Montag, 18. Februar 2013

Die Prüfung

Wieder hatte mir Shani viel zu berichten und wieder ging es um die Stadtsklavin. Nur das es diesmal wohl richtigen Ärger gegeben hatte und deren Rücken von den Spuren einer Kurt mehr als nur übersät sein soll. Ich ließ sie zu Ende erzählen. Die Geschichte war wie immer verworren. Es ging um verschüttete Getränke, versaute Felle, ein paar gezielte Provokationen die zum Schluss dazu führten das einer der Krieger die Stadtsklavin auspeitschte. An sich nahm ich mich vor, mich in dieser Sache nicht weiter zu engagieren, da sich die Sklavin wohl selber in diese Geschichte reingeritten hatte. Das setzte allerdings voraus das bei der Kajira keine bleibenden Schäden zurückblieben, sonst müsste ich im Namen der Stadt natürlich Schadenersatz fordern.


Shani versuchte mich dahin gehend zu beruhigen, denn sie sprach davon das besagter Krieger durchaus mit der Kurt umzugehen weiß und in der Lage wäre diese spüren zu lassen ohne das man dauerhafte Schäden davon trägt. Als ich wissen wollte woher sie das so genau weiß, druckste sie erst herum, bevor sie dann zugab, lange bevor sie mir gehörte, einmal Bekanntschaft mit der Kurt des Kriegers gemacht zu haben. Das Shani auf ihren Körper keine sichtbaren Spuren trug wusste ich nur zu genau. Ob sie ihre damalige Lektion gelernt habe, wollte ich noch von ihr wissen und sie bejahte mir meine Frage. Ich wusste was jetzt kommt würde sie überraschen, vielleicht würde sie es auch nicht verstehen aber wenn sie Glück hatte würde es gut ausgehen.


Ohne weitere Erklärungen verlangte ich von ihr das sie mir meine Kurt bringen soll. Erschrocken sah sie mich an, sagte aber nichts, holte die Kurt, kniete sich vor mich und bot sie mir dar. Ich nahm sie ihr ab und hakte sie am Gürtel ein. Bis hierher lief alles nach Plan, dann befahl ich ihr sich auszuziehen. Jetzt beging sie einen Fehler! "Warum, was hab ich falsch gemacht?" fragte sie, eine Antwort bekam sie nicht, stattdessen nahm ich die Kurt vom Gürtel und zeigte nur vor mich auf den Boden. Sie verstand! Sie kniete sich auf dem Boden beugte den Oberkörper weit vor und streckte die Arme aus. Nachdem ich ihre Haare beiseite gelegt hatte ging ich einen Schritt zurück, nahm Maß und die Peitsche zerschnitt leise zischend die Luft um dann auf ihren Rücken zu landen.

Sie stöhnte laut auf, der Schmerz schien ihr förmlich durch den ganzen Körper zu brennen, wieder holte ich aus und ließ die Kurt eine zweites Mal auf ihren Rücken tanzen. Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hatte, ging ich zu ihr, hockte mich neben sie, mit einem Griff in ihr Haar bog ich ihren Kopf in den Nacken und sah in ihr tränenreiches Gesicht. "Du hast an mir gezweifelt! Du glaubtest das es keinen Grund gibt!" Sie entschuldigte sich unter Tränen immer wieder und versprach das dies nicht wieder vorkommen wird. Worte die ich hörte, doch die Zukunft würde es erst zeigen. Ich drückte ihren Kopf erneut nach unten so das ihre Stirn wieder den Boden berührte, dann stand ich auf.


Wieder ging ich zwei drei Schritt zu Seite, ich sah sie immer noch kniend vor mir, ihr ganzer Körper bebte, vor Angst, vor Schmerzen, vor Wut auf sich selber. Ein weiteres Mal ließ ich die Kurt auf ihren Rücken niederfahren und wollte dann von ihr wissen wofür dieser Schlag gewesen ist. Sie wusste es nicht, wütend schlug ich ein weiteres Mal zu! ich wartete bis sie sich beruhigte, in der Zwischenzeit rollte ich die Kurt zusammen und ging zu ihr. Als das Beben ihres Körpers etwas nachließ griff ich wieder in ihr Haar und zog Shani diesmal auf die Beine. "Die letzten beiden Schläge waren damit du verinnerlichst das ich keinen Grund dafür brauche und alle vier Schläge hättest du dir ersparen können, wenn du nicht nach dem warum gefragt hättest!" Ich atmete noch mal durch. "Es war eine kleine Prüfung, die du nicht bestanden hattest!"

Ich ließ Shani los, schwankend mit weichen Knien stand sie vor mir, das Gesicht noch tränenverschmiert. Nach dem sie sich etwas gefangen hatte, drückte ich ihr die Kurt in die Hand und wies sie an selbige wieder an ihren Platz zu schaffen. Sie durfte sich dann wieder ankleiden und etwas zurecht machen, denn ich wollte das Haus noch verlassen. Im Gasthaus traf ich noch zwei Krieger und unseren Richter an. Kin gab gerade ein Bild in Auftrag was des Richters Kajira malen sollte. Maakena, seine ehemalige Gefährtin wollte er in Farbe und zum an die Wand hängen, verewigt haben. Als sie sich einig geworden waren, berichtete mir Kin auch von der Stadtsklavin, das was er sagte deckte sich weitestgehend mit dem was ich schon von Shani gehört hatte.


Auch wenn Shani heute, auf Grund ihres lädierten Rückens, nicht ganz so anmutig servieren konnte wie gewohnt, nahm ich den Paga von ihr ohne weiter darauf einzugehen. Eine Weile unterhielt ich mich noch mit den Männern am Tisch, erfuhr so auch das zwei Händlerinnen in der Stadt gewesen waren und nach mir gefragt hatten, eine der Beiden wurde schon am Folgetag wieder in Jorts Fähre erwartet. Ich trank aus, wünschte allen noch ein sicheres Betrinken und machte mich dann mit dieser Handelsnachricht im Kopf auf den Weg nach Hause.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen