Donnerstag, 4. Juli 2013

Der Cosianer

Zum Glück hatte ich mich seit gestern ein wenig beruhigt, was gleich mehrere Vorteile hatte. Zum Beispiel den das ich mein armes Herz schone, in dem ich unnötige Aufregung vermeide. Vor allem unter dem Gesichtspunkt der in Jorts unterrepräsentierten grünen Kaste war das reichlich notwendig. Deswegen nahm ich mir auch vor mich heute aus allem herauszuhalten was Stress bedeuten konnte, wie immer aber sollte sich herausstellen das dies nicht ganz klappen würde. Doch vorerst war noch alles ganz ruhig. Eine Sklavin war eingefangen wurde, die sich aber zum Glück so gar nicht renitent zeigte. Das einzige was störte war das die kein Collar trug, gut das sparte das Entfernen des Alten, trotzdem war das ein Zustand der nicht haltbar war.

Ich jagte Shani in die Schmiede eins der der Stadtcollare zu holen und Akira riss sich dann förmlich darum es umlegen zu dürfen. Warum auch nicht, wenn sie ihre Freude dran hat? Die Krieger waren beim Training, weshalb ich relativ erstaunt war als plötzlich ein, wenn auch fremder, Rarius vor mir stand. Ohne lange zu überlegen grüßte ich und versuchte ihn in Richtung des Trainingsgelände zu dirigieren. Doch von dort musste er gerade gekommen sein, denn er sagte zu mir das man dort auf die Anwesenheit cosianischer Krieger keinen großen Wert lege. Cosianischer Krieger? Den mussten die Schwingen seines Singfisches aber ganz schön weit getragen haben?


Obwohl man selbst bei uns auf Cosianer nicht gut zu sprechen war, kein Wunder das er nicht mittrainieren durfte, verwehrte ich ihm keinen Zutritt zur Herberge. Wie auch? Shani wies ich an der Kajira des Kriegers eine Kurzeinweisung zu geben wo sie alles findet und dann sollte sie endlich Nyn aus ihren Haus befreien. Ich selber blieb stehen und setzte mich nicht zu dem Krieger an dem Tisch. Das man mich mehrmals mit einem Attentäter im Gespräch gesehen hatte, hatte meine Reputation schon mehr angekratzt als gut war, da sollte man mich nicht auch noch mit potentiellen Feinden an einem Tisch sitzen sehen.

Sollte sich der Krieger mit Akira und der mittlerweile dazugekommenen Sängerin unterhalten, ich beschränkte mich aufs zuhören und versteckte mein Interesse hinter der Schale mit Paga, den ich mir immer mal wieder zu Gemüte führte. So hörte ich das der Krieger davon sprach das Cos für eine Diplomatie der offenen Hand und des Entgegenkommens stehe. Wie ernst er es damit meinte zeigte eine Äußerung die er keine Ahn später gegenüber einen Krieger aus Turmus tat. "Die Städte am Vosk wären wie reife Ta-Trauben, sie müssen nur noch gepflückt werden!" Auch das nahm ich zur Kenntnis und sagte dazu nichts. Ich war mir aber sicher, da dies später unsere Krieger interessieren würde.

Die Runde am Tisch füllte sich noch weiter, allerdings nur mit den freien Frauen aus Jorts, eine Gesellschaft die dem Krieger wohl nicht so zu sagte, denn kurze Zeit später verabschiedete er sich. Vielleicht lag es aber auch an dem eisigen Schweigen der Ablehnung welches ihm entgegen schlug. Egal warum, er ging. Langsam löste sich die Stimmung wieder und Nyn wollte zum wiederholten Male wissen ob jemand was über Linus Verbleib gehört hätte. Hatte natürlich keiner und so riet auch ich ihr zum wiederholten Male die Suche endlich aufzugeben und den Verlust ihres Gefährten zu akzeptieren. Tat sie, ihren Dickkopf sei Dank, natürlich nicht.

So nach und nach füllte sich die Terrasse mit den Kriegern, die halb verdurstet vom Training herüberkamen. Jetzt musste es schnell gehen. Jedenfalls was die Arbeiten der Kajirae betraf. Dürstende Krieger sollen wohl sehr unangenehm werden können. Während also die Mädchen auseinander stiebten um die Getränke heranzuholen, berichtete ich den Kriegern was ich so erlauscht hatte. Ein Raunen ging durch die Menge, das immer lauter wurde und sich schließlich in lauten Rufen entlud, man spürte deutlich dass das Adrenalin, das vom Training her noch durch ihre Ader schoss, sie noch allzu deutlich im Griff hatte, am liebsten wären sie wohl sofort gegen Cos gezogen.

Doch erstaunlicherweise beruhigten sie sich recht schnell und ergingen sich in militärischen Planspielen wie man dieser Bedrohung begegnen sollte. Für mich allerdings lag das eigentliche Problem nicht in Cos, sondern in Turmus welches Probleme anzog wie Boskscheiße die Fliegen und damit zu einer Gefahr wurde für die gesamte Liga. Der Schuldige war bald gefunden! Cato, wie einer der Krieger einwarf, wie kann ein Mann als Administrator eine ganze Stadt führen wenn er nicht mal in der Lage ist Ordnung in seinem eigenen Haus zu halten. Schließlich war seine Tochter nicht nach Cos entführt wurden, wie wir vor einigen Tagen noch glaubten, sondern sie war aus freien Stücken mitgegangen, so das er sogar um sein Ansehen zu retten sie verstoßen musste und sie genauso als Geächtete galt wie Talia, von der wir annahmen das sie Turmus mittlerweile verlassen musste.

Dieser Mann, so zum Schluss die einhellige Meinung am Tisch, war eine Gefahr für Turmus und somit für die gesamte Voskliga. Nach dieser Feststellung leerte sich so nach und nach die Runde am Tisch. In die kleiner werdende Gruppe hinein fragte Nyn noch einmal ob jemand was von Linus gehört hatte. Die Antwort war natürlich wieder die gleiche wie vor einigen Ahn. Dadurch das ich wieder eindringlich auf sie einredete, endlich mit diesem Thema abzuschließen hab ich nun zu guter Letzt auch noch den Ruf weg vollkommen unromantisch zu sein. Nur was ein Vertragswerk mit Romantik zu tun hat, werde ich wohl nie verstehen.

Zu guter Letzt kamen wir noch auf Kasra zu sprechen. Ein Krieger von uns der dort war, wie auch der Kartograph hatten fast gleichlautende Dinge über diese Stadt berichtet. Sie schien gespalten, innerlich zerrissen und mal wieder im Umbau begriffen. Das mag für Kasra schlecht sein, doch für uns war es gut, konnten wir so ziemlich sicher sein das die Stadt am Fayheen nicht in diesen Konflikt würde eingreifen können. Allerdings hieß das auch das Kin das er den einen oder anderen persönlichen Plan zurückstecken musste, doch was zählten in solch einer Situation schon persönliche Befindlichkeiten.

GR

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