Mittwoch, 28. November 2012

Nachwirkungen

Nach dem stressigen Tag gestern wollte ich es heute eigentlich ruhig angehen und in paar Pasang nordwärts nach Rarn reisen, doch leider verdichteten sich die Gerüchte das der Ort zur Zeit wohl nicht erreichbar sei und so ließ ich es lieber bleiben. Wenn ich schon da blieb, konnte ich mich auch um die Stadtkette kümmern, seit gestern hatte ich ja wieder eine Sklavin im Kennel sitzen und der Sklavenhändler war von seiner Reise noch nicht zurück. In dem Zusammenhang gefiel mir gar nicht was mir Shani berichtete, wieder hatte sich Diego in meine Arbeit eingemischt, nach dem er meinte mir vorschreiben zu können wie mein Abstimmungsverhalten im Rat zu sein hat, glaubte er jetzt bestimmen zu können wer Kontakt zu der Kennelsklavin haben darf und wer nicht, konkret hatte er Shani weggeschickt die eigentlich den Auftrag hatte sich um diese zu kümmern.

Also machte ich mich selber auf dem Weg zum Kennel, zum einen um mir einen Überblick zu verschaffen und zum anderen stand ja noch die Strafe für die Sklavin aus. Wie ich es vermutet hatte stand Diego mit seiner anderen Sklavin vor dem Kennel und katschte an einer Brezel herum. Ich stellte ihn wegen Shani zur Rede und sprach ihn auch nochmal auf die Drohungen des Rates betreffend an, doch er stellte sich dumm und tat so als wüsste er nicht wovon ich rede. Mir wars egal, denn ich war mir sicher das er ganz genau wusste was ich wollte, nur musste ich mir noch was einfallen lassen womit ich ihn empfindlich treffen könnte, doch jetzt war erstmal die Sklavin dran.


Sie hatte sich ihrer Herrin gegenüber, bei der sie zeitweise untergebracht war, nicht loyal verhalten und Interna aus deren Haus und deren Leben an Diego verraten. Da der Krieger versuchte dieses Wissen gegen die Schreiberin zu verwenden, hatte er sie dadurch ziemlich in die Bredouille gebracht. Da die Sklavin schon keine Kleidung mehr hatte, nahm ich ihr das letzte was sie noch besaß und sie ein wenig schmückte, ich schnitt ihr die Haare und schor ihr den Kopf kahl. Was jetzt geschah verwunderte mich, die Sklavin ertrug die Prozedur klaglos, dafür fing jetzt Diego an sich aufzuplustern, wieso ich mich an einer Sklavin räche wenn ich doch mit ihm Ärger hätte und er will die Sklavin ja sowieso nicht kaufen also würde ihn auch die Haarlänge nicht interessieren.

Gut zu wissen, nur warum, regte er sich dann auf? Als ich mit der Rasur fertig war und wieder nach draußen kam war der Krieger verschwunden. Ich ließ Shani auf Anregung von Talia den abgeschnittenen Zopf durchbürsten und ihn dann ins Kontor hängen, vielleicht findet sich ja ein Käufer für sowas. Dann suchte ich mir einen Platz auf der Terrasse des Gasthauses. Zum Glück war mein Lieblingskissen frei und was noch besser war, ich hatte von dort einen perfekten Blick auf den Kennel, denn ich war mir ziemlich sicher das der Krieger, der die Sklavin nicht haben will, bald wieder auftaucht. Doch jetzt genoss ich erst einmal die gelöste Stimmung bei einen Umtrunk mit den anderen Kriegern die gerade vom gemeinsamen Waffentraining mit den Lydianern kamen. Neben mir noch der Schmied, dazu die Talia und die Bäckerin, es wurde voll im Gasthaus.

Doch die Krieger blieben nicht lange, wie fast immer nach dem Training führte die Anstrengung dazu das der Alkohol bei Zeiten seine Wirkung zeigte und sie nach und nach verschwanden, als es ruhiger wurde und die Schreiberin die Gelegenheit nutze den Schmied im Rahmen der Volkszählung zu befragen, wanderte mein Blick zum Kennel hinüber. Innerlich musste ich lachen, der Krieger der so gar kein Interesse an der Sklavin hatte, war wieder da. So sieht also "Die will ich nicht haben!" aus! Diese Gelegenheit konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen, ich trank aus, zahlte und nahm dann einen Umweg um nach Hause zu kommen. Das alles nur um dem Krieger im vorbeigehen sagen zu können: "Ab morgen steht die Sklavin zum Verkauf und dann darfst du ein Angebot abgeben.".

GR

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