das Tor der Werkstatt nicht geschlossen? Ich händigte es ihm aus und wartete bis er außer Hörweite war, dann schloss ich das Tor, nahm eine weiteres Collar und ging zurück zu der Tuchmacherin. Ich legte das Collar auf dem Rand der Feuerstelle, sie schaute mich fragend an, so das ich ihr anbot sie es mal zu berühren. Sie nickte zögerlich und ich drückte es ihr in die Hand. Fast zärtlich strichen ihre Finger über das kühle Metall, dann legte sie es zurück. "Du kannst es haben aber dann wirst du es nicht mehr in der Hand tragen!" Sagte ich zu ihr. "Ja Herr!" war ihre Antwort.


Ich öffnete das Collar und hielt es mit der offenen Seite zu ihr. "Du weißt was du zu tun hasst?" Sie nickte aber sie rührte sich sonst nicht. Ich half ihr, legte meine Hand auf ihre Schulter und drückte sie nach unten, langsam sank sie auf die Knie, die Schenkel geöffnet, die Handflächen nach oben, starrte sie auf den Boden. Jetzt legte ich ihr das kühle Metall um den Hals, klackend schloss er sich, knirschend drehte sich der Schlüssel im Schloss, dann war es vorbei, nur zwei Worte wollte ich jetzt noch hören. Es wurden ein paar mehr! "Ich unterwerfe mich dir, mein Leben, meine Gedanken und mein Herz sollen dir gehören.......la kajira, mit allem was ich geben kann, werde ich dir dienen mein Herr ......" brachte sie mit zittriger Stimme hervor.

GR

8 Kommentare:

  1. Boah nee, Georg. Willst du nen Rekord im Versklaven aufstellen? ;-p

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  2. Eigentlich nicht, zumal ich ganz sicher nicht krampfhaft nach solchen Gelegenheiten suche. Aber vielleicht hat der Schmied auch nur die Kaste verfehlt! ;)

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  3. Luc sagt:

    Das ist doch nicht zu glauben, oder?

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  4. Was meinst du eigentlich Luc? Klar hab ich mit der Diplomatin unterhalten und auch Brom ein Gladius verkauft.

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  5. Das heisst der Schmied will jetzt die Kaste wechseln und Slaver werden, was ihm ja scheinbar im Blut liegt?

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  6. Nein der Schmied wechselt nicht die Kaste und bleibt auch Mainchar. Irgendwann muss auch mal gut sein.

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  7. Himmel, wenn der Schmied nicht alle zwei Stunden Frauen versklaven würde, dann wären meine Schwerter einen Tag eher fertigt.

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  8. Ich sag mal so, zwei Käufe, zwei freiwillige Unterwerfungen und gerade mal eine Versklavung in zwei Jahren, ist nun nicht sooo viel. Ich glaub der Durchschnittsgoreaner in SL kommt in der Zeit auf deutlich mehr, so das der Schmied sich eher am unteren Ende der Versklavungsskala bewegt.

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