Samstag, 9. März 2013

Wein, Weib und Gesang

Ich glaub so langsam werde ich des Reisens müde, wieder einmal hatte ich die anstehende Handelsreise in die Tahari verschoben und stand dafür auf dem Marktplatz und trat die Pflasterung fest, ein Job den sonst eigentlich immer Kin übernimmt, doch diesmal blieb ich nicht lange allein. Ich hatte zuvor die von Talia gewünschte Schriftrolle aus dem Regal gezogen und flachste nun gerade ein wenig mit Shani herum als Katara auf mich zu kam und beiläufig fragte ob es denn was Neues gäbe. Ich wusste erst nicht worauf sie hinaus wollte, als sie aber meinte das doch schließlich Rat gewesen wäre, dämmerte es. Ich erzählte ihr das es beim Rat in der Hauptsache um interne Dinge gegangen wäre aber eben auch eine neue Besoldungsordnung für die rote Kaste beschlossen wurde.


Im gleichen Atemzug versuchte ich sie aber vorsichtshalber zu beruhigen, in dem ich ihr sagte das sie sich keinen Kopf machen brauch, da für sie alles beim alten bleiben sollte, da sie und ihr Posten in der Kaste in der Besoldungsordnung gar nicht erwähnt werden. Sie reagierte da nicht weiter drauf, denn genau in dem Moment kamen Fremde in die Stadt. Ein Blauer, ein Kartograph seines Zeichens, wie sich später herausstellen sollte,  der eine Musikerin begleitete. Dabei hatten sie einen Karren, mit bunten Tüchern geschmückt und voller Musikinstrumente war. Nach dem üblichen Vorstellungsgeplänkel bat ich sie in die Herberge, unser Wirt war zwar verschwunden aber ich war mir sicher das wir die Beiden trotzdem gut bewirten können.


In der Zwischenzeit war auch der Hauptmann aufgetaucht und Katara stürzte sich gleich wütend auf ihn. Grund war wohl die Besoldungsordnung und ihre Nichterwähnung. Leider konnte ich da nicht eingreifen denn ich hatte nun Akira bei mir, die ihrerseits um ein Gespräch mit mir bat, welches wir dann im Schreiberhaus führten, die Fremden wusste ich ja gut versorgt von Shani in der Herberge. Akira berichtete mir dann das der Hauptmann sie für Schreibarbeiten innerhalb der Kaste eingestellt hatte, Soldlisten führen und ähnliches, und das sie nun gerne über ihre Entlohnung bescheid wissen wollte. Ich machte diesmal nicht viel Federlesen und hielt mich strickt an das gestern Beschlossene und bot ihr den Einstiegssold von 20 Kupfertarsk die Hand.

Erstaunlicherweise gab sie sich damit zufrieden und war bei den Verhandlungen bei weiten kein so harter Brocken wie Katara damals. Allerdings meinte sie das sie mit den bisschen Schreibkram nicht ausgelastet wäre und sie noch eine weitere Arbeit aufnehmen möchte. Da der Wirt verschwunden war, dachte sie dabei an die Herberge, die sie gerne pachten würde. Ich hatte dabei jedoch so meine Bedenken, zum einen hatte die Herberge ja einen angeschlossenen Tavernenbetrieb, was eine Frau als alleinige Pächterin eigentlich ausschloss und zum anderen wusste ich nicht was die Führung die Krieger davon hielten wenn eine Frau ihrer Kaste solch niederen Arbeiten verrichtet.


Deshalb bat ich sie dies erst Kastenintern zu klären, dann würden wir, falls es in der Kaste keinen Widerspruch gibt,  die Details dazu klären. Damit erklärte sie sich einverstanden und wir gingen zurück zur Herberge. Von der Terrasse drang Gesang und lautes Lachen herüber. Außer den Fremden hatten sich auch einige Krieger eingefunden und alle zusammen hatten wohl schon kräftig dem Alkohol zugesprochen. Jedenfalls herrschte ausgelassene Stimmung und die Krieger schlugen mit ihren Fäusten und Pagaschalen im Takt der Lieder, die die Musikerin zum besten gab, auf den Tisch. Ich mischte mich unter sie und ließ mir von Shani auch etwas zu trinken bringen, heimste noch etwas Lob von dem Kartographen für meine Sklavin ein und fühlte mich in der ausgelassenen Runde sofort wohl.

In einer Pause zwischen zwei Aufführungen karikierte der Kartograph die Ansicht mancher Leute das eine Sklavin, nie aber auch wirklich niemals einen Freien dem Rücken zuwenden darf. Dazu kniete er sich als Kajirus neben seine Begleitung und machte auf unterwürfig und fragte ob er ihr was zu trinken bringen darf, ängstlich darauf bedacht auch ja niemanden den Rücken zuzuwenden. Das Gejohle am Tisch wurde immer lauter, lange schon nicht mehr wurde so ausgelassen gefeiert. Als dann die Musikerin das nächste Lied anstimmte, sprang einer der Krieger auf und tanzte dazu. Der Alkohol floss weiter in Strömen und man wusste nicht wer nun mehr Applaus bekam die Musikerin oder der Krieger für seine Tanzeinlage.


Damit war aber auch der Höhepunkt des Abends erreicht, so nach und nach löste sich die Runde auf und auch der Kartograph und die Musikerin zogen sich nach ihrer langen und sicher auch anstrengenden Reise auf ihre Zimmer in der Herberge zurück. Ich informierte Kin und seinen Stellvertreter noch von den Absichten Akiras und das ich meine Zustimmung dazu davon abhängig machen werde was die rote Kaste davon hält, dann zog ich mich auch zurück, eine Antwort hatte ich dazu heute eh noch nicht erwartet.

GR

3 Kommentare:

  1. Du hast des Hauptmann's Gesang vergessen mein Herr, nicht sehr melodiös, aber dafür sehr laut und stimmungsfördernd *lacht

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  2. Ja stimmt! Das habe ich wohl verdrängt, war ich doch froh das sich meine Ohren gerade wieder erholt hatten. *grinst*

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  3. *kichert*

    Ich bin noch am überlegen, ob ich man nicht das den Text des Liedes noch mal widergeben sollte, die Lautstärke und die schrägen Töne lassen wir mal weg, lacht.

    Schön war's :)

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