Mittwoch, 20. Juni 2012

Zurück aus Port Kar

Als ich in diesem Drecksnest wieder wach wurde, hatte sich die Kajira in einen Eimer Wasser verwandelt. Könnte man zumindest meinen, wenn man sah das sie weg war und der Eimer da. Ganz so schlimm wird es aber sicher nicht gewesen sein und so nutzte ich das kalte, klare Wasser um endgültig wach zu werden. Dann trat ich vor die Tür und ließ meine Stimme über die Kanäle hallen. Von weit weg hörte ich auch eine Antwort die sich entfernt nach Su anhörte und hoffen ließ das sie gleich bei mir auftauchen würde. Ziemlich gehetzt wirkend kniete sie dann einige Ehn später vor mir und versuchte mir beizubringen das sie sich um den Proviant bemüht hätte. Das klang nicht schlecht und selbst wenn es nicht stimmte war es eine der besseren Ausreden. Doch jetzt ließ ich sie meinen Kram zusammenpacken und schultern und dann ging es rüber zur Taverne wo sie angeblich fündig geworden war, was den Proviant betraf.


Das um diese Uhrzeit hier noch nicht allzu viel Betrieb herrschte war klar, drinnen saß nur ein Kapitän der jener Barbarin von gestern Abend verzweifelt was beizubringen versuchte. Da ich nicht vorhatte mich an diesen Lehrversuchen zu beteiligen ließ ich Su etwas zu Essen einpacken, ließ ein paar Münzen zurück und verschwand in Richtung Hafen, das Schiff sollte heute noch zurück gehen. Essen konnte ich auch noch während der Fahrt. In Jorts wieder eingetroffen, schickte ich Su schon vor, ich blieb noch an der Anlegestelle, hatte ich doch noch was wegen der Waren zu klären und mit dem Kapitän zu besprechen. Eine gute Ahn später war es endlich soweit und ich konnte meine Füße auch in Richtung der Ortschaft bewegen.

Als erstes ging ich zu meinem Haus. Es war verlassen aber es stand noch und schien auch unversehrt. So blieb mir nur die Reisekasse gut zu verstauen und meinen Umhang abzulegen, um im Gasthaus einen Paga zu nehmen brauchte ich den nicht. Dort auf der Terrasse fand ich zumindest Su wieder, die sich hier nützlich gemacht hatte und ihre ganze Aufmerksamkeit nun auf mich konzentrierte. Sogar den Paga hatte sie schneller fertig als ich einen Platz auf der heute überfüllten Terrasse gefunden hatte. Zum Glück stand jemand auf und ging und so hatte ich ein schon vorgewärmtes Kissen für mich. Dazu Paga von der verträglichen Sorte, genießbare Suppe, die ich aber trotzdem von Su vorkosten ließ, sicher ist sicher, und ein Mädchen das nicht nur bereit war jeden Wunsch zu erkennen, bevor er mir selber bewusst war sondern diesen auch gleich zu erfüllen.

Und doch war diese, sonst so sprachgewandte Kajira plötzlich kaum zu verstehen, bei ihren letzten Serve wusste ich so gar nicht was sie von mir wollte wenn sie nicht einen Becher Paga in der Hand gehabt hätte. Ich drehte mich zu ihr und wollte sie gerade anfahren, als ich sah das ihren Wangen nass waren und ihr die Stimme immer wieder versagte. Das wollte ich nun genauer wissen und forderte sie auf sich endlich zusammenzureißen und die Worte die sie mir sagen wollte in für mich verständliche Sätze zu packen und vor allem sollte sie sich die Tränen abwischen. Keine Tränen Herr, meinte sie, keine Tränen und das sie sich bedanken wollte, dafür das sie mir dienen darf.

GR

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