Dienstag, 26. März 2013

Beruhigungsversuche

Die Nachricht von dem Vorfall mit dem Nordmann und dem Diebstahl in der Heilerei hatte sich in der Stadt wie ein Lauffeuer verbreitet. Je mehr ich mich mit dem beschäftigte was die Leute so erzählten, desto mehr musste ich einsehen das ich gestern als ich mit Kin die Strafe dafür festlegte einen Fehler, wenn nicht sogar einen großen Fehler begangen hatte. Unter den Kriegern herrschte die Meinung "He was willst du? Der Schmied kann nun mal keine Nordmänner leiden und wenn er sie angreift dann ist das eben so!" Ja gut das wusste ich nun auch und hatte mich damit abgefunden, wenn allerdings die Sprache auf die Wahl der Mittel kam herrschte doch große Verwunderung.

Das er den Mann nicht mit dem Schwert angegriffen, sondern stattdessen Schlafmittel und eine Kajira nutzte um ihn zu überwältigen, schien sie zu schockieren. "Dort wo ich her komme, hätte so etwas andere Konsequenzen gehabt als nur ein paar Kupfer." war einer der Ausrufe die ich am häufigsten hörte, dicht gefolgt von "In Lydius wäre Sie im Kragen gelandet!" Nur mit Mühe konnte ich die Gemüter beruhigen, schließlich war es ja der erste Vorfall dieser Sorte, zumindest der Einzige der mir bekannt war. Deshalb hatte ich um des Friedens willen für eine mehr symbolische Strafe plädiert und nun stand ich da als Depp und Weichei.


Ich sah die Ärztin in der Heilerei verschwinden und dachte es wäre eine gute Idee ihr zu folgen, schließlich hatte ich eine gute Nachricht für sie und hoffte das dies Gespräch mit ihrer ruhiger verlaufen würde als mit den Kriegern eben. Ich trat also freundlich grüßend ein und das Erste was ich zu hören bekam war ein ziemlich aufbrausendes "Na, willst du dich auch selbst bedienen?" Eine vertrackte Situation, natürlich wollte ich mich nicht selbst bedienen aber ich war jedoch aus genau diesem Grund hier. Ich ahnte schon wo die Reise hingehen soll, versuchte es aber doch weiter im Ruhigen in dem ich ihr erzählte dass das Schlafmittel geldwert ersetzt wurde und wir also mit der nächsten Lieferung beruhigt nachkaufen können.

Natürlich wirkte das nicht beruhigend, ganz im Gegenteil denn die Ärztin warf mir vor ob ich glauben würde das man solch einen Vorfall mit ein paar Münzen aus der Welt schaffen könnte. Und wieder fiel der berühmte Satz. "Dort wo ich herkomme wird so etwas anders geregelt!" In ihrem Fall war das Hafax und was sie meinte war das man Dieben die Hand abhackt. "Und Kerben in die Ohren schneidet." erwiderte ich und bemühte mich weiterhin die aufgebrachte Ärztin zu beruhigen, was hätte ich jetzt für ein Beruhigungsmittel gegeben. Doch leider musste ich zusehen wie ich ohne klar komme und mir vor allem einen Vortrag anhören, was diese Geschehnisse für ein Licht auf den Heimstein von Jorts Fähre werfen würden wenn dies anderorts bekannt wird.


Ja war mir bekannt und auch die Krieger hatten sich ja schon ähnlich geäußert, wenn deren Beweggründe auch leicht anders lagen. Ich redete also auf die Ärztin ein und versprach ihr das dieses Thema noch nicht ausgestanden ist und wir im Rat selbiges noch aufgreifen werden, um Maßnahmen zu beschließen die dafür sorgen werden das ähnliches nicht wieder passiert. Ich glaub das war der Punkt wo sie langsam einlenkte und sich, wenn auch nicht zufrieden aber doch ruhiger gab. Schließlich hatte sie noch genug andere Probleme. So war sie nebenher dabei alles an gefährlicher Medizin wegzuräumen und und nur noch Dinge für eine Notfallversorgung offen stehen zu lassen.

Dabei bat sich mich den Zeitschlüssel für den Medizinschrank an mich zu nehmen, so das, falls sie mal nicht da ist und ein Kastenkollege Zugriff auf die Heilmittel braucht, dieser auch möglich ist. Was soll ich machen? Ich lehnte natürlich nicht ab sondern nahm den Schlüssel und versicherte ihr das ich dies in ihren Sinne handhaben werde. Als ich dann ging fragte ich sie noch ob sie beim umräumen ihrer Heilmittel- und Giftschränke irgendwo 5 Kupfertarsk gefunden hätte, was sie jedoch verneinte. Ich hatte keinen Grund an ihren Aussagen zu zweifeln und verabschiedete mich von ihr, schließlich wollte ich noch die Wertschätzungskajira zur Pinion bringen.


Dabei traf es sich gut das ich Shani, Dina und Sinia als Vulohaufen vor dem Gasthaus antraf. Viel zu tun gab es aber nicht mehr. Shani hatte Dina schon informiert und deren Herrin lag geschwächt von der langen Reise, zurück von ihrem Landsitz, darnieder. Mir blieb also nur Dina noch ein paar Einzelheiten zu Sinia mitzuteilen damit Dina ihr Herrin, da sie diese ja eher zu Gesicht bekommt als ich, vorab informieren kann. Gut blieb halt mehr Zeit für einen Paga. Ich machte mich auf der Terrasse breit, wo ich unter anderen den Lederarbeiter antraf, das war insofern gut das ich ihn gleich informieren konnte das ich morgen eine Lieferung aus Victoria erwarte, wo hoffentlich die von ihm bestellten Waren dabei waren.

Ansonsten ließ ich mir den Paga von dem Klang der Münzen versüßen, denn Shani musste mir die Einnahmen der letzten drei Hand des Gasthauses vorzählen, die jetzt, wo wir wieder mal keinen Wirt haben, zu 100% der Stadtkasse zufließen. Kann es für einen Händler ein schöneres Geräusch geben, als das metallische Klirren von Münzen?

GR

4 Kommentare:

  1. Ich gebe zu, ich fühle mit Georg, der völlig unverschuldet in eine Situation geraten ist, in der er zwischen den Stühlen sitzen muss und folglich mit allem, was er tun kann, irgendwem auf die Zehen tritt.
    *Georg einen Trostpaga spendet*

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  2. Na ob unverschuldet sei mal dahin gestellt aber ich bin ab und zu mal ganz gerne der Buhmann und alle die sich gestern an mir reiben konnten und ihren IC-Frust an mir abgelassen haben, hatten, denke ich, auch ihren Spaß.

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  3. Jetzt tu schon nicht so, als würdest du unter dem Vorwand der Selbstkasteiung einen Paga ausschlagen. *schmunzelt*

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  4. Ne das tue ich tatsächlich nicht, zu irgendwas muss das ja gut sein und wenn es nur ein kostenloser Paga ist! *grinst*

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