Freitag, 3. August 2012

Das Kontor

Ein Tag wie er besser fast nicht laufen konnte, ein Tag der mich für die ganzen aufwendigen Recherchen belohnte und ein Tag der so manche unnütze Reise vergessen machte. Ein Tag an dessen Ende der Erfolg stand und der meine Position als Händler zumindest hier am Vosk stärken sollte. Und solche Tage beginnen im allgemeinen mit einer kalten Dusche. Natürlich keine kalte Dusche der Ernüchterung, sondern einfach nur ein Schwall kalten Wassers aus der Pumpe um einen klaren Kopf zu haben. Dabei sah es anfangs gar nicht so gut aus. Ich hatte noch an der halb verpatzten, gestrigen Reise zu knappern, war übermüdet und die kalte Dusche eigentlich das einzige Mittel um mich in die Gänge zubekommen.  Gut Su wusste noch eine weitee Möglichkeit um meinen Kreislauf in Schwung zu bringen und setzte ihre Möglichkeiten dahingehend perfekt ein, so das ich endlich in den Tag starten konnte.

Wie so oft machte ich mich auch heute auf den Weg zur Taverne. Die Terrasse davor war merkwürdig leer aber aus dem inneren schienen Stimmen zu dringen. Zumindest Su hörte was, so das ich mich wenigstens davon mal überzeugen wollte. Tatsächlich war die Plätze am Tanzkreis gut gefüllt und in selbigen bewegte sich Phoebe. Das war mal was anderes als immer nur Terrasse oder Teehaus und darum setzte ich mich dazu, zumal sich ja auch noch herausstellte das Grae der Händler aus Lydius, den ich gestern umsonst aufgesucht hatte, anwesend war. Su brachte mir einen Paga und relativ schnell stellte sich heraus das Grae eben deshalb hier, vermutlich witterte er ein Geschäft. So unrecht hatte er damit auch nicht. Doch das Geschäft das ich vorhatte war etwas, hhmmm, sagen wir mal etwas delikat. Ich musste ziemlich hart manövrieren um die Interessen meines Heimsteins mit den meinen zu kombinieren und dabei das Ganze noch so aussehen zu lassen das der Eindruck entsteht das ich Grae helfen wollte.


Deswegen bat ich ihn, als das Gespräch auf das geschäftliche kam, darum das wir unter 4 Augen weiter reden. Er schlug sein Kontor dafür vor. Besser hätte es nicht laufen können! Su machte einen Imbiss fertig und nahm einen Krug voll Paga mit und dann ging es in Graes Kontor. Dort angekommen ließ ich meine Blicke schweifen und hoffentlich möglichst unauffällig las ich mir die Urkunde durch, deren Inhalt sich mit dem deckte was ich schon aus der Chronik erfahren hatte. Doch vorerst galt es noch freundlich zu sein und kein Misstrauen zu wecken. Deshalb erkundigte ich mich höflich nach den Wert der hier lagernden Waren, nur wenige Silbertarsk meinte er, und danach wie gut sein Geschäfte in Jorts liefen, (noch?) keine Verluste, antwortete er.

Das wollte ich doch hören aber Grae wäre keine Händler wenn nicht doch einen tieferen Sinn in meinen Fragen vermutet hätte und so lenkte er das Gespräch auf den eigentlichen Grund unseres hier seins. Jetzt hieß es diplomatisch zu sein. Ich erzählte ihm was von gleicher Kaste und Freundschaftsdiensten und das ich ihm da gerne behilflich sein würde. Bei was? Ja das war das Problem. Die Stadt war mit dem von ihm erbrachten  Leistungen unzufrieden, zu teuer, zu selten da etc, und bestand aus diesem Grund auf der vereinbarten Strafzahlung von einem Silbertarsk pro Monat. Das waren bei 11 Monaten die er das Kontor jetzt hatte im schlimmsten Fall 11 Silbertarsk. Ein hübsches Sümmchen wenn man bedenkt das man für 10 Silbertarsk schon einen jortschen Goldtarn bekommt.


Damit würde sein Geschäft in Jorts schlagartig zum Verlustgeschäft, das wurde ihm sofort klar, noch mehr als das wurde ihm aber klar wer im Fall der Fälle das Geld eintreiben würde. Und das war der Punkt wo ich einstieg und ihm anbot aus dem Schlamassel herauszukommen. Er überlässt mir sein Kontor, mit allem Waren, die ja nur wenige Silbertarsk wert waren, und ich würde dafür sorgen das er aus den Vertrag mit der Stadt herauskommt und aus dem Warenwert heraus seine aufgelaufenen Schulden bei der Stadt begleichen. Da ich ihn aber nicht aus der Stadt vertreiben wollte, bot ich ihm an, gegen ein geringes Endgeld zukünftig wieder Waren hier einzulagern, völlig unabhängig von drohenden Strafzahlungen an die Stadt.

Wieder Erwarten, ging er dann doch ziemlich schnell auf mein Angebot ein und ich konnte mir fiktive Drohungen von irgendwelchen Kriegern die ihn im Auftrag der Stadt abfangen sollten, damit er zahlt, sparen. Wir einigten uns friedlich und vereinbarten auch in Zukunft zusammen zuarbeiten. Damit verabschiedete ich mich und ging zurück zu meinem Haus. Ich hatte heute mehrer Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich hatte ein Kontor, welches ich dringend brauche wenn ich weiter auch für die Stadt arbeiten soll, ich hatte jetzt einen Anfangswarenbestand, ich hatte immer noch Grae als Geschäftspartner und Mieter für das Kontor. das wichtigste bei der ganzen Sache aber war das ich der Stadt ein paar Einnahmen verschafft habe, was mein Ansehen am Heimstein sicher weiter stärken wird.

GR

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