Dienstag, 13. November 2012

Noch mehr Tiere


Eigentlich wollte ich mir heute nur einen ruhigen Tag machen und dabei einen Blick auf die Aushilfe der Herberge werfen, ob sie es wert war eingestellt zu werden oder ob ich lieber die Notbremse ziehe. Das war einer der Gründe warum ich überhaupt das Haus verließ und mich unters Volk mischte. Das man mich aber auf dem Marktplatz gleich mit irgendwelchen Gruselgeschichten empfangen würde, das hatte ich so nicht erwartet. Die beiden Rarii sprachen von etwas großem behaarten, mit riesigen Augen, etwas was sogar fast mein Kaiila gefressen hätte und das sie uns allen sozusagen den Arsch gerettet hätten. Mir kam das alles ein wenig komisch und übertrieben vor, genauso gut hätte es auch sein können das irgendwo ein Sack Sa-Tarna umgefallen ist und sie diesen wieder aufgerichtet hatten. Schließlich kann das, falls so ein Sack beim Umfallen jemanden erwischt auch ziemlich gefährlich sein.


Als sie dann endlich mit der Sprache rausrückten, hieß es das sie nicht von einem Getreidesack sprachen sondern von einer Spinne. Nun kennt man das ja von Frauen das da ne kleine Spinne zum furchterregenden Monster hochstilisiert wird aber von Kriegern? Und wenn ich mich so umschaute war ich nicht der Einzige der, vorsichtig ausgedrückt, sich doch sehr wunderte. Das hatte zur Folge das man uns ins Moor schleppte wo noch Reste von den Spinnennetzen hängen sollten. Die in der Stadt hatte man angeblich schon von einer Sklavin beseitigen lassen. Ich stapfte der Meute also hinterher und tatsächlich hingen da noch ein paar dieser Netze herum und wenn man die Spinne in Relation zur Größe der Netze setzte muss das schon ein Riesenvieh gewesen sein. Nach dem die Aufregung sich gelegt hatten wollte ein Teil der Leute noch das tote Tier sehen, ich zog es jedoch vor wieder hoch in die Stadt zu gehen.


Dort lungerte ich noch eine Weile auf dem Markt herum und sah den Sklavinnen beim Laub zusammenharken zu und hatte natürlich immer noch ein wachsames Auge auf die Terrasse des Gasthauses wo die Hilfsurt mittlerweile wieder ihrer Arbeit nachging. So nach und nach trudelten auch die anderen ein und das Leben auf der Terrasse entwickelte sich zum gemütlichen Sit in. Ich gesellte mich nun auch dazu, ließ mir von Shani einen Paga bringen und von den anderen Gästen in die Gespräche verwickeln bis, ja bis es auf einmal vorm Kennel des Sklavenhauses zu einer dezenten Aufruhr kam. Eigentlich sollte nämlich Kin seiner Panthersklavin der Sklavenwein verabreicht werden, was ja an sich kein Grund zur Aufregung ist, nur behauptete diese, das sie schwanger wäre.


Nun wurde es interessant! Zum einem hatten wir keinen Arzt in der Stadt de so etwas überprüfen konnte und zum anderen behauptete Kin das er diese Sklavin überhaupt noch nicht in den Fellen hatte. Blieb also nur noch deren Vorbesitzer Diego, der sich zu diesem Thema in Schweigen hüllte, oder sie war schon schwanger eingefangen wurden, nur wer schwängert eine Panther mitten im Wald und lässt sie wieder laufen? Es war klar das sich dieses Mysterium heute nicht mehr klären lassen würde. Das Interesse schwenkte dann auch ziemlich schnell um als eine merkwürdig gekleidete Frau auftauchte. Eine Blonde, bauchfrei, ganz in schwarz gekleidet und einen merkwürdigen Akzent sprechend, näherte sich den Gasthaus.

Sie käme von dem Ufer des Ushindi, lautete die abenteuerliche Geschichte die sie uns auftischte. Core und Katara die längere Zeit in Schendi gelebt hatten, horchten die Frau aus aber die schien für jede Widersprüchlichkeit eine Erklärung zu haben. Auch schien die Hilfsurt diese komische Frau zu kennen, jedenfalls dann wenn ich ihre Reaktionen auf deren erscheinen richtig gedeutet hatte. Mich ermüdete diese Diskussion trotzdem und auch meine Neugier dahinter zukommen was die beiden Frauen verband war nicht so groß das sie mich länger hier im Gasthaus hielt. Deshalb trank ich meinen mittlerweile zweiten Paga aus und machte mich auf den Weg zu meinem Haus.

GR

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