Donnerstag, 9. Mai 2013

Bosk für Turmus

Heute war der Tag wo es nach Lydius gehen sollte, dabei ging es nicht nur um die bestellten Boskhälften, sondern ich wollte auch versuchen Rannug ein bisschen auszuhorchen. Wer wenn nicht wir Händler konnten wissen wo sich gewisse Leute aufhielten? Was für Leute? Ach so ja, es hieß das die rote Hand eine Schreiberin aus Turmus entführt hatte, zumindest vermutete man das DRH dafür stand, und damit einen Gefangenen aus Kasra freipressen will. Die Zusammenhänge erschlossen sich mir nicht ganz, was aber auch nicht so wichtig war, wichtig war das die Informationen über den Aufenthaltsort der roten Hand so schnell wie möglich beschafft und dann nach Turmus weitergegeben werden.


Gut, wenn mein wirtschaftliches Interesse mich nicht sowieso nach Lydius treiben würde, hätte ich die Mühen dieser Reise sicher nicht auf mich genommen aber warum das eine nicht mit dem anderen verbinden und so noch etwas Ansehen für Jorts Fähre und natürlich für sich selber dabei herausschlagen? In Lydius angekommen, lenkte ich meine Schritte gleich vom Hafen in die Stadt. Als ich das Tor durchschritt, stoppte ich kurz und schaute mich verwundert um, schien es doch so als hätte man mir extra den roten Teppich ausgelegt. Ja eine Händlerstadt, schoss es mir durch den Kopf, die weiß eben wie man potentielle Geschäftspartner empfängt.


Nach dem ich meiner Verwunderung genüge getan hatte machte ich mich auf zum Markt. Der war nicht allzu schwer zu finden, denn die Straße führte direkt auf ihn zu. Es herrschte schon ein reges Treiben. Stände waren aufgebaut, Händler lockten lautstark Kunden an und dazwischen tanzten Kajirae. Rechts von mir musste ein riesiger Blumenladen sein so wie das Gebäude mit Pflanzen geschmückt war und genau gegenüber fand ich den Stand von Rannug. Da ich nur wegen diesem hier war, steuerte ich ihn auch direkt an. Zu meinem Glück hatte er auch gleich Zeit für mich so das wir unser vereinbartes Geschäft schnell über die Bühne bringen konnten. Zum Schluss wechselte das Geld gegen einige Papiere, die mir Zutritt zu den Lagern im Hafen und damit zu den Boskhälften verschafften, den Besitzer.


Fast wollte ich mich schon verabschieden, als mir einfiel das ich ja noch aus einen anderen Grund hier war. Deshalb fragte ich meinen Kastenbruder ob ihm die Söldner der roten Hand etwas sagen und ob er wüsste wo ich die finden kann. Er zeigte sich erstaunt das ich mich mit solchen Gesindel abgeben wollte und hielt das ganze Ansinnen für ziemlich gefährlich. Da ich aber nicht locker ließ, lud er mich zu einem Gespräch in die Taverne ein. Ich willigte ein und zu meinem Erstaunen steuerte er direkt den vermeintlichen Blumenladen an. Als wir Platz genommen hatten und wir von einem der hiesigen Mädchen mit Getränken versorgt wurden waren, war es nun erstmal an ihm mich auszuhorchen.


Bereitwillig beantwortete ich seine Fragen, die darauf abzielten was ich denn bei den Söldnern will. Natürlich sprach ich dabei nicht von Turmus und der entführten Schreiberin, sondern erzählte ihm was von Kerngeschäft, Schulden eintreiben und das ich ein paar Leute bräuchte die für mich die Drecksarbeit machen. Drecksarbeit die ich einen ehrbaren Kastenkrieger nicht zumuten kann und das ich deshalb lieber auf Söldner zurückgreife. Meine Aussagen mussten überzeugend gewesen sein, denn Rannug gab mir eine Karte, eine Wegbeschreibung und jede Menge Warnungen mit, bezogen auf das was mich auf dem Weg dorthin erwarten würde. Auch das, sollte ich in Bedrängnis geraten oder verletzt werden, ich in Lydius einen sicheren Rückzugsort finden würde, erwähnte er.


Ich bedankte mich für sein Entgegenkommen, zahlte unser beider Getränke und verabschiedete mich. Wieder im Hafen ließ ich die Boskhälften verladen und segelte, natürlich nicht den Laurius entlang zum Lager der roten Hand, sondern nach Turmus. Sollte doch den gefährlicheren Teil jemand anders absolvieren. In Turmus verließ ich das Schiff und machte mich auf die Suche nach dem Administrator. Mein erster Anlaufpunkt war wieder einmal die Backstube. leider konnte man mir so gar nicht weiterhelfen aber wenigstens war man in der Lage den Weg zum Palast zu beschreiben, welches sich dann jedoch als unnötig erweisen sollte. Denn kaum hatte ich die Backstube verlassen stieß ich auch schon auf den Administrator und seine Gefährtin.


Nach einer förmlichen Begrüßung berichtete ich weswegen ich da war. Nicht nur wegen der Boskhälften sondern auch das ich Informationen zum Aufenthaltsort der roten Hand hätte. Cato lud mich in die Backstube ein und bei ein paar örtlichen Spezialitäten, die ich mir schmecken ließ, überreichte ich dem Administrator die Karte und meine Aufzeichnungen die ich nach Rannugs Aussagen angefertigt hatte. Es hatte durchaus den Anschein das meine Informationen nützlich und brauchbar waren, allerdings wollte sich Turmus selber um die Befreiung besagter Schreiberin kümmern. Das war mir nur Recht, was sollte ich bei dem Gesindel im Wald. Allerdings empfahl ich zumindest einen Händler mitzuschicken, weil man so in Lydius und vor allem bei der dortigen traditionell starken Händlerkaste, entsprechende Unterstützung finden könnte.

Warum ahnte ich das dieser Vorschlag bei Cato auf taube Ohren stoßen würde? Ach auch egal! Bevor ich mich weiter in diese Geschichte hineinsteigerte verkaufte ich lieber noch schnell die 29 Boskhälften an Turmus. In diesen Moment betrat ein Krieger mit seiner Gefährtin die Backstube. Er zumindest kam mir ziemlich bekannt vor. Nach einem kurzen Grübeln nicht nur meinerseits, stellte sich heraus das wir uns noch aus der Oase der vier Palmen kannten, Entsprechend herzlich war die Begrüßung dann auch. Dabei hatte es mir seine Gefährtin noch viel mehr angetan. So wie sie sich bewegte, das Wenige was die Burka von ihren Körper preisgab, ließ mich glauben das ich sie auch kannte. Doch sie entzog sich immer wieder meinen Blicken und Turin, ihr Gefährte, verwickelte mich immer wieder in Gespräche so das ich bis zu meiner Abreise nicht dazu kam nachzuhaken.

GR

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