Mittwoch, 3. Juli 2013

Stille Post


Ja da stand er nun der Wagen der die Flucht der Sängerin aus Jorts Fähre verhindern sollte. Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Eigentlich begann das alles schon einen Tag eher als ich noch mit der Sklavenhändlerin über den Verkauf einer Kajira redete. Wir waren noch gar nicht ganz durch mit dem Gespräch als Nyn aufgeregt die Terrasse der Herberge stürmte und mich zu einem Gespräch aufforderte. Ich schaffte es gerade so sie zu vertrösten, denn mich mit zwei Frauen auf einmal anzulegen dafür reichten meine Multitaskingfähigkeiten nicht aus. Trotzdem ließ mir das keine Ruhe und als die Verhandlungen über die Sklavin abgeschlossen waren, wandte ich mich dann doch noch an Nyn. Was sie dann sagte ließ mich dann doch aufhorchen, forderte sie doch mehr oder weniger direkt eine Bestrafung von Shani.

Nicht das ich damit ein Problem habe aber bevor ich mein Eigentum züchtige, will ich schon wissen für was genau. Angeblich würde sie überall herum erzählen das die Sängerin, also Nyn, bei ihrem Herrn, also mir einziehen soll! An der Stelle brach ich die Konversation ab, denn ich wollte wissen was Shani dazu zu sagen hatte. Die wiederum erzählte mir etwas ganz anderes, nämlich das es in einem Gespräch mit dem Hauptmann nur um Windeln waschen und andere delikate Dinge gegangen ist, die zukünftige Mütter treffen werden und Nyn gegenüber hätte sie sich gleich gar nicht geäußert. Irgendwie glaubte ich ihr, denn ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen das Shani, freiwillig und von sich aus eine Freie ins Haus holen würde.

Auf Nachfragen bestätigte Nyn mir auch das sie den Satz mit der Aussage sie soll bei mir einziehen tatsächlich nicht aus Shanis Mund vernommen hätte sondern das der Hauptmann dies als Idee meiner Sklavin so herumposaunte. Jetzt war ich satt aber der Tag auch schon viel zu alt als das ich jetzt noch etwas reißen konnte. Ich stand auf und ging nach Haus, vielleicht würde ich mich ja bis morgen ein wenig beruhigen. Doch jetzt ließ ich meinen Ärger erstmal an Shani aus und  befragte sie immer wieder bis ich mir endlich sicher war, das diese Idee tatsächlich nicht von ihr stammte.

Als ich am nächsten Tag erwachte und mir so langsam wieder in den Kopf schoss was am Abend zuvor vorgefallen war, war ich auch gleich wieder auf 180 auch das ich noch zu arbeiten hatte, bevor ich mich um die Klärung dieser Angelegenheit kümmern konnte, schien nicht dazu angetan zu sein meiner Gemütslage eine Besserung zu bescheren. Selbst die Reise zu einem Zarturnier, wo Shani ihr Spiel gewann, half da nicht wirklich. Endlich hatte ich mein Tagwerk getan und machte mich auf den Weg zur Herberge, in der Hoffnung dort irgendwo Kin zu finden. Ich betrat die Herberge durch die Hintertür und krachend ließ ich die Tür ins Schloss fallen, stürmte über die Terrasse, direkt auf die roten Tuniken hinzu die ich in der Nähe des Marktbrunnens ausfindig gemacht hatte.


In sicherer Entfernung stoppte ich aber ab, ich war zwar wütend aber ich war nicht lebensmüde. Trotzdem musste ich einen gewissen Eindruck bei den Kriegern hervorgerufen haben, denn sie wollten sogleich wissen was vorgefallen war und dann konnte ich, trotz aller Zurückhaltung, nicht mehr an mir halten und es sprudelte aus mir heraus. laut und wütend berichtete ich davon was gestern Abend vorgefallen war und das, vornehm ausgedrückt, Kin Unwahrheiten über mich und die Sängerin verbreitet, in dem er behauptet das die Sängerin bei mir einziehen soll, wird oder wie auch immer.

Wie zu erwarten behauptete er das dies ja nur das wäre was Shani erzählt hätte und das es deren Idee gewesen sei das ich die Sängerin in mein Haus holen soll. Erst als ich ihn fragte ob er dies auch bei den Priesterkönigen schwören würde, lenkte er ein und sagte das er Shanis Aussagen über Babys, Windeln und viel Arbeit nur etwas optimiert hätte. er wollte sich wohl auch entschuldigen aber dafür war es nun schon zu spät. Mittlerweile hatten auch die anderen Krieger von Kin und meinem Streit mitbekommen und machten sich lustig darüber, Rock ging sogar soweit sich zu erkundigen ob ich es nun mit freien Frauen treiben würde.

