Mittwoch, 3. April 2013

Ein Tag der Misserfolge

Als ich morgens erwachte, war irgend etwas anders als sonst. Es dauerte eine Weile bis ich realisierte das es Shani war die fehlte. Zwar lag sie um diese Zeit kaum noch in den Fellen aber sie hatte zumindest dafür gesorgt das eine frische Tunika draußen lag und ein kräftiges Frühstück bereitstand damit der Tag richtig beginnen konnte. Um all das und noch viel mehr musste ich mich heute selber kümmern. Nachdem ich halbwegs angezogen war und mir auch etwas zwischen die Kiemen gestopft hatte machte ich mich über meine Arbeit her. Einige Ahn später ließ ich das Kontor Kontor sein, schob die Schriftrollen beiseite  und ging in Richtung Markt um mich umzuhören ob es schon Nachrichten aus Belnend gab.

Tatsächlich traf ich ein paar Krieger an. Auch bei ihnen war noch immer der Überfall ein Gesprächsthema und sie brüteten gerade über einen Plan wie sie dieses Norddorf ausgeräuchert bekamen. Das war aber auch nicht anders zu erwarten gewesen. Ich gesellte mich zu ihnen, grüßte und hoffte auf Neuigkeiten. Doch da wurde ich leider enttäuscht, es gab noch nichts aus Belnend zu berichten, so das wir uns in Spekulationen ergingen was zu tun wäre sollten die Verhandlungen fehlschlagen. Kin meinte das ich Söldner engagieren soll wenn ich Shani zurückhaben will. es gäbe da ein Abkommen mit Belnend, 1 Söldner, 1 Tag, 1 Silbertarsk und mit dem letzten Gewinn von 5 Goldtarn würde sich doch eine hübsche Horde anheuern lassen.


Kurz nur lachte ich auf, 10 Mann, 5 Tage und das Geld wäre aufgebraucht und wozu das Ganze? Shani ist eine Sklavin, wenn auch eine Wertvolle aber alles hat seine Grenzen. Sagte ich auch Kin, ich werde kaum meinen kompletten Gewinn einsetzen um sie zurück zuholen, das ist mehr als unwirtschaftlich und rechnet sich einfach nicht. Kin erwiderte zwar das ich ja noch die Krieger aus Jorts dazubekomme und dann würde man dieses Dorf schon platt machen aber selbst da wäre mein ganzes Geld ja flöten. Nein ich vertraute darauf das Bo die Sache geregelt bekommt, ja und wenn nicht dann.....

Mittlerweile hatte sich die Gruppe vergrößert, Rock war dazu gekommen, der den Verlust seiner geliebten Fässer noch immer nicht verwunden hatte und auch Val der Lederarbeiter erkundigte sich nach dem Stand der Dinge, hatte er doch bis zu diesem Zeitpunkt von dem Überfall noch gar nichts mitbekommen. Dann endlich tauchte auch Bo aus um uns über den Erfolg seiner Verhandlungen zu unterrichten. Doch leider hatte er gar nicht so gute Nachrichten für uns. Er brauchte gar nicht selber reisen, die Nordleute waren zufällig selber in Belnend aufgetaucht und Shani hatten sie auch dabei. Bis hierher hörte sich das ja alles noch ganz gut an, doch leider endete hiemit vorläufig auch der gute Teil der Nachrichten.

Die Nordmänner ließen sich nämlich nicht erweichen Shani einfach so rauszurücken, scheinbar hatten sie wohl Gefallen an ihr gefunden und schlugen die angebotene Kaufsumme einfach aus. Nach zähen Verhandlungen ließen sie sich zumindest darauf ein Shani gegen 2 andere Sklavinnen einzutauschen. Allerdings, und das war wieder ein Rückschlag, wollten sie sich darüber erst noch in Ruhe mit ihrem Dorfjarl beraten, so das sie wieder abreisten und meine Sklavin mit sich nahmen. Wir hatten jetzt also ein zwei Tage Zeit zwei Sklavinnen aufzutreiben oder Bo welche abzukaufen , die wir dann im Fall der Fälle gegen Shani eintauschen konnten.

Ich erklärte mich damit einverstanden auch weil der veranschlagte Preis für die Sklavinnen in einem Bereich lag, der mir durchaus zahlbar erschien. Bo verabschiedete sich und die Krieger machten sich auf zur Sklavenjagd, im Notfall würden es aber auch zwei Waldweiber tun. Ich für meinen Teil machte mich mit Val auf den Weg in die Herberge wo wir uns von Eli mit Paga ausstatten ließen. Ich unterhielt mich mit dem Lederarbeiter. Er erzählte mir das er sich entschlossen hatte, sich im Umgang mit dem Schwert ausbilden zu lassen. Seine Vergangenheit und auch die Geschehnisse hier in Jorts Fähre ließen ihm keine andere Wahl. Lieber will er das nächste mal im Kampf sterben als wieder zusehen zu müssen wie er alles verliert.

Wenn man seine Lebensgeschichte kennt war das durchaus nachvollziehbar. Ich hörte ihm weiter zu und trank meinen Paga aus als es mich kalt durchfuhr. Was wenn der Händler, den der Schmied und die Schreiberin betäuben wollten, diesem Clan angehörte der uns überfallen hatte? Was wenn dieser Überfall die Vergeltung dafür war? Val schaute mich überrascht an als ich ihn von meinen Gedankengang in Kenntnis setzte. Ich bin mir aber sicher das er dies nicht für völlig ausgeschlossen hält.

GR

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