Dienstag, 4. September 2012

Auf nach Belnend

Es war wieder einer der Tage wo sich Su unter einen Vorwand aus dem Haus geschlichen haben musste. Jedenfalls war sie nicht da als ich erwachte. Darüber wird noch zu reden sein! Ich quälte mich gerade die Leiter herunter als sie zur Tür hereinkam und sofort aufgeregt zu erzählen begann. Von ganz viel Lärm draußen und das sie unbedingt nachschauen musste und zwei schwer bewaffnete Blaukastige gesehen hätte die dem Hauptmann ein Schreiben überbrachten und das man sich nun nicht mehr in Vigo blicken lassen könnte und damit die weitere Teilnahme am Zarturnier auf  der Kippe stand. Ich musste ihre Worte erst einmal sortieren.


Fangen wir mit dem Einfachen an. Das Zarturnier stand natürlich nicht auf der Kippe, nur weil sich zwei (ehemalige) freie Gefährten streiten und sich da zwei Schreiber einmischten wird es nicht zu einem Krieg zwischen City of Vigo, wo das Turnier stattfindet, und Jorts Fähre kommen. Interessanter war dann schon die Sache mit dem Lärm. Ich hatte ja nichts gehört, sondern hab weiter geschlafen und deshalb ließ ich mir das mit dem Lärm erklären, ob es ungefähr so laut war, wie wenn Asma ein Stück Kuchen vom Gasthaus in das Haus ihres Herrn trägt und dabei an meinem Fenster vorbei läuft? Nein viel lauter, war die Antwort. Also so laut wie wenn die in der anderen Hand noch einen Paga hält und dabei vor Anstrengung leise keucht?

Nein, noch lauter, meinte Su, denn schließlich wäre die Schreiber aufs äußerste bewaffnet gewesen und hätten mehr Stahl und Waffen an sich getragen als es bei den Kriegern von Jorts Fähre üblich sei. Aha, also Schreiber mit geschmiedeten Federkielen die hart gegen die gekreuzt auf den Rücken getragenen Pergamentrollen stießen und mit ihren Büropantoffeln einen irren, ohrenbetäubenden Lärm verursachten. Su war dem Tränen nah weil ich ihr nicht glaubte, sie stürzte zur Tür, riss sie auf und bat mich mit zum Marktplatz zu kommen um mich selber davon zu überzeugen. Doch da war niemand mehr!


Nur Kin und Rock standen da und palaverten herum. Bevor sich die Sache mit den lärmenden Schreibern aber klären ließ hatte ich schon den nächsten Auftrag an der Backe und musste nach Belnend reisen, für Kin was besorgen. Zum Glück ließ sich das gleich noch mit der Werbetour für das Kalanafest in zwei Hand verbinden. Ich ließ also Su packen, klärte mit Kin noch ein paar Details des Einkaufes betreffend und dann machte ich mich auf den Weg. Nach einer relativ ruhigen Passage in Belnend angekommen, traf ich auf den dortigen Commander der allerdings im Moment nicht viel Zeit für mich hatte. Deswegen machte ich es mir im Gasthaus bequem und ein wenig Werbung für unser Weinfest, dazu noch ein paar Neuigkeiten aus der Stadt mit eingestreut um die Neugier zu wecken und so einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen unser Fest zu besuchen.

Später kam dann Bo dazu und als sich die Reihen im Gasthaus langsam lichteten, immer mehr Stühle frei blieben und vor allem auch das Gespräch von allein auf die Leihsklavin aus Belnend kam, hielt ich es für eine gute Idee, dem Hauptmann sein Anliegen vorzutragen. Ich mein so teuer kann diese dürre, halbverhungert aussehende Sklavin ja nicht sein, keine Ahnung was den Hauptmann dazu bewog, gerade diese Sklavin zu kaufen, für das was er mit ihr vorhatte gab es doch auch noch Dutzende andere. Um so mehr verwunderte mich der Preis den der Commander dann für diese Sklavin aufrief. Für weniger als 3 Silbertarsk würde er sie auf keinen Fall rausgeben wollen.


Diesen Preis hielt ich dann doch für ein wenig übertrieben, doch egal was ich an diesen Abend noch vorschlug, egal welche Finten ich versuchte, das Verhandlungsglück war mir an diesem Tag nicht hold und Bo erwies sich als zäher und schwieriger Gegner. Irgendwann gab ich auf, nein nicht endgültig, nur für diesen Abend. Es wird sich ein Weg finden lassen damit Kin diese Sklavin bekommt und der einen guten Kompromiss bildet zwischen dem was Kin zahlen und Bo haben will. Vielleicht kommt mir der passende Einfall ja schon auf der Rückreise.

GR

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