Mittwoch, 31. Juli 2013

Der Bakah

Sollte es tatsächlich so sein das ich heute nichts vorhatte? Sollte ich wirklich mal einen freien Tag für mich haben? Zumindest sah es so aus. Als ich nach unten kam kniete da Shani und hatte auch keine Hiobsbotschaften für mich, warum also mal nicht so einen Tag mal für was ganz anderes nutzen? Ich verließ das Haus und vertrat mir die Beine, am Brunnen, gegenüber vom Spielehaus, traf ich auf Joam unseren neuen Sklavenhändler mit einer seiner Sklavinnen. Wie gesagt, ich hatte nichts zu tun und das Interesse des Sklavenhändlers am Zarspiel und den damit verbundenen finanziellen Möglichkeiten war mir nicht verborgen geblieben. Auch deswegen meinte ich grinsend, wenn er nur hier rumsteht und die Spielsteine anschaut wird er Zar nie lernen.


Natürlich leuchtete ihm das ein und er bat um ein Demonstrationsspiel, welches ich ihm mit Shani gerne lieferte. Wie gesagt auch ich musste meine Zeit ja totschlagen. Na gut, ehrlicherweise muss ich sagen das es mir eher darum ging neue Kunden zu gewinnen, die dann bei Shani kostenpflichtigen Unterricht nehmen und zum anderen auch Shani ein paar Trainingsspiele zu verschaffen. Wie nicht anders zu erwarten verlor ich mein Spiel gegen Shani haushoch, trotzdem glaube ich war für den Sklavenhändler das Spielprinzip deutlich zu erkennen. Nein ich glaubte es nicht, ich wusste es, denn in dem darauffolgenden Spiel, wo er gegen mich antrat, bewies er das eindrucksvoll. Zwar gewann ich das Spiel sicher aber leicht machte er es mir nicht und hat mich mehr als einmal deutlich beim Spielaufbau gestört.

Während Joam und ich noch im Spiel vertieft waren, traf ein Fremder ein, der behauptete sich verlaufen zu haben. Shani kümmerte sich, so lange wie ich noch mit dem Spiel beschäftigt war, um ihn, dann übernahm ich. Vorher hatte ich schon mit halben Ohr mitbekommen wie er versuchte Shani auszufragen, so ganz koscher schien er also nicht zu sein. Wenigstens stellte er sich vor, er nannte seinen Namen, Montri, und meinte das er aus der Tahari stammen würde. Da ich in Tor und somit zumindest am Rande der Tahari aufgewachsen war, hatten wir etwas worüber wir reden konnten und so langsam taute der Fremde auch auf und erwähnte das er ein Bakah sei.


Nun schrillten bei mir die Alarmglocken und ich schickte Shani zur Pinion um diese zu warnen oder wenigstens Bescheid zu sagen das ein Bakah hier im Spielehaus hockt. Mein plötzlicher Gemütswandel war dem Fremden nicht verborgen geblieben und natürlich wollte er wissen was los ist. Ich sagte ihm nur das Leute in der Stadt sind die früher tiefer in der Tahari gelebt hätte als ich, auch bei den Bakahs. Er wollte wissen wer das sein und behauptete das er ganz sicher keine Gefahr wäre. Doch ich sagte ihm, da ja die Bakah in alle Winde verstreut sind und ich den wahren Grund dafür nicht kenne, muss ich auch davon ausgehen das die Trennung nicht unbedingt friedlich verlaufen war.

Ziemlich genau in diesem Moment traf auch Shani ein und richtete mir von der Pinion aus, das sie diesem Mann dem Namen nach kennt und nicht glaubt das von ihm eine Gefahr ausgeht. Das dies wirklich so ist zeigte auch das sie Dina mitgeschickt hatte, die sich förmlich auf den Fremden stürzte. Angeblich ein früherer Herr von ihr. Ich ließ den Mann dann auch mit Dina allein und lief rüber zum Gasthaus wo wegen dem Wüstenmann alles in heller Aufregung war, sogar die Kajirae drehten durch. Mir war gar nicht bewusst das so viele Sklavinnen aus Jorts sich früher mal in der Tahari herumgetrieben hatten. Während Kin also seine Katy ausfragte die ja auch von den Bakahs stammte, ging ich auf die Pinion zu.


Zwischenzeitlich war auch Shani wieder eingetrudelt die ich nach Hause geschickt hatte den Absenker von der Rose zu holen. Diesen ließ ich nun von Shani an die Sklavenhändlerin überreichen, die sich für ihre Verhältnisse überschwänglich für das zweitbeste Geschenk der letzten Zeit bedankte. Das Beste war, ließ ich mir noch erklären, soviel Neugier sei mir gestattet, das ich einen Sklavenhändler gefunden hatte und sie weiter ihren Ruhestand genießen  und sich um ihre Blumen- und Pfefferzucht kümmern kann. Na die Rose wird es danken. Auch wenn ich heute keinen Dienst geschoben habe, so war jetzt doch die Zeit für einen Dienstabschlusspaga gekommen.


Am Tisch drehten sich die Gespräche natürlich um den Bakah, der noch immer mit Dina im Spielehaus saß, und das Rätselraten was er hier wollte ging weiter. Das Rätsel zu lüften würde also noch eine Weile dauern. Zwar sah ich ihn noch in die Herberge kommen aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon den Entschluss gefasst, den Heimweg anzutreten. Es würde also noch ein paar Ahn dauern bis ich mehr erfahren würde.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen