Dienstag, 30. Juli 2013

Die Vollmacht

Der Regen über Nacht hatte die Luft ein wenig abgekühlt und der Wind die Hitze aus den Häusern vertrieben. Es war wieder etwas angenehmer geworden, sogar arbeiten ging wieder. In Ermangelung eines Schreibers hatte ich auch gleich noch die Vereinbarung über die Führung der Stadtkette geschrieben. Als ich in den kühleren Ahns des Abends das Haus verließ, führte mein erster Weg mich auch gleich zu dem Sklavenhändler. Ich traf Joam im Sklavenhaus an, dort hatte er sich schon Tia angenommen. Ich nahm mir trotzdem die Freiheit ihn bei seiner Arbeit zu stören, denn ohne das er die Vereinbahrung unterzeichnet würde er schließlich für umsonst arbeiten.


Kurz setzte ich mich zu ihn an den Tisch und legte ihm die beiden Schreiben vor. Nachdem er beide unterschrieben hatte durfte er eins behalten, das andere gab ich Shani damit sie es in der Schreibstube ablegen kann. Nach diesem kleinem formellen Akt ging ich rüber zum Schreiberhaus und während Shani das richtige Fach suchte um den Vertrag mit dem Sklavenhändler richtig zuzuordnen, zog ich mir die Soldliste und trug Joam mit dazu. Damit war dann der Arbeitstag für heute eigentlich geschafft und die Zeit reif dafür mir endlich einen Dienstabschlusspaga zu gönnen, weswegen ich nun meine Schritte zur Herberge lenkte.


Dort traf ich nur zwei Rarii die sich angeregt unterhielten, in dem Falle über Sklavinnen und im speziellen über Barbarinnen. Dieses Gespräch brach aber abrupt ab als Val von seiner Reise aus Kasra zurückkam. Nicht weil man etwas vor ihm zu verbergen hatte sondern weil das was er zu berichten hatte doch interessanter schien als sich über Barbarinnen auszulassen. Doch er machte es spannend und wollte erst noch sein Gepäck wegschaffen bevor er zu einem Bericht ansetzt. Wir mussten uns also noch eine Weile gedulden, doch als er endlich auf der Terrasse Platz genommen hatte setzten wir uns zu ihm. Zu den Dingen, wegen dem wir ihn nach Kasra geschickt hatten, konnte er uns keine Erleuchtung bringen oder die Gründe die zu den Geschehnissen führten waren wirklich so banal wie sie sich in Kasra darstellten, dafür brachte er aber etwas anderes interessantes mit.


Val legte eine Urkunde auf den Tisch die ihm einige Vollmachten von der Regentin von Kasra übertrug und er wollte nun wissen was wir davon halten würden. Ungläubiges Erstaunen setzte ein, die meisten der Anwesenden kannten die Geschichte um die es hier ging, auch die Legenden dazu waren bekannt und nur wenige würden sich nach den Ereignissen der letzten Zeit damit wirklich befassen wollen. Das die Runde am Tisch größer wurde und alle wild durcheinander redeten machte die Entscheidungsfindung nun auch nicht einfacher. Trotzdem beschlossen wir die Chance zu nutzen und die Vollmachten der Regentin wahrzunehmen und Val bei der Umsetzung dieses Auftrages zu unterstützen.

GR

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