Samstag, 25. Mai 2013

Durchgangsverkehr

Der Tag brachte einiges an Neuigkeiten für mich, es ging gleich früh los, ich war noch gar nicht richtig auf den Beinen als Shani mich über die neuesten Ereignisse informierte. So hatte der Hauptmann ausrichten lassen, dass ich nicht mehr allein reisen darf. Nur noch in Begleitung wenigstens eines Kriegers. Etwas was mich völlig unvorbereitet traf, war ich mir doch keiner Schuld bewusst die dazu führen könnte das man mich unter Beobachtung stellen müsste. Doch die Sache klärte sich schnell auf, auch wenn es dadurch nicht besser wurde. Shani berichtete weiter das in Turmus zwielichtige Gestalten aufgetaucht sind die sich nach mir erkundigt hatten.


Diese Gerüchte stammten von Alja die das auf ihrer Durchreise in Turmus nach Jorts Fähre mitbekommen hatte. Allerdings waren die Informationen, wer, was, warum, weshalb mehr als dürftig aber für den Hauptmann scheinbar ausreichend um festzulegen das ich ohne Kriegerbegleitung die Stadt nicht verlassen darf. Das passte mir eigentlich überhaupt nicht aber was soll man machen? Ich ergab mich vorläufig in mein Schicksal und ging nach draußen in der Hoffnung das ich noch genaueres erfahren würde, schließlich hieß es dass auch Alja noch in der Stadt war. Vielleicht ergibt sich ja eine Gelegenheit mit ihr zu sprechen.

Ich hatte noch gar nicht richtig den Markt erreicht da sprach mich auch schon Kins Stellvertreter auf diese Sache an und brachte mir die Festlegung von Kin noch einmal in Erinnerung. Nur genaueres wusste er auch nicht. Ich ergab mich also in mein Schicksal, schien ich doch tatsächlich die Stadt nicht ohne rotes Geleit verlassen zu können. Zu meinem Glück ergab sich das Jarcath sowieso nach Turmus reisen musste, auch weil er Alja begleiten wollte, also bat ich ihn ob er sich für mich in Turmus nicht ein wenig umhorchen könnte. Was er mir auch zusagte, jetzt musste ich nur noch sehen das ich Alja habhaft werden konnte, bevor sie ihre Rückreise antrat.


Diese fand ich am Brunnen, sie saß da auf einer Bank. Ich gesellte mich zu mir und sagte scherzhaft zu ihr: "Du bist also schuld an der ganzen Misere!" Sie wusste im ersten Augenblick gar nicht was ich meinte und erst als ich ihr erläuterte das ich wegen der von ihr überbrachten Nachricht die Stadt nicht mehr allein verlassen durfte, erwiderte sie: "Nun weißt du wenigstens wie es uns Frauen immer geht." Nur half mir diese Aussage auch nicht weiter und so stellte ich ihr noch ein paar Fragen zu den Vorfällen in Turmus, die sie mir auch weitestgehend beantwortete. Viel Neues kam dabei zwar nicht herum aber ich hatte dies jetzt alles nochmal aus erster Hand gehört so das ich sichergehen konnte das über die Stille Post nichts verloren gegangen ist oder verfälscht wurde.

Shani hatte ich zwischenzeitlich zu der Sängerin geschickt damit sie ihr ein paar Anschläge vorliest, gerade der über den Se'Kara schien sie besonders zu interessieren. Ich selber verabschiedete mich jetzt von Alja und ging in Richtung Terrasse wo Val mir entgegen kam. Er fragte mich nach drei vier Häuten für einen Auftrag. Zum Glück hatte ich vor einiger Zeit Boskhälften nach Turmus verkauft. Da die Tiere beim Einkauf noch im ganzen und vor allem im Besitz ihrer Haut waren, war das kein Problem. Ich musste nur noch abwarten bis die Häute, die ich zum Gerben gegeben hatte, mir endlich gebracht wurden. Noch bevor ich es nach diesem Gespräch bis auf die Terrasse geschafft hatte, trafen noch zwei Fremde ein. Ein Baumeister mit seiner Gefährtin, wie sich später noch herausstellen sollte.

Der Krieger und ich baten sie mit auf die Terrasse. Shani die sich in der Zwischenzeit von Nyn gelöst hatte, brachte ein paar Erfrischungen und für die Fremden auch eine kleine Stärkung. Wir unterhielt uns mit dem Pärchen ein wenig über das woher und wohin, allerdings merkte man ihnen an das die Strapazen der Reise sie doch sehr mitgenommen hatten, denn sie verabschiedeten sich beizeiten und ich ließ ihnen durch Shani ein Zimmer geben. Gerade als wir auch die Runde auflösen wollten kamen schon die nächsten Fremden, zwei ziemlich verwegen aussehende Männer, die Kapuzen ihrer Umhänge tief ins Gesicht gezogen, mit zwei Sklaven im Schlepptau.


Sie erkundigten sich ob ein Botschafter oder wenigstens ein Ratsmitglied von Jorts Fähre zu sprechen sei. Botschafter war schon mal ganz schlecht, so etwas besaß Jorts Fähre nicht, wird dieser doch immer nach Bedarf und fachlicher Qualifikation für die jeweilige Mission vom Rat eingesetzt. Aber mit zwei Ratsmitgliedern konnten wir dienen. Wir baten die beiden Fremden mit zu uns an den Tisch und hörten uns an was sie vorzutragen hatten. Nach einigen hin und her und ein wenig Versteck spielen, einer der beiden Fremden wollte sich anfangs einfach nicht zu erkennen geben, kam dann irgendwann heraus das sie einen kleineren Ort hier am Vosk vertraten und auf eine Allianz aus waren.

Ich lehnte mich zurück und ließ den Krieger reden. Er war Ratsmitglied und natürlich rote Kaste, so etwas fiel in sein Resort, wer bin ich das ich den Rarii in ihre Kastenangelegenheiten reinrede? Ich war mir sicher die Krieger würden dem Rat gegenüber die richtige Empfehlung aussprechen. Deshalb beschränkte ich mich aufs zuhören und als der Krieger alle Informationen zusammen hatte die er brauchte und die Fremden dann aufbrachen, verabschiedete ich mich auch, Es war spät geworden.

GR

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