Freitag, 9. August 2013

Auf nach Kasra

Ha, nun war Teslit doch da. Das war so ziemlich das Erste was ich erfuhr als ich  wieder in Jorts eintraf und tatsächlich schaffte ich es noch vor meiner erneuten Abreise, diesmal nach Kasra, mit einem der Leute aus Teslit zu reden. Was heißt mit einem? Mit dem! Denn er stellte sich als Richter und Administrator dieser Stadt vor und fragte nach ob ich tatsächlich in Besitz eines Siegels sei welches aus Teslit stammen könnte. Dazu erzählte er mir eine Geschichte wie das Siegel aus seinem Amtsräumen verschwunden sen soll. Obwohl ich das Siegel nicht für echt hielt und ihm das auch sagte, zeigte ich es ihm. Ich musste mich wohl getäuscht haben, denn der Administrator von Teslit zeigte sich mehr als erfreut als er das Siegel in den Händen hielt und bestätigte die Echtheit.


Nun gut, er wird es ja wissen! Als eine Art Finderlohn bot er zwei Fässer Wein an, die ich natürlich annahm, da ich aber eigentlich so gut wie nichts dafür konnte das ich in Besitz dieses Siegels gekommen war, stellte ich die Weinfässer dem Gasthaus zur Verfügung. Der Administrator und ich sprachen noch kurz über die Intensivierung der Handelsbeziehungen zwischen unseren Städten und er legte uns dabei den Kontakt zu seiner zukünftigen Gefährtin nahe. Diese, so seine Worte, sei schließlich Händlerin und könnte uns umfassend mit Waren die wir bräuchten beliefern. Dann musste er aber auch schon los und verabschiedete sich. Da für mich sowieso die nächste Reise anstand, war ich da nicht böse drüber und ließ Shani mein Gepäck holen. Gemeinsam mit Kin trat ich dann die Reise nach Kasra an.


Dort angekommen war der Hafen von Kasra immer noch mit Schiffen blockiert, genau wie Rannug es berichtet hatte, doch man ließ uns durch. Sei es weil die Schiffe nur noch pro Forma vor Anker lagen oder weil wir angemeldet waren, wie auch immer, einige Ehn später machte unser Schiff im Hafen fest. Wir hatte es kaum verlassen, bei Kin begann sich gerade wieder eine normale Gesichtsfarbe einzustellen, so weiß wie er war wollte ich schon Dorf sagen, weil er da immer rot anlief, also wie gesagt, wir hatten das Schiff gerade verlassen, da kam uns auch schon Pagar entgegen und begrüßte uns. Fast konnte man meinen das er schon hinter der nächsten Ecke gelauerte hatte aber so viel wie sich hier verändert hatte war ein Fremdenführer sicher nicht schlecht.


Zumal wir eh drauf und dran waren und gerade aufs Schiff zurück wollten, denn wir hatten den Eindruck das uns der Kapitän in der falschen Stadt abgesetzt hatte, doch Pagar versicherte uns das alles seine Richtigkeit habe und brachte uns nach oben in die Stadt. Wir waren nach Luft schnappend gerade oben auf dem Felsen angekommen als wir feststellen durften das der neue Feuerkrug strategisch recht günstig lag, so direkt am Ende des Anstiegs, denn wer den geschafft hatte, der hatte auch Durst. Für uns günstig war auch das die Regentin von Kasra uns direkt dort erwartete und willkommen hieß. Wir nahmen ihre Einladung an und natürlich auch im Feuerkrug platz.


Der war gut gefüllt aber wir fanden noch zwei freie Kissen in der Runde, ich ließ mir ein Wasser servieren, Kin auch und dann hörten zu um in Erfahrung zu bringen warum man uns nach Kasra eingeladen hatte. Doch vorläufig lief nur Smalltalk und Begrüßungsrunden, erst also ich einige Schlucke Wasser später direkt nachfragte, ließ man das Giani aus dem Sack. Es ging ganz allgemein um die Verbesserungen der Beziehungen zwischen unseren Städten. Seit den letzten Krisen war da auch nicht mehr viel gewesen, was man Beziehung nennen konnte. Ich brachte zwar noch ein wenig den Belnend-Kasra Krieg mit der ersten Voskkrise durcheinander aber am Ende der Unterhaltung hatten wir uns wieder gefangen und sprachen über die gleichen Dinge.


Auch diverse Irritationen konnten wir ausräumen auch wenn man in Kasra nicht verstand das nicht eine einzelnen Person die Stadt führt, sondern der Rat gemeinschaftlich. Man hielt das bisher für das größte Hemmnis die Beziehungen nach Jorts Fähre zu verbessern. Dabei ist es doch egal ob man an einen Administrator schreibt oder eben an den Rat. Auch das war eine Sache die man aus dem Weg räumen konnte. Nachdem endlich klar war, wer die Ansprechpersonen in Kasra waren, brauchte die Regentin ihre Erfrischungspause und Pagar bot uns an die umgebaute Stadt zu zeigen. Dankend nahmen wir an und folgten ihm treppauf, treppab durch die Stad. Angefangen im Händlerviertel, vorbei an Schreiberei, Sklavenhaus und Bad, standen wir schließlich in einer Art Besprechungsraum und ganz ehrlich ich hatte keine Ahnung wie ich wieder zurück zum Hafen komme, doch dafür hatte ich ja Kin gebucht. Doch noch war es nicht so weit.


Während des Rundganges hatte ich die Gelegenheit genutzt und im Tempel zu denen im Sardar gebetet um ihnen zu danken das ich den Giftanschlag überleben durfte und jetzt stand noch eine Besprechung in kleineren Rahmen an. Auch die Regentin, die unbeschadet ihre Frischmachpause überstanden hatte, war wieder eingetroffen und so setzten wir uns noch einmal zusammen um auch die letzten Bedenken auszuräumen. Genau solche hatte nämlich die Regentin die glaubte das es in Jorts größere Vorbehalte gegenüber Kasra geben könnte. Da ich die Geschichte mit meiner fast Verhaftung vor gut einem Jahr schon vorhin im Feuerkrug geklärt hatte, erwiderte ich ihr nur, das man nie ausschließen kann das all Bürger einer Stadt immer der gleichen Meinung sind und das es auch in Kasra sicherlich genug Personen gibt die Bedenken gegen engere Beziehungen zu Jorts Fähre haben werden.


Als die Regentin wissen wollte was man dagegen tun kann, hatte ich nur eine Antwort. "Lass uns zusammen feiern und die Menschen werden zueinander finden, Jorts Fähre richtet in diesem Jahr, den Se'Kara aus, den dritten Markt am Sardar, kommt und feiert mit uns!" Sie sagte sofort zu und auch ihre Begleiter waren begeistert, es wurden Zelte geordert und man informierte sich über den geplanten Ablauf. Auf besonderes Interesse stieß dabei die Tatsache, das man sich, wenn man ohne eigene Kajira angereist ist, sich für die Dauer des Se'Karas eine Kajira wird ersteigern können, die einen auf dem Festplatz umsorgt und mit allen Sinnen dienen wird.


Doch nun war es an der Zeit an die Rückreise zu denken, wir waren schon viel länger als geplant  in dieser Stadt und unsere Rückreise lang. Wir verabschiedeten uns von der Regentin und Kin schaffte es tatsächlich, trotz einmal falsch abbiegen, uns sicher durch das Gewirr von Gassen und Treppen zum Hafen zurückzuführen wo der Kapitän uns schon erwartete.

GR

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