Montag, 24. Dezember 2012

Bei den Wagenvölkern

Was macht man wenn man Weihnachten des vielen Kochens überdrüssig ist und sich vor allem den Berg Abwasch sparen will? Richtig, man reserviert sich rechtzeitig einen Tisch im Spezialitätenrestaurant seiner Wahl. besser noch man lässt sich einladen. Diesmal hieß es wir gehen zum Mongolen. Boah! Also nicht das ich dem nun ablehnend gegenüber gestanden hätte aber wirklich eine Idee was nun auf mich zu kommt hatte ich auch nicht. Mein erster Gedanke ging ja in Richtung Kamel oder Pferd. Dann hatte ich auch schon mal gehört das Mongolen zu Zeiten von Dschingis Khan sich ihr Fleisch vorm Verzehr untern Sattel weich, wenn nicht sogar gar geritten haben.

Freund Google musste also ran! Das was ich dort gefunden hab fand ich auf den ersten Blick ganz gut. Viel Fleisch auch Suppe aber mit viel Fleisch und vor allem Fleisch mit Fleisch. Auf dem zweiten Blick wurde es zumindest interessant. Schaf und Ziege im eigenen Balg gegart. Murmeltier soll auch eine Delikatesse sein. Wobei die Zubereitung des Selben auch wieder zu der spezielleren Art gehört. man nehme ein Murmeltier, am besten ein totes, nehme es aus und lässt das Fell aber dran. Dann füllt man dieses Murmeltier mit heißen Steinen und vergräbt es bis es gar ist. Nach einer mir unbekannten Gardauer gräbt man das Tier wieder aus, öffnet es, entfernt die Steine und ist das Fleisch aus dem Fell heraus.

Ich wollte mich überraschen lassen und ging mit. Na gut auch der Hunger trieb mich hin. Ich freute mich also darauf mein mit Steinen gegartes Murmeltier aus der Erde zu graben und dann das Fleisch aus dem Fell zu pulen oder eben auf das unterm Sattel weich gerittene Fleisch zu mir zu nehmen. Als ich mich dann aber dem Restaurant näherte war mir klar das alle Vorfreude auf die mongoliden kulinarischen Genüsse völlig umsonst war. Denn das was dort geboten wurde war ein stinknormaler Asiate, keine Ahnung ob nun Chinese, Vietnamese oder sonst was, auf alle Fälle aber kein Mongole, der ein mongolisches Buffet anbot. Nannte sich zumindest so. Doch zu essen gab es weder Pferd, noch Kamel und erst recht kein Murmeltier, sondern die gesamte Palette von Ente süß sauer über Shrimps, fritierten Huhn und acht Köstlichkeiten. Abgerundet wurde das Ganze mit etwas Sushi und Kängeruhfleisch. Wie immer das Känguru auch nach Asien gekommen ist.

Tja das wars dann mit Dschingis Khan. Statt Wagenvölker, nur Pani. Hu! Ha!


GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen