Sonntag, 27. Januar 2013

ein neuer Versuch

Heute wollte ich einen zweiten Anlauf nehmen um mit der neuen Ärztin über ihr Gehalt zu sprechen und die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit für den Heimstein abzustecken, doch war schon nach kurzer Zeit absehbar, das, wenn ich nicht aufpasse wieder vieles anders läuft. Denn kaum hatte ich mein Haus verlassen und den Marktplatz erreicht, hielt man mich schon mit anderen Dingen auf. Nein damit meinte ich nicht die Ubarsklavin mit der abenteuerlichen Lebensgeschichte, da sollten sich andere drum kümmern. Vielmehr war es so das wir wieder diplomatischen Besuch aus Turmus hatten und dieser vor dem hohen Rat sprechen wünschte.


Es war Amira, so hieß es, die sich jedoch noch einmal zurückgezogen hatte um sich in einem der Gästehäuser von der Reise zu erholen. Ich hatte also doch noch, hoffentlich ausreichend, Zeit mit der Ärztin zu sprechen, welche ich im Gasthaus antraf. Wir hielten uns auch gar nicht lange mit dem Vorgeplänkel auf, sondern ich erläuterte ihr kurz und bündig die Möglichkeiten zur Bezahlung und deren Staffelung in Abhängigkeit von Ausbildungsstand, Heimsteinzugehörigkeit und Rang innerhalb der Kaste. Doch diese meine Spucke hätte ich mir sparen können, denn die Ärztin setzte mich davon in Kenntnis das sie kein Gehalt beanspruchen werde und trotzdem die Bürger der Stadt kostenfrei behandeln wird.


Ich versuchte sie zwar noch vom Gegenteil zu überzeugen, doch sie bestand darauf und da ich weder sie verärgern, noch die Stadtkasse unnötig belasten wollte, nahm ich das Angebot schließlich an. Das wieso , weshalb, warum war mir dann schon egal, soll sie sich doch im Zweifelsfall aus ihren Kräutergarten ernähren. Allerdings setzte ich sie noch davon in Kenntnis das wir mit einem Handelshaus aus Belnend einen Liefervertrag über Arznei-  und Heilmittel haben und das der Vertrag so gestaltet ist das sie ihn jederzeit neu verhandeln und an ihre Bedürfnisse anpassen kann. Für Details verwies ich sie an Talia, unsere Schreiberin.

Dann musste ich mich auch schon verabschieden, denn Amira aus Turmus war erwacht und im Gasthaus erschienen. Zum Glück hatte Kin sich ihrer angenommen, so das ich das Gespräch mit der Ärztin in Ruhe zu Ende führen konnte. Ich ging dann zum Nachbartisch. Amira versicherte das ihre Informationen ziemlich brisant seien und so schlug ich vor das wir uns in Ruhe im Ratssaal unterhalten sollten. Eine Ehre die wir Isabell nicht zukommen ließen aber vielleicht kam ja heute wirklich etwas gehaltvolleres rüber. Genau das waren auch meine Erwartungen an das Gespräch und das machte ich bevor wir Amira zu Wort kommen ließen auch deutlich.



"Wir erwarten klare Aussagen und keine Worte die nach Verkündigungen der Priesterkönige klingen und nicht angezweifelt werden dürfen. Wir erwarten das es für Tatsachen belastbare Beweise gibt, ansonsten sind das nur Gerüchte in unseren Augen und wir erwarten überzeugendes und vor allem beherrschtes Auftreten, was eure Diplomatin nicht gerade ausgezeichnet hat." So oder zumindest so ähnlich waren meine Worte und ich setzte noch hinzu das wir bereit sind ihr unvoreingenommen zuzuhören und den Ärger mit Isabell beiseite zu wischen. Dann lies ich Amira zu Wort kommen, die sich noch einmal für das Auftreten von Isabell entschuldigte und dann von einem Angriff mittels Tarnen und von einen Überfall auf zwei Handelsschiffe berichtete. In beiden Fällen seien kasratische Wappen gesichtet wurden. Als Beweis hatte sie einen abgetrennten Kopf dabei, der zwar schon ziemlich nach Verwesung stank aber eben auch in einen roten Umhang mit kasratischen Abzeichen gehüllt war.

Weiterhin sprach auch sie von der einer Legion die ihr Lager in der Nähe von Turmus aufgeschlagen haben soll, doch auch sie konnte keine präzisen Angaben zu dem genauen Ort des Lagers machen, was für uns jedoch fast der wichtigste Punkt in diesem Puzzle war. Wenn dieses Lager nämlich direkt am Vosk liegt, fügte es den beiden Varianten, nämlich das Kasra hinter den Angriffen steckt oder das jemand versucht Kasra etwas in die Sandalen zu schieben, noch eine dritte Möglichkeit hinzu. Nämlich die, das der Tarnangriff wirklich von Kasra ausging und der Überfall auf die Handelsschiffe unter falscher Flagge ausgeführt wurde, denn ich bezweifelte immer noch das Kasra es schaffen würde Schiffe auf dem Vosk zu stationieren.

Und auch wenn ein Angriff unter falscher Flagge als sehr unehrenhaft anzusehen ist, so ist einen Haufen halbverhungerter Söldner doch so ziemlich alles zuzutrauen. Darin stimmte man mir zu, alles hing also davon ab wo dieses Lager sich befand. Desweiteren setzte uns Amira über das weitere diplomatische Vorgehens Turmus gegen Kasra in Kenntnis. Dabei zeigte sich das der hohe Rat von Jorts Fähre von der geplanten Art des Vorgehens nicht sehr begeistert ist und sollte diese Aktion schief gehen, dies nicht als Bündnisfall ansieht, vielmehr rieten wir das Vorgehen zu überdenken und machten entsprechende Vorschläge. Letztendlich liegt die Entscheidung aber bei Turmus.


Amira verabschiedete sich dann und trat die Rückreise ohne den Kopf an, den bekam des Hauptmanns Sleen. Für uns dafür endlich etwas Paga in der Taverne. Dort ließen wir den Abend  mit ein paar Mädchen ausklingen. Als Tala meinte das er seiner Sklavin dieser Tage die weiße Seide nehmen will, schlug ich vor dies zu versteigern und so noch ein paar Tarsk zu verdienen. Immerhin soll es Männer geben die dafür viel bezahlen, der Erste sein zu dürfen. Das Gejohle war groß. erst recht als der Krieger darauf einging.

GR

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