Sonntag, 24. Juni 2012

Obsttag

Als es langsam hell wurde und ich wach, tastete meine Hand zur Seite. Eigentlich hatte ich erwartet dort Su zu finden, immerhin wollte sie mich ja jeden Morgen auf diese spezielle Art wecken. Doch da war heute nichts. Missgelaunt schälte ich mich aus den Fellen und ging die paar Schritte rüber zur Truhe um mir eine frische Tunika zu ziehen. Unten hörte ich was rumoren und es dauerte nun auch nicht lange bis Su auftauchte und vor mir kniete um ihre morgendlichen Weckaufgaben nachzukommen. Doch nun hatte ich auch keine Lust mehr, schließlich war ich ja schon wach, ich verwehrte ihr den Zugang zu meinem besten Stück und ließ mir stattdessen eine frische Tunika geben.


Dann scheuchte ich sie die Leiter runter, heute sollte sie mir die nähere Umgebung zeigen. Schließlich lebte sie schon ein paar Tage länger hier. Zum Beispiel war ich ja noch nie auf dem Hof und was ist wenn ich mal Hunger auf einen ganzen Bosk habe? Also führte der erste Weg dorthin, unterwegs gab es noch ein paar Erläuterungen wer wo wohnte. Am Hof angekommen, war dort zwar niemand aber so konnte man sich wenigstens in Ruhe umschauen und ich durfte mir was von süßen Boskkälbern anhören. Als wenn Su an denen geleckt hätte? Wobei ich ja mit Kälbern eher den zarten Geschmack des noch jungen Fleisches verbinde als sie süß zu finden.

Dazu gab es noch ein paar Anekdoten, zum Beispiel warum der Boskbulle el Comandante hieß. Doch das nur am Rande. Zumindest schien die Versorgungslage hier deutlich besser als in manch anderer Stadt in der ich mich bisher aufgehalten hatte. So das man sich hier weder ausschließlich von Fischsuppe noch von Urtspießen ernähren musste. Das war zumindest schon mal viel versprechend. Als wir weiter gingen wollte Su noch eine Larma pflücken. Auf Grund ihrer Körpergröße war aber weniger die Larma das Interessante dabei sondern eher das was ihr knapper Camisk beim recken nach der Frucht meinen Blicken freigab. Dafür gab es auch einen Bissen von der Larma, nein nicht für den Camisk.


Weiter ging es an der Mühle vorbei durch ein Waldstück zu einer Fischerhütte. Unterwegs zeigte mir Su noch einige, ihrer Meinung nach romantische Plätze. Ich beschied ihr das ich mir diese Plätze merken werde und falls ich mal eine Frau zu meiner Gefährtin nehmen würde, diese mit ihr aufsuchen werde. Ich glaube zwar das Su das nicht hören wollte, trotzdem betonte ich das noch mehrmals. Bei der Fischerhütte wurde es kurz unheimlich, denn es drangen merkwürdige Geräusche aus dem Unterholz. Instinktiv wich ich einen Schritt zurück. Doch als die Zweige sich teilten war es Tehis, die immer noch oder schon wieder auf der Suche nach Rambeeren war um ihre Scharte vom Vortag auszumerzen.

Ich ließ mir den Inhalt des Körbchen zeigen und schickte sie dann vor nach Jorts. Auch wenn sich dies später noch als Fehler herausstellen sollte. Mit Su ging es derweil weiter an den Sümpfen vorbei zu den Kalanabäumen. Dort erzählte sie mir das es voriges Jahr zur Kalanaernte ein großes Fest gab und das dieses Jahr bestimmt auch wieder eins ausgerichtet wird. Nun hatte ich aber genug gesehen und vor allem Durst bekommen. Zwar nicht gerade auf Kalana aber doch Durst. Die Taverne wirkte ziemlich verlassen aber im Spielehaus saßen ein paar Leute, deswegen gesellte ich mich dort mit hin zu.

Allerdings ahnte ich schon wieder schlimmes als ich sah das alle Ranbeeren aßen. Erste Umfragen ergaben jedoch das alle behaupteten das sie ihre Rambeeren von Asma bekommen hätten und bevor ich diese befragen konnte, tauchte Tehis auf. Das Wasser, welches mir Su gebracht hatte für den ersten Durst hatte ich ausgetrunken und gab ihr den Becher zurück, mit dem Auftrag diesen mit Paga aufzufüllen. Zwischenzeitlich winkte ich Tehis zu mir die eben noch fast mit Su aneinander geraten war und nun etwas undefinierbares in der Hand hielt. Das was sie mir mit möglichst diplomatischen Worten beibringen wollte war, das der Kommandant ihr durch Asma mehrere Rambeeren abnehmen ließ.


Aber die größte und schönste hätte sie für mich gerettet und wollte sie mir nun persönlich übergeben. Nur hatte diese den Fastzusammenstoß mit Su nicht wirklich überlebt und als sie ihre Hand öffnete, lag da nur eine ziemlich angematschte Frucht drinnen. Nur mit Mühe konnte ich mich zurückhalten nicht auszurasten bei dem was sie mir hier andrehen wollte. Ich befahl ihr die Reste Su zu geben und für mich eine neue Beere rauszusuchen. Sie erhob sich, klatschte die Beere im vorbeigehen hin, die alle Mühe hatten ihre Camsik zu retten und so klebte die Rambeere, beziehungsweise das was von ihr übrig blieb an deren Schenkel. Nachdem sie sich grob gesäubert hatte, bekam ich nun endlich auch meinen Paga.

Nebenher bemerkte ich noch wie sich der Kommandant einen Kalana bestellte, weil der so schön fruchtig schmeckt. Da er sonst eigentlich immer Paga trank, riet ich ihm doch eine Larma in seinem sonst üblichen Paga zu tun, dann wird dieser schon auch etwas fruchtiger schmecken. Eigentlich wollte ich ihn ja nur etwas aufziehen wegen der Ranbeerengeschichte. Doch er nahm das gleich für bare Münze und wollte das wenigstens ich so etwas zu trinken bekomme, als Vorkoster sozusagen. Doch dies konnte ich gerade noch so abwehren in dem ich sagte, das man die Larmas natürlich vorher kleinschneiden müsste, um sie mit Paga zu übergießen und dieses Gemisch dann längere Zeit ziehen lassen müsste. Puh, nochmal etwas Zeit gewonnen aber Asma hatte jetzt etwas zu tun. Da die restlichen Anwesenden sich nun wieder ins Zarspiel vertieften, wollte ich auch nicht weiter stören, trank den Paga aus, schnappte mir Su und ging rüber zu meinem Haus.

GR

1 Kommentar:

  1. Ja mir fällt auf, dass zunehmend mehr Sklavinnen ein Problem haben, das Wort "geben" zu verstehen, die eine verwechselt es mit füttern, die nächste mit hinwerfen. Ich hoffe, dass ist keine gefährliche Seuche? ^^

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