Samstag, 1. Dezember 2012

Zurück aus Kasra

Nach meiner Rückkehr auf das Schiff ließ ich das eben passierte noch mal Revue passieren. Dieser Vorwurf, wenn auch mehr von Krieger zu Krieger getuschelt aber doch laut genug das ich es gerade so noch hören konnte, ließ mir keine Ruhe. Wir könnten eine Diebesbande sein, hieß es, die wohl in den Kenneln besser aufgehoben wäre, sagte man weiter und das nach dem wir kurz zuvor noch sagten das wir aus Jorts Fähre sind und ausrichteten das der Hauptmann aus Jorts am Folgetag, den von Kasra zu sprechen wünschte. dazu noch von einem Krieger der selber schon öfters in Jorts Fähre war und es eigentlich besser wissen müsste.


Was war passiert? Wir hatten es tatsächlich gewagt Kasra, das nun in neuen Glanz erstrahlt, allein und ohne Fremdenführer zu erkunden. Das wir dabei nicht nur die schönen Ecken der Stadt sahen sondern zufällig auch in die schmutzigen stinkigen Gassen der niedersten Kasten gelangten lässt sich bei so einen Alleingang nun nicht wirklich vermeiden. Uns daraus aber insgeheim einen Strick zu drehen? Nein hier fühlte ich mich nicht mehr sicher! Wer weiß was passieren würde wenn wir morgen wieder das Schiff verließen um die Stadt zu betreten. Ich für meinen Teil beschloss meinen Aufenhalt in Kasra abzubrechen und meine Reise umzuplanen.

Da ich hier nun ganz sicher nicht zu dem von mir benötigten Kakao kommen würde, blieb mir nichts weiter übrig als nach Schendi weiterzureisen. Da ich aber nun einen Tag gewonnen hatte, fasste ich den Entschluss mal wieder in Kurtzal bei meinem alten Kumpel dem Schmied vorbeizuschauen. Das diese Idee noch Gold wert sein würde sollte sich später noch erweisen. Ich verabschiede mich also am nächsten Tag von Kin und Talia und setzte meine Reise über Land fort, ein paar Pasang flussaufwärts. Bei dem Schmied in Kurtzal angekommen ließ ich es mir gut gehen, wir hatten uns lange nicht gesehen  und uns bei Unmengen von Paga viel zu erzählen. Nebenbei füllte ich meinen Vorrat an Eisenwaren auf und das genau an diesem Tag eine Karawane aus Schendi durchzog, die Waren in die Tahari liefern wollte, hielt ich für einen Fingerzeig der Priesterkönige.


Da die Händler auch Kakao mit sich führten, musste ich mit denen nur handelseinig werden und da sich Münzen leichter transportieren lassen als säckeweise Kakao, ging das auch erstaunlich leicht. Ich hatte nun alles was ich brauchte und konnte mir den Weg nach Schendi sparen. Stattdessen suchte ich mir einen Tross der mich nach Norden bringen sollte. Auch hier hatte ich Glück, ich verabschiedete mich von meinem alten Kumpel, verstaute meine Waren auf einer Kaiila, band Shani am Sattel fast und schon konnte es in Richtung Heimat gehen. Dort angekommen räumte ich meinen Waren ins Kontor und dann reichte die Kraft nur noch für ein kurzes Gespräch auf dem Marktplatz

Der Hauptmann und die Schreiberin waren wohl zu dem gleichen Ergebnis gekommen wie ich und hatten es ebenfalls vorgezogen Kasra zu verlassen und zurück zureisen. Sie hatten den Vorteil des kürzeren Weges und waren schon vor mir angekommen und konnten sich schon etwas erholen, jedenfalls wirkten sie so, denn sie waren in einem angeregten Gespräch mit dem Schmied vertieft. Ich meldete mich nur zurück und erfuhr bei der Gelegenheit noch, das der Hauptmann aus dem Erlebten entsprechende Schlüsse gezogen hatte, ein kurzer Absacker noch auf der Terrasse, dann sank ich in meine Felle.

GR

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