Freitag, 26. Oktober 2012

Das liebe Geld

Die Ratssitzung hatte ich überstanden, das Amt als Kämmerer hatte man mir aufgedrängelt und heute wollte ich mich nochmal meinen eigentlichen Geschäften widmen, bevor ich mich dann dem Kassensturz widme. Doch wie so oft sollte alles ganz anders kommen. Auf dem Weg zum Vosk traf ich am Marktplatz Kin. Das war insofern gut da er mich mit seiner Gefährtin nach Belnend begleiten wollte, doch hatte er heute auf einmal ganz andere Probleme. Ihn wurmte immer noch der gestrige Überfall und die Frage ob man nicht einen Vergeltungsangriff starten sollte beschäftigte ihn stark. Normal hätte ich dem ja zugestimmt aber aus Sicht des Kassenwartes musste ich dies jedoch ablehnen.

Vielleicht hätte ich das Thema Geld nicht in den Vordergrund bringen sollen, vielleicht hätte ich auch nicht sagen sollen das die auf uns zu kommenden Einschneidungen und Veränderungen groß genug sein werden und wir deshalb einen Krieg zum jetzigen Zeitpunkt nicht gebrauchen können. Vielleicht hätte ich dies auch nicht alles so absolut formulieren sollen, Maakena war schon der Meinung auf einer anderen Ratssitzung gewesen zu sein als ich, und vielleicht hätte ich deutlicher darauf hinweisen sollen das alles nur Schlussfolgerungen sind, die sich aus Kassenstand und der zukünftigen Einhaltung der Steuergesetzgebung der Stadt ergeben. Vielleicht wäre dann das große Palaver ausgeblieben.


Doch Geld ist ein sensibles Thema und wenn dann die Ersten schon um ihre Pfründe fürchten, wenn beim Anwerben von Söldner finanzielle Versprechungen gemacht werden die einfach nicht haltbar sind, dann schlagen die Wellen hoch. Dazu kam noch das Thema Steuern auf und obwohl ich schon zu Anfang deutlich machte das ich mich erst um den Kassenstand kümmern, will, dann die Einnahmen von Gasthaus und Fährbetrieb aufnehme, dann die Soldliste bereinigen will und mich erst dann mit den notwendigen Steuern beschäftigen will, kam das Thema Steuern immer wieder auf den Tisch, so das ich gezwungen war mit vagen Andeutungen und in Formen der Möglichkeiten zu sprechen.

Dazu kam das diverse Stadtgesetze, insbesondere diese, welche sich mit herrenlosen Sklaven beschäftigen welche im Einflussbereich der Stadt aufgegriffen werden. Also reichlich Diskussionsstoff. Aber als dann zum Schluss endlich auch die Frage mit der viel zu hohen Soldzahlung für den neuen Krieger geklärt war, zog dann doch Ruhe ein. Nur war es jetzt zu spät um noch nach Belnend zu reisen. Ich ging dann lieber auf einen Paga ins Gasthaus. Als sich auch dort dann die Reihen lichteten, wies ich Shani an mir die Einnahmen des Gasthauses der letzten Hände zu holen. Als sie die Schale mit den Münzen auf dem Tisch ausschütte sah das auf den ersten Blick ziemlich viel aus, wenn man aber bedenkt das dies die Einnahmen der letzten 10 bis 11 Hand waren, so lange war nämlich die letzte Abrechnung her, dann relativierte sich das alles schon wieder.

Ich ließ dann Shani, unter den wachsamen Augen des Kommandanten, die Münzen zählen. Die Summe, herunter gebrochen auf eine Hand, die dabei herauskam begeisterte mich nicht gerade, vor allem wenn man bedenkt das davon ja noch die Lieferungen vom Hof bezahlt werden müssen und dann erst der Gewinn der Stadt feststeht. Alles im allem kein sehr erfreulicher Tag, für mich nicht und erst recht nicht für die Stadtfinanzen. Ich trank aus, strich die Münzen in einen extra Beutel und machte mich auf den Weg nach Hause.

GR

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