Donnerstag, 28. Februar 2013

Red Mile - offene Rechnungen


Als ich den Kiez betrat und auf meinen Puff zuging, hatte sich davor schon eine stattliche Meute von Weibern eingefunden, wenn die alle für mich arbeiten wollen, dann konnte das Geschäft ja bald brummen. Falsch gedacht! Je näher ich kam desto deutlicher war das ich alle drei abschreiben konnte. Die eine war die kleine Straßenschlampe, der ich erst vor ein paar Tagen die Nase verbogen hatte und darum verdrückte sie sich auch gleich und die beiden anderen? Nun ja! Fangen wir mit der Tussi aus der Bar an! Sie glaubte doch tatsächlich das ich ihr das trocknen des Teppichs bezahle, tatsächlich hatte sie einen Reinigungsservice dafür bestellt und wollte nun 20 M$ von mir haben. Einfach lächerlich, hätte sie sich mit ihren heißen Arsch auf den Wasserfleck gesetzt wäre es eindeutig schneller und vor allem billiger geworden.


Langsam zerriss ich die Rechnung in schmale Streifen die ich danach zu kleinen viereckigen Schnipseln zerlegte. Vor ihren Augen ließ ich sie fallen und der Wind verteilte die Papierreste auf dem Pflaster des Viertels. Nun bin ich gespannt ob sie mir dafür auch noch ein Rechnung präsentiert. Kurz echauffierte sie sich noch und drohte meine Mädchen nicht in ihre Bar zu lassen, nur, wenn sie die nicht hereinlässt, wie will sie da Geld verdienen. Ach was, ich ließ sie in ihren Glauben, außerdem sollen meine Mädchen Geld ranschaffen und nicht für Umsatz in der Bar sorgen.


Sie stöckelte davon und ich schaute ihr noch belustigt nach, hatte ich doch glatt vergessen das da noch dieses Blondchen stand. Es dauerte jedoch nicht lange bis sie auf sich aufmerksam machte. Und wieder eine mehr die glaubte hier das sagen zu haben wenn der alte Mann nicht da ist. Ähnliches hatte mir nämlich vor einiger Zeit schon die Bartussi mit dem Reinigungsfetisch erzählt, sollten die sich erstmal einig werden, sonst kommt morgen die Nächste die sich auch für seine rechte Hand hält. Wobei rechte Hand hier falsch ist, wahrscheinlich sind die nur für den Rollator zuständig. Shani trollte sich schon lachend nach drinnen, doch ich hatte ja immer noch diese Möchtegernchefin am Hacken.


Sie ließ wirklich nicht locker und meinte mir erzählen zu müssen, das ich besser die Rechnung bezahle und überhaupt wäre alles besser und ruhiger gewesen als ich noch nicht da war und sie wird dem Chef.... bla.... Langsam reichte es mir und ich wollte sie mir greifen, doch als ich den Arm ausstreckte, schlug sie meine Hand weg. Ja wenn sie keine andere Sprache versteht! Ich holte aus und schlug zu. Meine Hand landete in ihrem Gesicht, dann drehte ich mich weg und im weggehen warnte ich sie nochmal eindringlich das sie aufpassen soll wie sie mit mir redet.

Sie ging dann zwar auch aber so ganz Ruhe hatte ich noch nicht vor ihr, auf der anderen Straßenseite, drehte sie sich nochmal um. "Noch was!" meinte sie, worauf ich ihr nur antworten konnte "Du willst für mich arbeiten?" Leider meinte sie was anderes und wollte unbedingt noch eine Drohung loswerden und sagte das ich mich so nicht lange halten werde, dafür würde sie sorgen. Schulterzuckend ging ich von dannen, ich hatte mich auch schon mal mehr gefürchtet. Oben in der Küche für die Mädchen wartete Shani mit einen Kaffee in der Hand auf mich.

Eigentlich war mir nicht nach Kaffee aber einen Schluck, und sei es nur zur Beruhigung, trank ich doch. Dann stand mir der Sinn nach was anderen und da der Geschäftsbetrieb heute nur so dahinplätscherte und es meiner Aufmerksamkeit nicht bedurfte, kam diese nun Shani im vollen Umfang zu gute. Dabei ließ ich mich auch nicht von merkwürdigen Geräuschen aus dem Erdgeschoss stören.


GR

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