Freitag, 10. Mai 2013

Wenn ein Wort das Andere ergibt

Ich saß noch über den Abrechnungen der letzten Tage, Shani hatte ich  ein wenig Freiraum gewährt, so lange wie ich noch am arbeiten war. Doch irgendwann war die letzte Zahl geschrieben und die letzte Münze gezählt und ich gönnte mir jetzt ebenfalls ein wenig Freizeit. Diese wollte ich bei einem guten Paga im Gasthaus verbringen und deshalb machte ich mich auf den Weg zu selbigen. So gut wie bis zu diesem Zeitpunkt meine Laune, auf Grund des finanziellen Erfolges meiner letzten Reisen auch war, so schnell sank sie in den Keller als ich sah wer auf der ansonsten leeren Terrasse saß. Mein Nachbar samt seiner Geährtin! Sämtlicher aufgestauter Ärger von der letzten Ratssitzung kam jetzt wieder hoch. mehr brummend als wirklich verständlich grüßend ließ ich mich auf mein Kissen nieder.

Shani, die dort auf mich gewartet und sich nützlich gemacht hatte, knurrte ich noch "Paga!" entgegen und ging dann wiederwillig auf Linus seine Frage ein was mir denn für eine Laus über die Leber gelaufen sei. Haha, die Laus hieß Nyn und war seine Gefährtin, immerhin war sie es die bei seinem unsäglichen Auftritt vor dem Rat, Jorts Fähre als Dorf bezeichnet hatte. Die Beiden schauten mich an als würde ich altgoreanisch reden und verstanden die Welt nicht mehr. Je länger der folgende Disput dauerte, desto mehr eskalierte die Situation dabei. Der vorläufige Höhepunkt war das Nyn die Runde verließ und Linus mir mangelnde Gelassenheit und dafür um so mehr Engstirnigkeit vorwarf. Als Kin dann noch dazu kam drohte die Situation völlig aus dem Ruder zu laufen.


Was sie dann auch tat und nach einem letzten heftigen Wortgefecht über Heimstein, Ehre, Gelassenheit, Korinthenkacker und Engstirnigkeit, verließ dann auch Linus das Gasthaus. Zurück blieben Kin und ich, wenig später gesellten sich noch ein zwei weitere Bewohner hinzu. Alles in allem versuchte ich die schlechte Stimmung sacken zu lassen und damit dies gelang war Paga das Beruhigungsmittel meiner Wahl. Wir ließen auch dieses vermaledeite Thema beiseite, es gab wichtigeres als diesen Streit. Ein Bote der Hammaren war dagewesen und hatte uns über die Entscheidung des Dorfjarls informiert. Wirklich gut hörte sich das alles nicht an. Es schien als wurde in dem Konflikt mit den Clans des Nordens gerade mal wieder eine rote Linie überschritten.

Die Frage war nun wer die Nachricht nach Turmus überbringt. Ich hielt mich da raus, wollte ich doch nicht das meine Person vordergründig mit dem scheitern der Verhandlungen in Verbindung gebracht wird. Es traf Kin, auch weil er sich freiwillig meldete. Sollte er bis zum kommenden Abend nicht zurück sein so sollte ich die Kavallerie hinterherschicken, wies er mich an. Doch genug geschwätzt! Unsere zwei Streitvulos kamen zurück. Die mehreren Ehn der Abwesenheit muss nicht nur uns gut getan haben sonder auch deren Puls schien sich wieder beruhigt zu haben. Nyn kam auf mich zu und bat mich um ein Gespräch unter vier Augen. Eine leise Ahnung hatte ich ja worum es ging aber ich wollte auch nicht zusätzlich provozieren weshalb ich direkt einwilligte.


Wir gingen ein paar Schritte und als wir außer Hörweite der Anderen waren entschuldigte sie sich für ihren verbalen Ausrutscher. Zum Glück war meine innere Erregung auch schon wieder soweit abgekühlt das ich es schaffte ihr freundlich lächelnd zu antworten und die Entschuldigung anzunehmen. Entspannt plaudernd gingen wir wieder zurück, wo sich wohl in der Zwischenzeit auch Kin und Linus geeinigt hatten. So nach und nach löste sich nun die Runde auf. Zum Schluss blieben nur Linus und ich. Er zeigte mal wieder gesteigertes, wenn auch nur temporäres Interesse an Shani und bot mir dafür an, falls ich ihm Shani ausleihe, die eine oder andere Information zu besorgen. Ein Ansinnen welches ich ablehnte und auch wenn sich dieser Disput wieder drohte in die Länge zu ziehen, auch wenn das hieß meine Ziele ein wenig langsamer zu erreichen, ließ ich mich auch diesmal nicht erweichen.

GR

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