Sonntag, 13. Mai 2012

Exportschlager Bürokratie?

Ich war noch in meinem Haus in Jorts und sortierte ein paar Schriftrollen und diverse andere Unterlagen. Zum einen hatte ich einiges eingenommen auf meiner letzten Reise und zum anderen musste ich anhand der mir noch verbliebenen Schuldscheine meine nächste Reiseroute planen. Da fiel mein Blick aus dem Fenster und ich sah eine Frau die der Regentin von Kasra verdammt ähnlich sah. Im nächsten Augenblick war sie schon um die nächste Häuserecke verschwunden, so das ich mir nicht wirklich sicher sein konnte. Allerdings war es auch egal, was interessierte es mich wo sich Kasras Regentin rumtrieb, auch wenn sie in letzter Zeit verdammt häufig hier in Jorts zu sehen war. Vielleicht war doch etwas an dem Gerücht dran das sie eine Liebschaft mit dem hiesigen Richter hatte. Wie gesagt, ich achtete nicht weiter darauf und setzte meine Arbeit fort.

Später, der Tag neigte sich so langsam dem Ende zu, verließ ich meine Haus, vielleicht traf man ja jemanden, mit dem man es sich auf einen Paga gemütlich machen konnte. Tatsächlich traf ich auf dem Marktplatz ein paar Leute an. Das vorherrschende Gesprächsthema war, das Kasra Regentin sich angeblich in der Stadt aufhielt, als Gast des Richters. Na zu dem Thema konnte ich was beitragen, hatte ich mich also doch nicht getäuscht. Da aber keiner was genaues wusste, kochten die Gerüchte immer höher. Die einen meinten was von 4 Assasinen gehört zu haben die angeblich hinter der Regentin her waren, andere stützten mehr die Meinung das es doch eher die Liebe zum Richter war die sie nach Jorts gezogen hatte.

Ich hatte ja mittlerweile meine eigene Theorie entwickelt. Nein, eigentlich sogar zwei! Die eine lautete so, das die Regentin nach Jorts gekommen ist um die Bürokratie derer sich Kasra so lobte nach Jorts zu exportieren, sozusagen Entwicklungshilfe zu leisten. Wenn dann die Bürokratieungewohnten Bewohner von Jorts Fähre in einem Sumpf von Schriftrollen versinken, würde sie ihre Krieger los schicken und diese könnten dann den Ort fast kampflos einnehmen. Schrecken breitete sich auf dem Gesichtern der Anwesenden aus, hielten sie diesen Gedanken doch durchaus für wahrscheinlich, und sie überlegten wie man dieser Gefahr begegnen könnte. Allerdings war nicht ganz klar was für sie das Gefährlichere war, das Ungeheuer Bürokratie oder die daraus resultierende Besetzung ihrer Stadt. Die zweite und wesentlich ungefährlichere Möglichkeit war jedoch, das sie nur hier war um Zar zu üben, da ja nächste Hand ein Turnier dieser Art in Kasra anstand und sie sicher gut abschneiden wollte.

Man entschloss sich das Rätselraten aufzugeben und schickte eine Kajira los die Regentin zu suchen. Die Regentin erschien dann auch kurze Zeit später, machte aber keine weiteren Angaben zu ihren Dasein in Jorts, stattdessen fragte sie nach einer Partie Zar, so das man fast vermuten konnte, das der zweite Teil meiner Vermutungen zu traf. Näheres erfuhr ich dann aber nicht mehr, da sich der Kommandant von Jorts Fähre und der Richter sich mit der Regentin sich zu einem vertraulichen Gespräch zurück zogen. Mir blieb also nichts weiter übrig als mich zu dem Fremden der sich auf der Terrasse breitgemacht hatte zu setzen und mir einen Paga bringen zu lassen.

Um die Zeit zu überbrücken unterhielt ich mich mit dem Fremden und erfuhr das er eine kleine Salzlieferung zu überbringen hatte, nur wusste er nicht genau an wem und hoffte den Mann hier zu treffen. Um ihn sein Leben zu erleichtern bot ich ihm an, mir seine Kajira zu verkaufen. Immerhin war sie blond und Blonde schienen in letzter Zeit hoch in Kurs zu stehen. Leider ging er nicht wirklich darauf ein, angeblich gehörte sie ihm nicht. Darum bot ich ihm an, mehr zu bezahlen als sie vielleicht in seinen Augen wert ist, so könnte er ihren Besitzer entschädigen und es würde sogar was für ihn bei abfallen. Den Besitzer könnte er ja sagen sie wäre unglücklicherweise im Vosk ertrunken.

Doch auch darauf ließ er sich nicht ein, denn angeblich wäre die Kajira diejenige die seine Kontaktperson kennen würde und ohne sie würde er diesen Händler, für dem das Salz bestimmt ist, nie finden. Mit diesem Mann war einfach keine Geschäft zu machen. Ich erhob mich nach dem ich meinem Paga ausgetrunken hatte und ging zurück zu meinem Haus.

GR

PS: Es ist immer wieder herrlich die Reaktionen zu beobachten bzw zu lesen wenn das Thema Bürokratie außerhalb von Kasra auf dem Tisch kommt.

2 Kommentare:

  1. Indira/Su/Keks13. Mai 2012 um 13:36

    Die Idee mit der Sklavenhalterprüfung und der Sklavinnentauglichkeitsprüfung samt Anträgen dazu, fand ich aber dennoch herrlich, und nützlich wäre das allemal :)

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  2. Ja stimmt, vielleicht hätte ich den Schrecken und das Entsetzen detaillierter beschreiben sollen, inklusive aller Vorschläge was man noch so umsetzen könnte. Natürlich auch den Kajiraführerschein!

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