Mittwoch, 2. Mai 2012

Handelsrecht

So, heute mal keinen großartigen IC-Bericht. Das liegt vor allem daran das ich gestern die meiste Zeit mich in Wortgefechten mit einem Söldner aus Ar geübt habe. Ja das klingt gar nicht so spannend und ich weiß auch das Worte an sich nicht weh tun, zumindest äußerst selten physisch aber es war trotzdem ganz spannend. Ich mag es wenn man sich Satzungetüme voller versteckter Provokationen, Unterstellungen und kleiner Drohungen um die Ohren haut. Sätze denen man anmerkt das die Stimmung sehr labil ist, ein falsches Wort und die Situation kippt und man rastet aus oder bekommt mal wieder auf die Fresse. Das die Situation gestern nicht gekippt ist, das Gespräch am Ende einen friedlichen Ausgang nahm gehört dazu. Sonst wäre es ja vorhersehbar und deutlich weniger spannend. Leider sind meine nur latent vorhandenen schriftstellerischen Fähigkeiten nicht gut genug um daraus eine Geschichte zu stricken.


Deshalb heute etwas zu einer Geschichte die eher meinem Händleralt betrifft. Das Handelsgesetz! Es gibt da ein paar Hinweise in den Bücher die darauf deuten, das es das einzige überregionale Gesetz auf Gor ist. In der deutschen Übersetzung von Band 4 "Die Nomaden von Gor" steht dazu folgendes:
Der Anspruch ist nicht ganz unbegründet, könnte man sagen, denn die Kaufleute sind oft auf ihre Art sehr mutig und geschickt; sie unternehmen lange Reisen, setzen ihre Waren aufs Spiel, riskieren Karawanen, handeln Tauschvereinbarungen aus, formulieren und entwickeln untereinander Handelsgesetze, der einzigen gesetzlichen Vereinbarungen überhaupt, die zwischen den goreanischen Städten bestehen.
Die Webseite Gegenerde.de lässt sich in der Schriftrolle 2 "Gesetze und grundlegende Prinzipien" darüber folgendermaßen aus:
Die meisten goreanischen Gesetze sind städtisches Recht, beschränkt auf die einzelnen Städte. Aber es gibt ein Gesetz, das sich über verschiedene Städte Gors erstreckt. das ist das Handelsgesetz, eine juristische Übereinkunft zwischen den unterschiedlichen Händler-Kasten verschiedener Städte. Das Handelsgesetz erleichtert den Handel auf Gor. Die Bücher beschreiben nicht alle Inhalte des Handelsgesetzes, liefern aber einige Inhalte. Aber das Handelsgesetz betrachtet nicht alle Einzelheiten des Handels. Es gibt Lücken in diesem Gesetz, obwohl Bemühungen existieren, diese Lücken zu schließen. Einzelheiten des Handelsgesetzes werden sehr oft auf der Sardar-Messe entschieden, wo Händler aus ganz Gor sich treffen, um diese Themen zu diskutieren.
Um das Handelsgesetz zu vertreten und durchzusetzen gibt es spezielle Handelsräte. Diese gehören der Kaste der Händler und nicht der Schriftgelehrten an. Sie unterscheiden sich von den Stadträten. Handelsräte tragen weiße Roben mit goldenen und purpurnen Verzierungen. Auch sie können einige juristische Entscheidungen treffen, ohne ein formelles Gericht zu bemühen.
Mal salopp formuliert, geht das Handelsrecht nur die Händler an. Keine Schriftgelehrten, keine Baumeister, keine Wissenden oder sonst welche Kaste. Alles was den Handel betrifft regeln die Angehörigen der Kaste der Händler unter sich. Da das Handelsrecht überregional und für alle Händler gilt und sich niemand Kastenfremdes einmischen darf, könnte man es fast mit einer Art Kodex gleichsetzen. Oder sehe ich das so falsch?

