Freitag, 30. November 2012

Handelsreise in den Süden

Nach dem Wirrwarr der letzten Tage musste ich mich endlich mal wieder um meine Geschäfte kümmern. Da die Stadtkette jetzt leer war und die meisten Arbeiten für die Stadt abgeschlossen, nutzte ich die Gelegenheit um zu einer schon länger geplanten Reise aufzubrechen. Es ging um Kakao den Core bei mir bestellt hatte, ich hoffte diesen in Kasra aufzutreiben, immerhin lag es recht nah an der Region wo die Pflanzen dafür angebaut wurden. Sollte ich jedoch Pech haben, würde mich meine Reise noch weiter bis nach Schendi führen. Auf dem Weg zur Fähre traf ich noch Kin und Talia und nutzte die Gelegenheit mich beim Hauptmann abzumelden, damit die rote Kaste weiß wo sie mich suchen muss falls ich verloren gehe.

Jedoch lief das dann alles ein wenig anders als gedacht, denn Kin schlug vor mich zu begleiten und auch die Schreiberin wollte mit, hoffte man doch auch noch etwas über Delka in Erfahrung zu bringen. Na gut, nun hatten wir doch eine kleine Reisegruppe zusammen und so würde der Trip nicht allzu langweilig werden. In Kasra angekommen, herrschte wie immer dichter Nebel der sich auch nur sehr langsam lichtete. Als man endlich was erkennen konnte fielen mir die Worte von Luc ein, das sich Kasra sehr verändert hätte und man die Stadt kaum wiedererkennen würde. Nur hier im Hafen konnte ich nun beim besten Willen nichts Neues feststellen. Also erklommen wir die Rampe zur Stadt und als wir durch das Haupttor gingen, erschlug es uns fast.


Nichts aber auch gar nichts mehr erinnerte auf den ersten Blick noch an das alte Kasra. Gut der alte Bogen mit der Stadtglocke der früher den Eingang zur Feste markierte war noch da, allerdings die Feste nicht. Das Sklavenhaus obwohl auch schon neueren Typus kam mir noch bekannt vor aber ansonsten hieß es, sich erst einmal neu zu orientieren. Am Sklavenhaus stand eine Meute, wild gestikulierend, die ich vorläufig ignorierte, sollen sie ihren Geschäften nachgehen, mir war es wichtiger eine Bleibe für die Nacht zu finden. Der neue Feuerkrug war nicht zu verfehlen und dann auch leicht an den immer noch horrenden Preisen wieder zuerkennen. Doch leider wurde er nicht bewirtschaftet, zumindest nicht am gestrigen Abend.


Mir klangen noch die Worte von Luc im Ohr das der Feuerkrug jetzt zweigeteilt wäre und zwar in eine Taverne und in einen gesitteteren Bereich wo man sich auch als freie Frau hineintrauen konnte. Da auf den ersten Blick nicht erkennbar war, was Taverne sein sollte und was nicht, die Betreiber nicht anwesend waren und ich Talia nicht aus versehen kompromittieren wollte, zog ich weiter um mich in der Stadt umzuschauen. Ich fand noch ein weiteres Sklavenhaus ein paar Geschäfte, einen riesigen Palast, einen Sack voller Fliegen und eine schlafende Bäckerin, kein Wunder bei der Hitze. Ich streifte also weiter durch die Gassen der Stadt, in meiner Begleitung immer noch Talia  und Shani, Kin ahnte wohl den Ausgang des heutigen Abends und hatte es sich schon längst auf dem Schiff bequem gemacht.

Was mich aber nicht davon abhielt meinen Weg fortzusetzen. Irgendwie muss ich aber im Kreis gegangen sein denn plötzlich stand ich wieder bei dem Sklavenhaus in der Nähe des Stadttores. Die Meute davor hatte sich stark dezimiert, genau genommen bestand sie nur noch aus zwei Rarii und einer von denen hielt uns auch noch auf. Eigentlich hatte ich mich ja längst entschlossen es Kin gleich zu tun und auch auf dem Schiff zu übernachten aber wenn der Krieger uns schon ansprach konnte man vielleicht noch ein paar Sachen in Erfahrung bringen. Bevor ich aber meine Fragen stellte und wohl auch um nicht gleich irgendwelcher Spionagetätigkeiten verdächtigt zu werden, kündigte ich für den folgenden Tag Kin an und das er als Hauptmann aus Jorts Fähre den hiesigen Hauptmann sprechen will.


Das nahm man zur Kenntnis und versprach es weiterzuleiten, nur nutzte mir das recht wenig, denn ich wollte ja eigentlich meinen Geschäften nachgehen. Was ich erfuhr war aber nicht so erfreulich. Jemanden der die Herberge bewirtschaftet gibt es, ist aber nicht greifbar, wo die Schneiderin abgeblieben war wusste keiner und die Bäckerin schlief wohl weil ihr Unwohl wurde als sie zufällig mit ansehen musste wie man eine Sklavin bestrafte. Nur wollte ich mir weder frische Unterhosen schneidern lassen noch ein Brötchen kaufen sondern eigentlich in ganz anderen Größenordnungen einkaufen, doch das schien heute aussichtslos. Da der andere Krieger mittlerweile immer unruhiger wurde und eh man  mir hier noch was anhängen konnte, verschwand ich  dann doch lieber Richtung Hafen und dort aufs Schiff. Morgen war auch noch ein Tag, vielleicht werde ich da mehr Glück haben, ansonsten muss ich meine Reise doch noch nach Schendi fortsetzen.

GR

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