Freitag, 15. November 2013

zurück aus Sagheerah

Ich erwachte und ich hatte Kopfschmerzen! Allerdings lag das nicht an dem hiesigen Paga, zumindest vermutete ich das, denn schließlich hatte ich nur einen, sondern eher an den engen muffigen Zimmer das man mir für die Nacht überlassen hatte. Nichts wie raus hier! Draußen an der Luft und vor allem nach einem Schwall kalten Brunnenwasser in meinem Gesicht, wurde es langsam besser und ich überlegte was nun am besten zu tun sei. Ich schaute mich auf dem Marktplatz um und was ich sah war nicht gerade dazu angetan meine Laune zu verbessern. Was ich da sah? Na nichts! Nichts außer ein paar leeren Marktständen und den verwaisten Gassen diesen Ortes. Wo immer sich dies Bewohner auch herum trieben, hinter welchen dicken Mauern sie sich versteckten, zu sehen war niemand.


Das konnte für mich nur eins heißen, Sachen packen und weg hier! Aber eine Chance wollte ich Sagheerah noch geben. Deshalb frühstückte ich ausgiebig und während Shani ein wenig Proviant einpackte raffte ich mich noch zu einem kleinen Verdauungsspaziergang auf. Als auch das nichts half und die Bewohner hier ihren verdienten (?) Schlaf ausgiebig frönten, riss mir endgültig der Geduldsfaden und ich trieb Shani an endlich den Wagen startklar zu machen. Zwar hatte man mich eingeladen, eingeladen um den Handel hier in Sagheerah ein wenig in Schwung zu bringen, doch wenn niemand da war mit dem man etwas bewegen konnte, brauchte man auch nicht selber mehr die Stellung halten.


Shani hatte schließlich alles gepackt und war samst Wagen startklar. Das sich an der Ladung nichts geändert hatte war ganz bestimmt nicht ihre Schuld, trotzdem mutete ich ihr zu noch etwas mehr ziehen zu können als bisher und damit meinte ich nicht den dazu gekommen Reiseproviant. Nein, schon nach wenigen Schritten merkte ich wie sich meine schlechte Laune auf meinen Bewegungsapparat niederschlug und ich mich gezwungen sah, mich zu meinen Waren auf den Wagen zu setzen. Ging ja schließlich teilweise auch bergab. Auch das Poltern meines Wagens und das Gemaule meiner Kajira, schließlich hatte Shani eine ganz schöne Last am Haken, waren nicht dazu angetan auch nur einen Bewohner hinter dem Kamin hervorzulocken und so konnten wir, obwohl wir es nicht besonders eilig hatten, unbehelligt den Ort verlassen.


Also ging es den ganzen staubigen Weg zurück. Zum Glück fand ich auch diesmal wieder einen Tross der in groben Zügen das gleiche Ziel hatte wie ich und dem wir uns anschließen konnten, so reist es sich deutlich sicherer als wenn man alleine versucht diese Entfernung zu überwinden. Kurz vor der Fähre über den Vosk trennten wir uns von dem Tross und nahmen den Abzweig hoch nach Jorts Fähre. Mittlerweile lief ich auch wieder selber, auch weil Shani sonst null Chance gehabt hätte den Wagen mit mir oben drauf in die Stadt zu bekommen, schließlich war der Weg so steil das ich streckenweise sogar mit anpacken musste.


Das wiederum hatte zur Folge das meine Laune innerhalb kürzester Zeit wieder so schlecht war wie zum Zeitpunkt der Abreise in Sagheerah. Entsprechend laut schimpfend betrat ich dann auch die Terrasse wo sich schon einige Jorter versammelt haben. Man beglückwünschte mich zu meiner überaus "guten" Laune und die Krieger konnte nicht ganz ihren Unmut darüber verbergen das ich zurück gekehrt war. Insgeheim hatte man wohl gehofft das man mich dort festsetzt um dadurch die Sklavin freizupressen die man letztens hier erwerben wollte und nun war unseren Rarii tatsächlich ein kleiner Krieg durch die Lappen gegangen. Schönen Dank auch!


Bei einem guten jortschen Paga beruhigte ich mich aber recht schnell und hörte lieber zu was sich die letzten Tage in Jorts Fähre getan hatte. So gab es wohl ein größeres Training wo auch die Kajirae in Wundversorgung unterwiesen wurden und Kin wollte morgen nach Kasra reisen um sich dort einen Wissenden für die Altarweihe auszuleihen. Und auch wenn über den Wissenden einiges an Gerüchten kursierte, Dinge die einigen unserer freien Frauen ein wenig Zornesröte ins Gesicht trieben, so war uns in diesem Fall die Altarweihe doch wichtiger als das Wohlbefinden unserer Frauen und das Wissende etwas eigen sind im Umgang mit Frauen allgemeinn sollte doch eigentlich bekannt sein.

Ich trank dann aus und machte mich auf den Heimweg. Das Shani dann auch noch den Karren mit meinen Waren vor der Herberge stehen ließ, war dann der letzte Aufreger des Tages. Dachte ich! Denn das Kin der Meinung war, nur weil ich wieder was mit zurück bringe, wäre dies gleich kostenlos zu haben, das schlug dann wirklich dem Fass die Krone ins Gesicht. Trotzdem versuchte ich es mit einem Bedauern und erwähnte das der Kodex der Händler es nicht erlaubt Waren unendgeldlich abzugeben. Und wenn es etwas gibt an das man sich hält, dann ist es der Kodex, das wissen gerade Krieger sehr genau.

GR

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