Donnerstag, 27. Juni 2013

Die Finger in Blut getaucht

So nun fühlte ich mich wieder besser! Den letztens noch wegen dem Schwarzen so nervösen Krieger hatte ich seit Tagen nicht mehr zu Gesicht und so ging ich davon aus das dieses Thema erledigt war. Selbst als es an der Tür klopfte wurde ich nicht misstrauisch aber als Shani dann selbige öffnete und ich mitbekam wer draußen war, musste ich doch erst einmal schlucken. Es war Jarcath und damit genau jener Krieger den ich dieser Tage am liebsten von hinten gesehen hätte und wie nicht anders zu erwarten fing er gleich wieder mit dem Schwarzen an. Was ich mit dem zu schaffen hätte und der Typ wäre ihm schon in Turmus aufgefallen, das war es so was ihn interessierte und ganz besonders der eine Satz den er aufgeschnappt hatte, nämlich wieso er Teil des Problems sei? So hatte es der Assassin formuliert.


Bevor ich ihm antwortete atmete ich tief durch und versuchte ihm zu erklären das der Attentäter nur nervös und verärgert gewesen wäre weil er nicht mit mir in Ruhe sprechen konnte. Ich konnte ihm ja unmöglich sagen das er den Attentäter bei der Ausführung meines Auftrages in Turmus gestört hatte und er so nicht in gewünschter Weise an Talia herankam. Um ihm weiter abzulenken sprach ich darüber das der Attentäter einer von mehrere Informanten in Turmus ist die mich mit Informationen versorgen und er mir er letztens eigentlich nur Bericht erstatten wollte als er uns gestört hatte. Ich weiß nicht ob er mir glaubte aber bevor er zweifeln konnte quatschte ich ihn weiter zu und wollte ihn über das was er über Turmus und die Unruhen weiß ausfragen.

Doch das brauchte ich nicht mehr! Es war als hätte ich einen mit Wasser gefüllten Schlauch angestochen als ich das Gespräch auf die Unruhen brachte und es plätscherte, nein, eigentlich liefen die Information wie ein großer Schwall Wasser aus ihm heraus und es dauerte nicht lange und ich wusste alles was ich wollte, mehr noch, nun war ich auch in der Lage diese Informationen mit denen abzugleichen die ich von dem Attentäter erhalten hatten, was nicht das schlechteste war. Trotzdem bin ich der Meinung das wir weiterhin unsere Informanten in Turmus behalten sollten, denn dies konnte unmöglich das Ende der Geschichte sein.

Als er seinen Bericht zu Ende hatte war er aber noch lange nicht fertig und unterbreitete mir einen Vorschlag, den ich zwar für wichtig und richtig erachtete aber den ich nicht zu entscheiden hatte. Ich verwies ihn an seinen Kastenersten, der wäre dafür zuständig. Ja, genau da kommt er her, sagte mir Jarcath und der Hauptmann sei der Meinung das muss der Rat absegnen. Bei den Priesterkönigen! Ich versprach ihn mich darum zu kümmern das diese Aktion in die Gänge kommt und würde ihm dann Bescheid geben, schließlich hatte auch ich ein gesteigertes Interesse an der Durchführung. Dann verabschiedete ich mich von dem Krieger und hatte endlich Zeit für ein paar private Dinge.

Private Dinge die damit anfingen das ich Shani, die neben mir kniete, ins Haar griff, ihren Kopf nach hinten beugte, sie ansah und dann geheimnisvoll sagte: "Komm Sklavin, wir haben eine Mission zu erfüllen!" Dann ließ ich sie los und ging aus dem Haus, rüber zu der Sängerin, die mich wie immer in letzter Zeit mit den Worten empfing: "Ich wars nicht!" Klar war sie es nicht, schließlich hatte sie noch nicht für den Alter der Priesterkönige gespendet und die fünf Flaschen Ka La Na die sie haben wollte musste sie auch noch bezahlen. Das war aber nicht der Hauptgrund warum ich hier war, sie hatte mich zu einem Hurtbraten eingeladen, der Haken an der Sache war, ich musste das Tier vorher schlachten.


Während also Nyn ins Haus ging um das Geld zu holen, ging ich die paar Schritte bis zu dem Hurtkäfig um eins der Tiere auszusuchen. Doch egal welches Tier ich auch auserwählte immer hatte Shani einen Einwand. Entweder war es zu alt, zu fett und wahrscheinlich zäh, dann war es wieder zu klein und das Nächste ganz sicher trächtig. So zog sich das eine Weile hin bis ich die Nase voll hatte und das Tier nahm was ich ursprünglich als Erstes im Blick hatte. Gerade als Nyn mit dem Geld aus dem Haus kam zog ich das Tier aus dem Käfig und ging, da kein Gefäß zum Auffangen von Blut und Innereien greifbar war, die paar Schritte bis zu dem kleinen Brunnen wo ich das Hurt erlegte, das Fell abzog und ausnahm.

Ich rief Shani zu mir drückte ihr das tote Tier und dessen Anzug in die Hand, mit der Maßgabe das Hurt irgendwo für ca. 20 Ahn kopfüber aufzuhängen. Dann wusch ich mich und säuberte das Messer bevor ich ebenfalls zum Haus zurückging. Das Hurt baumelte schon festgezurrt an seinen Hinterläufen, hoch oben an einen Balken wo es vor anderen Tieren sicher sein sollte. Die Frage war jetzt, was wird aus dem Fell und da ich nicht gerben kann, Shani aber einwarf das eine der Sklavinnen vom Hof das sicher auf die Reihe bekommt, schickte ich sie auch gleich los das zu klären.


Während Shani jetzt noch unterwegs war nahm ich Nyn die zwei Silbertarsk für den Altar und die 20 Kupfer für den Wein ab, dann drehte sich das Gespräch wie fast immer um Nyns verschollenen Gefährten. Ich riet ihr endlich loszulassen und sich mit dem Gedanken anzufreunden das ihr Gefährte entweder tot ist oder sie belogen und betrogen hat. Immerhin sprach die Auflösung und Veräußerung des Landsitzes durchaus dafür. Sie redete sich das natürlich schön und behauptete das er dies nur getan habe um den Arzt bezahlen zu können der seine Tante behandelt. Was will man da machen? Ich ließ sie in ihren Glauben und als Shani zurück war bedankte ich mich noch einmal bei ihr für die Spende und dann verabschiedete ich mich, natürlich nicht ohne die Einladung zu dem heutigen Essen anzunehmen.

GR

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