Donnerstag, 30. August 2012

Der Tanz

Ich hatte noch etwas mit meinen Papieren zu tun und blieb deshalb noch eine Weile im Haus. Als ich damit fertig war, ging ich nach draußen und sammelte Su ein. Ich wies sie an sich umzuziehen, etwas ansprechenderes und dann wieder zu mir zu kommen. Sie kniete vor mir und sah mich völlig verwirrt an, sie schien nicht zu wissen worauf ich hinaus wollte. Ich präzisierte das Ganze noch ein wenig, etwas anziehen, mit dem sie Männer mit verrückt machen könnte. Sie verstand immer noch nicht, was Kurzes oder Seiden? Seiden knurrte ich sie mehr oder weniger an und trieb sie endlich ins Haus zurück.


Kurze Zeit später stand sie in Tanzseiden nervös vor mir, kurz nur musterte ich sie und ging wortlos zur Taverne rüber. Das Su mir folgte hörte ich an den feinen Klang der Glöckchen an ihren Fußgelenken. Ich setzte mich an den Tanzkreis und und Su kniete sich vor mir in den selbigen, sie ahnte wohl was auf sie zukommen würde. War ja auch nicht so schwer! Doch zuerst sollte sie mir einen Paga bringen, dieses gewohnte Ritual schien ihr eine gewisse Ruhe und Sicherheit zurückzugeben, das war zwar nicht der Grund, sondern einzig und allein das ich Durst hatte aber wenn es ihr half? Mit dem Paga in der Hand schickte ich sie zurück in den Tanzkreis, wieder musterte ich sie eine ganze Weile, dabei trank ich. Dann stellte ich die Pagaschale weg und sprach sie an.


Was fühlst du? wollte ich von ihr wissen. Lange Zeit kam nichts von ihr, nur das es in ihr arbeitete, das sah man.  Zu sehr wühlte es sie auf das sie nach dem gestrigen Versagen schon wieder im Tanzkreis war, dazu die Angst wieder zu versagen, ich hakte nach. Vergrab deine Hände in den Sand, lass ihn durch deine Finger fließen und dann sag mir was du spürst! Sie tat wie ich es ihr befohlen hatte, sie schloss die Augen, der Sand rieselte durch ihre Finger, dann sprach sie. Erzählte von der Freude die sie empfand als man ihr erlaubte das Tanzen zu lernen und von der Freiheit die sie dabei fühlte, sich im Tanzkreis zu bewegen.


Sammle dich, schließ die Augen, lass den Sand auf dich wirken und dann mach es besser als gestern! Su rutschte in die Mitte des Tanzkreises und verharrte dort einen Moment, die Finger im Sand vergraben, den Kopf gesenkt. Wieder trank ich von meinem Paga und geduldig wartete ich. Plötzlich begann Su ihren Oberkörper leicht zu wiegen, sie hob den Kopf und langsam öffnete sie die Augen, ihre Finger lösten sich aus dem Sand und nach und nach nahm ihr ganzer Körper den Rhythmus des Tanzes auf. Erst noch im knien und noch sehr zögerlich, erhob sie sich dann und der Tanz nahm an Fahrt auf. Die Geschwindigkeit erhöhte sich, das Feuer und die Leidenschaft die ich gestern in ihrem Tanz so vermisst hatte kehrten zurück.


Ich sah ihr zu, meinen Paga hatte ich schon lange vergessen, ich hatte nur noch Augen für meine Sklavin, die da wild und voller Leidenschaft durch den Sand wirbelte. Ich bemerkte nicht wie weitere Leute die Taverne betraten, ich übersah das geschäftige Treiben der Kajirae, so sehr hatte sie mich mit ihrem Tanz wieder in ihren Bann gezogen. Später als der Tanz zu Ende war und sie schwer atmend vor mir im Sand kniete, gab ich ihr ein Zeichen näher zu kommen. Meine Hand strich über ihren erhitzten Körper eine paar Sandkörner, bröselten dabei von ihr ab, ich zog sie zu mir, ein paar Worte und ein Kuss sollten vorerst genug Lob sein. Ich erlaubte ihr sich etwas Wasser zu holen, nicht um ihr Feuer zu löschen, nein das nicht aber ich hatte noch etwas mit Kin zu besprechen und konnte mich vorerst nicht weiter um sie kümmern. Doch als die Preisverhandlungen über Stoffe und renitente Sklavinnen abgeschlossen waren, schnappte ich mir Su und ging, ich hatte da noch so Vorstellungen von einem Sitztanz.

GR

PS: Das Ganze aus der Sicht der Kajira, findet man hier.

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