Dienstag, 30. April 2013

Im Fjord der Hammaren

Heute ging alles ein wenig gemächlicher zu, was man schon daran erkennen konnte das ich der Erste war, der zur Abreise bereit stand. Geduldig wartete ich also am Karren mit den Gastgeschenken bis die Anderen eintrafen. Als nächster erschien Rock, nur hatte den niemand informiert das er nicht gerade in Kastenkleidung reisen sollte. Ich bat ihn demzufolge sich umziehen, trotzdem schaffte er es noch vor Katara und ihrer Sklavin zurück zu sein. Weiber halt! Also Katara. Es verstrichen weitere wertvolle Ehn bis unsere kleine Delegation endlich komplett war und es losgehen konnte. Shani spannte ich vor den Wagen , Hana durfte schieben und nun ging es endlich Richtung Vosk wo das Schiff schon wartete.


Irgendwann angekommen im Fjord nach einer kalten Überfahrt, entluden wir den Karren und schickten das Gespann voraus. Schließlich hatte Shani, wenn auch unfreiwillig, hier ein paar Tage gelebt und wusste sicher wo es langgeht. Im Dorf der Hammaren, erwartete man uns schon. Der Schmied der erst vor wenigen Tagen bei uns in Jorts war und Leinen erworben hatte, hatte dafür gesorgt das man uns gastfreundlich empfängt. Man bat uns in die Langhalle und trotz des gerade überstandenen Krieges und des ertragenen Leids hatte man sich alle Mühe gegeben uns aus dem wenigen das ihnen geblieben war, ein Mahl zu servieren welches für diese karge Gegend seines gleichen sucht.


Es dauerte eine Weile bis die Gespräche flüssiger wurden und das ich mir aus Höflichkeit habe Met geben lassen, machte es für mich auch nicht einfacher meine Zunge zu lösen, so richtig bekam ich das süße Zeug nicht hinter. Trotzdem gelang es mir unser Anliegen vorzutragen und darzulegen das wir an einem Frieden zwischen den Hammaren und der Voskregion interessiert sind, auch das wir durchaus bereit sind gewisse Ausgleichzahlungen, welcher Art auch immer, zu leisten. Dafür handelte ich mir von Katara mehrere böse Blicke, Bemerkungen und Gesten ein. Sie war der Meinung, verriet sie mir später, das ich mit meiner direkten Art, die stolzen Männer des Nordens zu beleidige.


Doch zumindest mit dem Schmied war ich mir einig das man als Mann den direkten Weg gehen und man die Umwege lieber den Weibern überlassen sollte. Nur nutzte mir das nicht viel denn der Entscheidungsträger, der Dorfjarl, den sie hier Beo nannten und den wohl auch Katara gut kannte, der war heute nicht anwesend. Das Einzige was ich also erreichte war das man mir zusicherte unsere Anliegen dem Dorfjarl nahe zu bringen und so bald eine Entscheidung gefallen ist, uns durch einen Boten zu informieren. Was blieb mir also übrig als mich damit zufrieden zu geben. Meine Begleiter drückten auch schon aufs Tempo und wollten die Rückreise antreten, also erhob ich mich und wollte mich ihnen anschließen.


Doch der Schmied hielt mich auf. Er brachte mir ein Kästchen, wo sich als Gegenleistung für den bei mir erworbenen Stoff, mehrere Messer befanden. Eins nahm ich testweise heraus und prüfte es. Es war eine sehr gute Arbeit, sauber gefertigt und hervorragend geschärft wie ich es an Shanis Haaren testen konnte. Sorgfältig wickelte ich das Messer wieder in das Ledertuch in das es gehüllt war und legte es wieder vorsichtig zu den anderen. Das Kästchen nahm ich an mich, dann verabschiedete mich bei den Hammaren und bedankte mich noch einmal für deren Gastfreundschaft. Zurück auf dem Schiff, suchte ich mir eine wettergeschützte Ecke und harrte der Dinge die in der Heimat auf mich warten würden.

GR

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