Dienstag, 12. November 2013

eine Gefährtenschaft und fehlender Wein

Der Tag hatte für mich noch gar nicht richtig begonnen da standen schon die ersten Besucher vor meiner Tür. Gerade so das ich etwas gefrühstückt hatte und sie nicht mit hungrigen Magen empfangen musste. Es waren Arne der Bootsbauer und Nyn unsere Sängerin, die sich ja gestern schon "angedroht" hatten. Ich trug Shani auf die zwei herein zu bitten und bot ihnen einen Platz an. Während Shani flink ein paar Getränke zusammen und auf den Tisch stellte, berichtete Arne das er, wie versprochen, Nyn unversehrt aus dem Norden zurück gebracht hatte, was auch nicht zu übersehen war.


Während also Arne und ich noch ein paar Höflichkeitsfloskeln austauschten wirkte Nyn reichlich nervös und angespannt und man konnte schon zu diesem Zeitpunkt merken das die Rückmeldung wohl nicht der wahre Grund des Besuches war. Gerüchte und Getuschel gab es ja in der Stadt genug seit sich der Schiffsbauer so rührend um die damals kranke Sängerin gekümmert hatte. Doch ich wollte ihm nicht ins Wort fallen und hörte ihm weiter zu. Wahrscheinlich war der Bootsbauer auch ein wenig aufgeregt, auch wenn man ihm das so nicht ansah aber sein Rede war doch stellenweise sehr verworren. So schwankte er bei dem was er mir sagte zwischen einer Handelsbasis für Vakur die er in Jorts Fähre betreiben wollte und einer möglichen Gefährtenschaft zwischen Nyn und ihm.

Innerlich grinsend beschränkte ich mich erstmal auf ein Thema und das war die Gefährtenschaft. Nyn lag mir am Herzen und das ließ ich den Bootsbauer auch spüren. Noch wichtiger war mir aber die Gemeinschaft des Heimsteines und dessen Sicherheit und genau deswegen hatte ich noch einige Fragen wie sie sich das vorstellten. Er als Kastenloser, sie fest verwurzelt im Kastenwesen, auf den Heimstein von Jorts geschworen, sollte jetzt mit ihm in den Norden gehen, auch wenn sie abwechselnd in Jorts und in Vakur leben wollen, so sah ich doch mögliche Gewissenskonflikte für Nyn aufkommen. Auf der einen Seite sie, dem Heimstein verpflichtet und auf der anderen Seite ihr Gefährte der wohl in erster Linie die Interessen seiner Dorfes vertreten wird.

Arne skizzierte kurz wie man sich das gedacht hat um Nyn da nicht in Konflikte zu stürzen falls es zu einer Konfrontation zwischen Jorts Fähre und Vakur kommen sollte und tatsächlich, es klang halbwegs durchführbar. Trotzdem kam ich nicht umhin zu drohen. Wenn ich auch der war der Nyn unter den Schutz der Händlerkaste genommen hatte, wenn ich auch auch der war der als erster Mann ihren Sohn gesehen hat, und das obwohl ich nicht der Vater war, wenn ich auch der war der ihr den Schwur auf den Heimstein abgenommen hat, ich würde nicht zögern auch der zu sein der ein Urteil vollstreckt sollte sie den Heimstein verraten. Und das, sagte ich zu ihr dabei auf das Bild mit der versklavten Frau zeigend, ist dann das Geringste was ihr droht.


Beide akzeptierten diese Aussage, was blieb ihnen auch weiter übrig? Dann wechselte ich, ohne mich abschließend zu der Vergefährtung zu äußern, das Thema und ließ mir die Vorstellungen über die Vakur Handelsbasis genauer erläutern. Überrascht von dem plötzlichen Richtungswechsel gaben sie mir doch bereitwillig Auskunft und es sah so aus als würde das was sie vorschlugen machbar sein und sich für beide Seiten gewinnbringend auszahlen. Ich sinnierte noch ein wenig hin und her und stimmte schließlich der Einrichtung einer Handelsbasis der Vakur in Jorts Fähre zu.

Jetzt wurde es nochmal spannend, zumindest für den Bootsbauer und die Sängerin, denn noch hatte ich mich nicht abschließend zu dem Gedanken ihrer Vergefährtung geäußert. Innerlich hatte ich mich aber schon zu einem Entschluss durchgerungen und trotz einiger Bedenken stimmte ich zu. Natürlich unter der Maßgabe das die Gefährtenschaft nach unseren Maßstäben eingegangen wird. Dazu gehörte mindestens ein schriftlicher Vertrag und ein Zeremonie unter den Augen der Priesterkönige, hier in Jorts. Eigentlich hatte ich da mit mehr Widerstand gerechnet aber Arne stimmte erstaunlich schnell zu und so einigten wir uns darauf das die Gefährtenschaft innerhalb der nächsten zwei Hand eingegangen werden kann.

Damit war nun aber auch alles gesagt und die Beiden verabschiedeten sich. Kurze Zeit später verließ ich auch mein Haus und strebte wie immer zu dieser Ahn dem Gasthaus zu. Davor fing mich Val noch ab, er wollte endlich die Kostenaufstellung für den Anbau und des eventuell fälligen Abriss haben. Leider war ich noch nicht dazu gekommen, so das ich ihn auf den morgigen Tag vertröstete. Ich wunderte mich zwar das er es so eilig hatte, schließlich hatte erst gestern ihn ein Dieb um 20 Kupfer erleichtert, so das er eigentlich froh sein müsste das Geld noch nicht zahlen zu müssen. Doch er sagte was von Schadensersatzforderungen die er gegen eine andere Person durchsetzen wollte und dann verabschiedete er sich auf eine kurze Reise.


Jetzt betrat ich endgültig das Gasthaus und schlug mich gleich durch bis in die Taverne, zu meinen Erstaunen war ich nicht der Einzige der diesen Gedanken hatte, nein Kin war mit seiner Sklavin auch dort. Wieder mal hatte er Pech mit dem Bodenpersonal. die Sklavin die ihm als von weißer Seide verkauft wurden war, war es natürlich nicht. Das brachte zwar seine Pläne für die morgige Jungfernfahrt seines neuen Tarnschiffes durcheinander aber das eigentliche Problem lag ganz woanders. Einer der Vorbesitzer war nämlich so rattig gewesen das er die Sklavin ohne ihr vorher Sklavenwein zu verabreichen, mit in seine Felle ziehen musste. Jetzt lag alles daran was die Ärztin bei der demnächst anstehenden Untersuchung feststellen würde.


Ich ließ mir die Laune davon nicht verderben, wenn Kin zu seinen Zwillingen die ihm seine Gefährtin demnächst schenkt, jetzt noch ein Sklavenbalg dazu bekommt so ist das sein Problem. Da schickte ich doch lieber Shani in den Tanzkreis und erfreute mich an deren Bewegungen. Also wollte ich zumindest, denn plötzlich hockte Kins vielleicht schwangere Sklavin nackt vor mir so das ich doch dezent abgelenkt war. Sie hielt mir einen Beutel mit angeblich 16 Silbertarsk hin, die Einnahmen vom gestrigen Ka La Na Verkauf. Momentan wusste ich nich welcher Lust ich eher nachgeben sollte. Die die klingenden Münzen zu zählen oder die Shanis Tanz mit meinen Augen zu verfolgen. Ich versuchte es mit Multitasking doch als ich mich dreimal verzählt hatte gab ich auf und mich ganz und gar dem Anblick meiner tanzenden Kajira hin.


GR

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