Sonntag, 10. März 2013

Die Karte

An diesem Morgen erwachte ich leicht benebelt, anscheinend hatte ich gestern doch den einen oder anderen Paga zuviel. Einen Eimer kalten Wasser und ein paar Ehn später mit einer frischen Tunika auf dem Leib ging es mir in soweit schon wieder besser das ich mich unter Leute trauen konnte. Die frische klare Luft draußen tat ihr übriges dazu das meine Lebensgeister weiter aufblühten. Im drunken Tarn traf ich Talia der ich nun endlich die gewünschte Schriftrolle aushändigen konnte dich ich seit gestern mit mir herumtrug, dann setzte ich mich auf eines der Kissen und ließ mir zum weiteren ausnüchtern von Shani einen Paga bringen.

Die Stimmung war heute nicht ganz so ausgelassen. Ob das nun daran lag das die anderen auch mit den Nachwirkungen von Gestern kämpften oder man sich eben vor den Besuchern aus Belnend keine Blöße geben wollte entzieht sich nun meiner Kenntnis, auf alle Fälle ging das Leben heute deutlich gesitteter zu. Außerdem gab es auch so reichlich Probleme zu lösen denn unser Bauer kämpfte mit einer vereiterten Schnittwunde und ansonsten wurde langsam der Wohnraum knapp, so das wir uns ernsthaft Gedanken machen müssen wie wir den Stadtausbau vorantreiben.


Doch erstmal nahm der Bauer die zugereiste Ärztin in Beschlag und ließ sich von ihr seinen Finger behandeln. Nachdem er vorher eine innerliche Desinfektion mit Sul Paga vorgenommen hatte, fühlte er sich jetzt mutig genug seinen verletzten Finger unters Messer zu legen. Ich nutzte die Zeit um mich mit Kin über den mittlerweile wieder abgezogenen Besuch aus Belnend auszutauschen. Es hatte damit aber nichts wichtiges auf sich, waren doch die ganzen Kämpfer mit ihren Sklavinnen nur als Begleitung für die Heilmittelhändlerin dagewesen. Auf der Terrasse, gab es zudem ein ständiges kommen und gehen, so hatte mittlerweile auch der Kartograph wieder am Tisch Platz genommen.

Auch er hatte sich eine Verletzung zugezogen, zum Glück aber nur ein Beule die er schon kühlte. Wobei nicht ganz klar war ob er gegen das Rad der Wassermühle gelaufen war oder ob das nur eine Schutzbehauptung war und nicht viel mehr die Musikerin ihm eine Laute um die Ohren geschlagen hatte. Mir war das ehrlicherweise egal aber der Bauer, der mittlerweile mit der Ärztin zurück war, nutzte das für reichlich Frotzeleien. Mich interessierte jedoch etwas völlig anderes. Ich wartete bis der Bauer mit seinen Spitzen fertig war und sprach dann den Kartographen an.

Ich bildete mir ein das , wenn er nun schon mal hier ist, man die Gelegenheit ergreifen könnte, sich eine Karte von der Stadt und der Gegend anfertigen zu lassen und besprach das mit ihm um einen Überblick über den Kosten- und Zeitrahmen zu bekommen. Unsere beiden anderen Ratsmitglieder am Tisch bekamen, auf Grund der letzten Unstimmigkeiten, schon wieder einen dicken Hals dabei und dachten wohl ich würde einen Alleingang starten, nur wie soll ich dem Rat einen Vorschlag unterbreiten wenn ich mich über solch ein Projekt nicht vorher tiefgründig informiere? Und um nichts anderes ging es hier!

Nachdem ich die anderen Ratsmitglieder beruhigt hatte, einigte ich mich mit dem Kartographen das er mir dieser Tage einen Kostenvoranschlag unterbreiten soll, damit ich das Projekt im Rat voranbringen konnte.Nun galt es nur noch für die zugereiste Ärztin, die Musikerin und den Kartographen genehmere Unterkünfte zu stellen damit die Gästezimmer für die nächsten Reisenden frei werden. Shani zeigte die letzten freien Häuser und bevor der Wohnraum endgültig zur Neige geht notierte ich mir im Geiste unbedingt mit den Baumeistern zu sprechen. Die Stadterweiterung ist fast noch dringlicher als die Kartographierung.

Ich war schon fast auf dem Heimweg als noch ein Händler aus Olni oder wie er meinte aus den südlichen Randbezirken von Olni, in der Stadt eintraf. Er überreichte mir eine versiegelte Schriftrolle. Ich schaute ihn ziemlich verwundert an aber er bedeutete mir nur das ich erstmal lesen soll. Darum brach ich das Siegel und überflog die Zeilen. Im Prinzip ging es um eine Handelsallianz und die Frage ob die Händlerkaste von Jorts Fähre dieser beitreten will. Ich gab dem Mann zu verstehen das ich den Vorschlag in Ruhe prüfen und es in der Kaste und gegebenenfalls auch im Rat besprechen werde, bevor ich mich endgültig dazu äußern werde. So nun aber! Ab nach Hause und arbeiten, schließlich konnte ich nicht den ganzen Tag in der Herberge vertrödeln.

GR

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