Freitag, 1. Februar 2013

Kastengetuschel

Es hieß ein Gelber wäre in der Stadt, nein kein Dar Kosis Kranker sondern einer aus der Kaste der Hausbauer. Da diese Kaste in Jorts Fähre schon lange nicht mehr vertreten war, war die Aufregung natürlich entsprechend groß. Allerdings wollte ich mich von dieser nicht anstecken lassen ohne mir selber ein Bild von der Lage zu machen. Auch sollte die Pinion wieder in Jorts sein, meine alte Geschäftspartnerin aus Kasraer Zeiten, ein Grund mehr das Haus zu verlassen. Da die beste Informationsquelle immer noch der drunken Tarn war, lenkte ich meine Schritte dorthin. Kaum hatte ich das Gasthaus betreten leuchtete mir auch schon die gelbe Robe entgegen, flankiert von zwei einheimischen Kriegern saß er an einem der Tische.


Überhaupt nicht neugierig setzte ich mich zu den Dreien und ließ mir von Shani einen Paga bringen. Wir kamen relativ schnell ins Gespräch, was wohl auch daran lag das der Gelbe durchblicken ließ sich eventuell in Jorts niederzulassen. In den Zeiten der Krise freut man sich natürlich auch über jeden Bewohner aber das Misstrauen das jeder Fremde auch ein Spion sein könnte lässt sich nur schwer unterdrücken. Trotzdem versuchte ich ihn freundlich und zuvorkommend zu behandeln und sorgte dafür das er, bis er sich entschieden hat ob er tatsächlich bleiben will, eine standesgemäße Unterkunft erhält. Shani bereitete also eins der Zimmer vor und zeigte es ihn auch gleich.

Nachdem er sein Zimmer in Besitz genommen hatte kam er wieder nach unten. Die Krieger waren zwischenzeitlich gegangen, dafür war aber Katara zu uns gestoßen die als Zeugmeisterin der roten Kaste durchaus Interesse an den Dienstleistungen eines Baumeisters hatte und ihn auch gleich in ein Fachgespräch zerrte. Trotzdem rückten zwischenzeitlich auch die Sklavinnen in den Mittelpunkt des Interesses. Nein nicht weil wir uns über sie aufregten, sondern weil der Baumeister Interesse an Nelofa fand und auch weil Katara meinte ihm erzählen zu müssen das Shani nicht wirklich verkäuflich ist, wie sie leider schon feststellen musste. Ich versprach ihr zwar, demnächst ein Blondchen für sie aufzutreiben aber sie meinte sie wolle nicht irgendeine Prinzessin kaufen, sondern eben Shani. Das brachte mich auf eine Idee!


Ich stand auf zerrte Shani hinter mir her und ging noch einmal kurz in mein  Haus. Dort schaute ich mich im Kontor um und aus ein paar Resten bastelte ich etwas das wie eine kleine Krone aussah. Diese setzte ich ihr auf und zurück ging es in das Gasthaus. Das Ganze ging natürlich nicht ohne verhaltenes Gezetere und etwas Schmollen ab, fast war Shani davor ihre gute Erziehung zu vergessen aber als wir wieder im drunken Tarn waren hatte sie sich halbwegs gefangen. Obwohl, dort ging es dann ja erst richtig los, das Getuschel unter den anderen Sklavinnen und das Gelächter der Freien, sagte ihr wohl nicht zu. Für mich war nur wichtig das Katara dann sagte, nun will sie meine Sklavin doch nicht mehr kaufen. Nach dieser Information durfte Shani die Krone dann auch wieder absetzen.

So langsam beruhigten sich alle wieder und da nun auch die Pinion im Gasthaus auftauchte, war das Thema eh schnell gewechselt. Während die Kajirae sich heute mal zum tuscheln zurückziehen durften, tauschten wir ein paar Neuigkeiten aus und spekulierten darüber wie und warum es Done geschafft hatte eine Hochkastige, noch dazu die erste ihrer Kaste und ihres Zeichens Ratsmitglied zur Gefährtin zu nehmen. Dabei tat sich eine deutliche aufsteigende Linie auf. Des Schmiedes erste Gefährtin war ein Bäckerin, die zweite eine Händlerin und nun eine Blaue. Die Erste ihrer Kaste und damit würde sie natürlich auch über die Aufnahmebedingungen ihres Gefährten in die blaue Kaste entscheiden. Und wenn er das geschafft hat, in eine hohe Kaste aufgenommen zu werden, was kommt dann?


Ja dann bleibt als nächste Gefährtin nur noch ein Regentin, Tatrix oder ähnliches. Lachend erwähnte ich das die Pinion sich nicht wundern sollte wenn Done irgendwann an der Seite der Regentin auf Lebenszeit über Kasra herrschen sollte. Die Sklavenhändlerin sah ich mich an als hätte ich behauptet das Gor einen vierten Mond bekommen hätte. Erst dachte ich sie traute Done so etwas nicht zu, doch dann begriff ich langsam. Sie war durch ihre Reisen nicht auf dem Laufenden, wusste gar nicht um die Vorgänge an ihrem Heimstein Bescheid. Ich brachte sie aus unseren Erkenntnissen die wir von unseren Informanten erhalten hatten auf den neuesten Stand, sagte ihr das die Regentin jetzt auf Lebenszeit regiert und der Rat aufgelöst oder zumindest doch entmachtet wurde.

Diese sonst so starke Frau sprang auf, sichtlich erschüttert und den Tränen nah, so weit man das hinter dem Schleier erkennen konnte, rang sie sichtlich um Fassung. Sie sagte, sie müsse allein sein, sich über die Situation und ihr weiteres Vorgehen klar werden, dann verließ sie das Gasthaus. Als Dina ihr nachstürmte konnte ich ihr nur noch zurufen das sie auf ihre Herrin aufpassen soll.

GR

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