Aufbruchsstimmung

Der Tag war vergangen, die Nacht war vorüber aber das alles beherrschende Thema blieb, Turmus und die Cosianer. Ja auch die Gerüchte ich würde es mit Nyn treiben kochten wieder hoch aber was war das schon im Gegensatz zu einer echten Bedrohung? Diesmal erhielt Akira den Auftrag die  Sängerin zu beruhigen. Wir Männer, umsorgt von ein paar Kajirae blieben unter uns. Denn das was wir aus und über Turmus gehört hatten, gepaart mit dem was wir über die Absichten von Cos vermuteten, war nicht gerade dazu angetan den Abend in feuchtfröhlicher Runde zu verbringen. Und auch wenn unsere Männerrunde mit der Zeit immer kleiner wurde, so hatten wir am Ende des Tages doch einen Plan, wie wir der Gefahr aus dem Delta begegnen wollten.

Dazu mussten ein paar Botschaften und Einladungen verfasst werden, die auf schnellsten Wege verschickt werden mussten. Dies jedoch brachte uns von unserer geraden Linie ab. Fehlte uns doch die blaue Kaste. Was das Thema unweigerlich noch einmal auf Talia lenkte, von der wir annahmen das sie als Geächtete bei irgendwelchen Waldweibern Unterschlupf gefunden hatte. Doch weit gefehlt! Tharkan berichte uns das er sie noch vor zwei Tagen in Turmus gesehen hatte und er vermutet das sie dort ein hohes Amt bekleidet, sonst würde man nicht so respektvoll mit einer Geächteten umgehen, wie er es in Turmus erlebt hatte.

Damit drängte sich uns ein schrecklicher Verdacht auf und Kin sprach es als Erster aus, auch weil ihm noch die Worte von Cato im Ohr klangen die er vor mehreren Märkten in Turmus, vor den versammelten Vertretern der hohen Kasten aus vielen Städten Gors, in Rahmen einer Rede zu den Zielen von Del-Ka, von sich gegeben hatte. Es klang plausibel was er sagte, wir würden auf der Hut sein müssen. Doch jetzt streiften wir diesen Gedanken vorläufig von uns, er behinderte uns nur bei der Umsetzung unserer geplanten Vorhaben. Mittlerweile hatte die Shani unter tatkräftiger Mithilfe von Dark die gewünschten Botschaften aufgesetzt und uns zum gegenlesen gegeben.

Bis auf eine waren sie perfekt, ich ließ diese noch ändern, dann gab ich sie zum Versand frei. Shani und Dark gingen zu dem Verschlag mit den Briefvulos, die so merkwürdige Namen hatten wie DHL und Post, und schickten die Schreiben auf die Reise. Wir verteilten unter uns derweil die Aufgaben, so das klar war wer sich welcher Sache annimmt. Die Vorbereitungen mussten perfekt sein, vieles würde auch von dem ersten Eindruck, den wir erzielen, abhängen. Wir drei, die wir noch übrig geblieben waren, waren uns einig das Richtige zu tun, für Jorts Fähre und den Bestand der Voskliga.

Mit der Gewissheit die letzten Schwierigkeiten noch aus dem Weg räumen zu können, trennten wir uns an diesem Abend und jeder nahm für sich seine Aufgaben in Angriff. Für mich hieß das als Erstes bei der Sängerin vorbeizuschauen. Ich wollte wissen ob Akira es geschafft hatte diese zu beruhigen, da war der Vorwand ihr einen Auftrag zuzuschanzen nicht schlecht und ich brauchte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Allerdings kam ich zu spät. Denn Nyn schien schon zu schlafen. Jedenfalls öffnete sie nicht die Tür. Das sie sich aus dem Staub gemacht hatte glaubte ich allerdings nicht, ihr Wagen stand noch vor dem Haus.

Nach mehrmaligen Klopfen und Rufen gab ich es auf und ging nach Haus. Zeitig in die Felle zu kommen konnte so schlecht nicht sein, standen doch jetzt viele Reisen an.

GR