Warum ich frage? Nun weil es in letzter Zeit ein paar Diskussionen eben genau darüber gab. Ob man ein Handelsgesetz beschließen sollte, nein nicht die Händler, Schriftgelehrte wohlgemerkt. Ob und wie weit man da Händler mit einbinden sollte und so weiter. Angeblich ist die Gesetzgebung wie sie in den Büchern steht so in SL nicht abbildbar, also muss sich die blaue Kaste darum kümmern. Wenn jetzt die Spieler die der Händlerkaste angehören, nicht so bürokratisch veranlagt sind und sich nicht aufraffen wollen, ein überregionales Gesetz zu erarbeiten, dann bitte schön, sollte man das ihnen auch zugestehen und sich als Blauer um die gefühlt 1000 anderen Gesetze kümmern.

Wenn man den Händlern was vorschreiben will dann soll man meinetwegen eine Summe im Stadtrecht festlegen wie viel die Händlerkaste an die Stadt zu berappen hat wenn sie an Markttagen den Marktplatz benutzt. Quasi eine Art Standgebühr. Ob eine Kajira beim Verkauf schon gebrandet sein muss, wie das Eichwesen auszusehen hat, Wechselkuse und was einen sonst noch dazu einfällt, das sollte man dann schon bei den Händlern belassen. Und ja ich bin immer noch der Meinung, je weniger Bürokratie, je weniger konkrete Gesetze, desto mehr Möglichkeiten gibt es zum RP. In einer Welt voller persönlicher Limits, wo jeder nur auf seine Sicherheit bedacht ist, wird sich dann auch jeder ans Gesetz halten. Schön wenn es dann keine gibt und der Richter in voller Willkür urteilen kann.

GR

3 Kommentare:

  1. Kann nicht endlich mal jemand eine virtuelle Finanzamt-SIM aufmachen, damit sich die Bürokratie-RPer da austoben können? Ansonsten wäre zu prüfen, ob es zum Reiten eines Thalarions nicht eines Führerscheins bedarf...auch das unkontrollierte Bootfahren auf dem Fayheen vor Kasra sollte man schleunigst unterbinden.
    Puuhhhh...ich merke schon...da gibt es noch ein seeeeehhhr weites Feld für die Erweiterung von Kasras Verfassung...vielleicht müssen wir zu täglichen Ratssitzungen übergehen.

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  2. Das wäre doch Stoff für einen IC-"Plott" - den Hohen Kasten ist die eigenverantwortliche Selbstregie der Händler ein Dorn im Auge, und sie versuchen, darauf Einfluss zu nehmen. Hah, ich glaube fast, so weit weg von Gor lebe ich gar nicht, diese Problematik kenne ich auch. Auch auf Gor geht dieses Gespenst um? Ich kann nur empfehlen:
    "Händler Gors, vereinigt Euch! Wehrt Euch gegen die Großkopferten!"

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  3. Ok, auch wenn das ein wenig wie umfallen aussieht, doch es klingt ein wenig nach was spannenden, doch damit es Sinn macht, müsste sich wirklich die Masse der deutschen Gor-SIMs, zumindest die, die ein Kastenwesen kennen, daran beteiligen. Zum Glück sind diese aber alle genauso eigenbrötlerisch veranlagt wie das in den Büchern beschrieben ist. Zwar aus anderen Gründen aber im Prinzip schon.

    Doch darum ging es ja im Ansatz nicht, sondern einfach nur darum das es Spieler gibt für die Gesetzgebungs-/Bürokratie-RP was ganz tolles ist. Und da bin ich immer noch der Meinung, wenn es ihnen Spaß macht dann sollen sie eben sich die Köpfe heiß reden, gibt ja genug in den Stadtrechten zu klären, vielleicht sollte man analog zur irdischen Hundesteuer auch eine Sleensteuer einführen, als das man versucht den Händlern vorzuschreiben wie sie denn in Zukunft ihr RP zu gestalten haben.

    Sollte es wieder Erwarten doch soweit kommen muss ich eben meinen Schmied ruhen lassen und eine Zeitlang mit dem Händler spielen. Leider lässt sich die gefährlichste Waffe der Händler in SL-Gor nicht in die Waagschale werfen.

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