Das alles war ja schon rufschädigend, nicht nur den meinen sondern auch den von Nyn, und trug nicht gerade dazu bei das ich mich beruhigte. Von der Geschäftsschädigung und den Umsatzeinbußen die mir das einbringen könnte, will ich da noch gar nicht reden. Welche freie Frau würde sich jetzt noch allein mit mir irgendwo hingetrauen und sei es nur um Waren im Kontor auszusuchen. Nein ich wollte mich nicht beruhigen. Da half es auch nicht das Kin nun alle Schuld auf sich nahm, angeblich wollte er doch nur helfen. Nyn, die mittlerweile dazu gestoßen war, sah das übrigens ähnlich wie ich und stob wutschnaubend von dannen, sie wollte packen und die Stadt verlassen.


Der Hauptmann schickte erst Katy hinterher, sie zurückzuholen und als das nichts half, machte er sich selber auf den Weg zur Sängerin. Shani nutzte die Zeit wo wir jetzt allein auf der Terrasse waren, die anderen Krieger hatten sich schon längst zum Trainingsgelände verzogen, um mich zu besänftigen. Erst mit einem Stehpaga und später mit einem im sitzen, soviel Erfolg sie auch anfangs damit hatte, so schnell löste der sich auch wieder in Wohlgefallen auf. Das lag vor allem daran das Kin zurück kam und meinte einen Aushang machen zu müssen um mich und Nyn zu rehabilitieren. Einen Aushang?! Ich spuckte den Paga den ich gerade im Mund hatte über die Dielung der Terrasse. Einen Aushang, damit es auch noch der Letzte mitbekommt was er hier verzapft hatte?

Soweit kommts noch! Wieder war ich am toben und nur mühsam konnte mich Shani beruhigen, so das ich halbwegs Kins Worten folgen konnte und wir schließlich einen Kompromiss fanden wie wir mit der misslichen Situation umgehen würden. Auch Nyn, die Kin wieder angeschleppt hatte stimmte diesen Kompromiss zu, wenn auch unter Schmerzen, irgendwas war mit ihr. Während ich mich noch einer beruhigenden Fußmassage von Shani hingab, wankte Nyn nach draußen. Shani und Katy folgten ihr etwas später vorsichtshalber, was sich noch als weiße Voraussicht erwies. Denn plötzlich hörten wir die Mädchen rufen und als wir nachschauten lag die Sängerin der Länge nach im Gras und gab keinen Ton mehr von sich. Akira stieß auch dazu und war völlig aufgelöst.


Wir Männer hielten es für besser eine Trage aus der Krankenstation zu Holen um Nyn in ihr Haus zu bringen. Als wir zurück waren, war diese schon wieder bei Sinnen und Akira fragte sie aus um herauszubekommen warum sie diesen Zusammenbruch hatte, wieder einmal wurde uns mehr als deutlich das wir dringend einen Arzt oder ein Ärztin brauchen. Nicht nur weil Nyn immer mal wieder umfiel, sondern auch weil wir zwei Schwangere in der Stadt haben. die Sklavinnen brachten Nyn in ihr Haus und ich ging noch auf einen Schreckpaga in die Herberge, wo sich zu so später Ahn sogar noch ein Gast eingefunden hatte.


Der Kartograph aus Kasra! Kin hatte ihn mit irgendwelchen Aufgaben betraut, er sollte ihn wohl Dokumente aus ebenjener Stadt beschaffen, doch dies schien sich wohl schwieriger zu sen als gedacht. Der Blaue sprach von irgendwelchen Durcheinander und Umbauarbeiten, die es ihm zur Zeit unmöglich machten den Auftrag auszuführen, sobald sich die Situation in der Stadt aber beruhigt würde er sich sofort darum kümmern. Das war zumindest der Zwischenstand den er an Kin meldete. Alles sehr verwirrend, zumindest für mich, der ich nicht wusste um was es ging.


Darum hielt ich es auch für besser mich zu verabschieden. Auf den Weg nach Hause wies ich Shani noch an den Wagen der Musikerin vor deren Haustür zu schieben, nicht das sie doch noch abhaut. Durch eins der Fenster sollte die Hochschwangere nicht mehr passen und der Weg durch die Tür war ihr somit verwehrt.

GR

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