Montag, 14. Januar 2013

unverhoffte Gefährtenschaft


Eigentlich sollte es zum Handende ein ruhiger Tag werden. Jedenfalls hatte ich mir das so vorgestellt als ich mein Haus verließ und zum Gasthaus rüber ging. Dort waren die Bauarbeiten endlich abgeschlossen und die Terrasse überdacht und nicht nur das, man hatte es sogar geschafft die Seitenwände zu schließen so das die Wärme die die Feuertöpfe spendeten jetzt auch da blieb und nicht mehr vom Wind verweht werden konnte. Doch das sollte nicht das Letzte sein was heute Verwunderung auslöste. Denn als ich mir gerade das Material anschauen wollte mit dem die Seitenwände verkleidet waren, kam Done auf mich zu und fragte in Gedichtform nach Liebeswein.


Ich war so verdattert das ich erst vermutete er meint Zuchtwein den er seiner zukünftigen Gefährtin verabreichen wollte damit diese in der Lage ist Kinder zu bekommen. Immerhin war der Gedanke nicht so abwegig, wussten wir doch alle das Talia eine freigelassene Sklavin ist. Nein er meinte den Wein der Liebe, meinte er, und das er ihn für die Zeremonie zur Gefährtenschaft bräuchte. Zu dem Zeitpunkt dachte ich mir noch nichts dabei, sondern war der Meinung das er sich den nur sichern wollte wenn es in wenigen Tagen so weit ist. Verwundert war ich erst als auch noch Talia in einem Kleid auftauchte was alles andere als alltags tauglich war, dafür um so mehr zu einer Feierlichkeit gepasst hätte.

Als Done mir dann drei Silbertarsk in die Hand drückte um damit die Speisen und die Getränke zu bezahlen, stutzte ich noch mehr. Wie sich herausstellte hatten sie die Zeremonie zu ihrer Gefährtenschaft um drei Tage vorgezogen und keiner wusste etwas davon. Weder Kin der diese ursprünglich durchführen sollte, noch die Kajirae die mit der Vorbereitung der Feier beauftragt waren, geschweige denn das einer eine Ahnung hatte wie man innerhalb einer halben Ahn ein Tarsk gar bekommen sollte. Die meisten Gäste mussten sich auch noch umziehen, blieb nur zu hoffen das wenigstens der Richter bescheid wusste das er nun auf einmal die Zeremonie leiten sollte.


Das würden wir spätestens erfahren wenn wir bei diesem vor dem Haus stehen. Die Meute setzte sich also in Bewegung in Richtung Vosk und setzte dann mit der Fähre über zum anderen Ufer, wo das Haus des Richters stand. Der zeigte sich deutlich weniger überrascht als ich vermutet hatte und leitete souverän durch die Zeremonie, seine Sklavin reichte den Wein der Liebe und nach nicht allzu lange Zeit war das Ganze gegessen und wir konnten uns auf den Rückweg machen. Die Feier fiel nun deutlich weniger pompös aus als gedacht und wir beschränkten uns auf Kalana mit Trockenbrot. Na gut nicht ganz, die Kajirae hatten es geschafft aus den wenigen Vorräten, das Meiste war ja schon vorsorglich in die Feste geschafft wurden, ein paar Kleinigkeiten herzurichten.


Nach dem ich mir ein wenig Mut angetrunken hatte, dachte ich mir das ich dieses Gesöff auf das sie hier so verrückt waren ja auch einmal probieren könnte und ließ mir von Shani Blackwine servieren. So schwarz wie er war schmeckte er ungewohnt und verdammt bitter. Ich ließ Shani dran nippen und sie versicherte mir das er genauso schmecken muss. Zweifelnd probierte ich wieder und hörte dabei wie Shani sagte das man dem Blackwine etwas Boskmilch zugeben könnte das würde das Bittere etwas abmildern. Ich probierte also noch eine Weile mit verschiedenen Mischungsverhältnissen herum und als der Blackwine die Farbe eines Tabuks angenommen hatte, war ich zufrieden.

So konnte man ihn trinken! In Ruhe schlürfte ich nun meine Tasse leer und sah wie sich so nach und nach die Terrasse leerte. Zeit auch selber aufzubrechen!

GR

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