Dienstag, 24. Dezember 2013

Abstecher zum Teveh-Pass

Ja ich wollte meinen Kopf retten und dazu musste vor allem eins passieren, ich musste Gwenda endgültig auf meine Seite ziehen. Leider hatte ich durch meine Aktion rum um das Zarspiel einiges an Vertrauen zerstört, das bis dahin schon aufgebaut war. Hier war nicht mehr und nicht weniger nötig als eine komplette Gehirnwäsche. Während Gwenda in Tränen aufgelöst auf dem Teppich saß bedeute ich Shani dass sie sich um meinen Gast kümmern sollte. Sie reichte ihr ein paar Reptücher und redete leise und beruhigend auf sie ein. Einige Ehn später, nachdem sich Gwenda beruhigt hatte, ihre Tränen weitestgehend getrocknet waren und ich den Eindruck hatte das sie wieder aufnahmefähig war, brachte ich noch mal das Gespräch auf das Kopfgeld.

Der Ansatzpunkt war, das wir Gwenda überzeugen wollten dass das Kopfgeld nur eine hilflose Aktion zweier Männer war, die begriffen hatten sie doch nicht schützen zu können und mit diesem Steckbrief nur ihr Gewissen beruhigen wollten. Mehr noch als ich, redete Shani auf sie ein, was wohl für Gwenda noch glaubwürdiger schien als das was ich sagte. Als ich das Gefühl hatte das wir sie erreicht hatten, eröffnete ich ihr das sie die obere Etage meines Hauses für sich haben kann und ich mich zu den Kriegern ins Erdgeschoss begeben werde. Sie soll mein Gast sein aber sie darf nicht ohne meine Erlaubnis das Haus verlassen, natürlich nur zu ihren eigenen Schutz. Ich ging dann nach unten, ließ Gwenda allein und suchte mir noch einen freien Platz zum schlafen.


Am Folgetag besprach ich mit den Kriegern das weitere Vorgehen. Mein Plan war nach Teveh zu reisen und das Kopfgeld auf Gwenda zu kassieren. Immerhin waren 10 Goldtarsk ausgesetzt. Damit ließen sich bequem die Krieger bezahlen, die Reisekosten decken und es würde genug übrig bleiben das sich Gwenda von dem restlichen Geld nicht nur eine neue Existenz aufbauen sondern auch für ihre Sicherheit sorgen kann, sofern sie nicht den Schutz eines starken Heimsteines in Erwägung zieht. Die Krieger waren begeistert von dieser Idee, war das doch ein Husarenstück nach ihrem Geschmack. Zumal auf mich und die beide Krieger ja auch ein Kopfgeld ausgesetzt ist und sich dann in die Höhle des Larls zu begeben um sich ein Teil des Kopfgeldes selbst abzuholen, das hatte schon was.

Kurz skizzierte ich noch wie ich vorgehen wollte, da drangen von oben schon ein paar Geräusche an unsere Ohren. Dann dauerte es auch nicht mehr lange und Gwenda kam nach unten. Ich nahm sie in Empfang und eröffnete ihr das wir nach Teveh reisen werden damit sie endlich zur Ruhe kommt. Wir trafen gerade die letzten Vorbereitungen, brauchten wir alle doch noch wärmere Bekleidung da wir damit rechneten das es am Teveh-Pass noch einmal deutlich kühler sein sollte als bei uns. Kurz hielt uns noch Dina auf, also die Sklavin, nicht die Freie, und berichtete von einer Kaufinteressentin für Dara, doch für solch kleinen Geschäfte hatte ich jetzt keine Zeit.


Wir Fünf machten uns auf den Weg zur Handelsstraße und schlugen den Weg nach Norden ein. Als wir in Teveh ankamen versperrte uns ein Gittertor den Weg in die Siedlung, so das wir erst umständlich dafür sorgen mussten das man uns einlässt. Rannug und Konsorten schienen sehr um ihr Leben zu fürchten und hatten mehr damit zu tun ihr eigenes abzusichern als sich um das Wohlergehen der Menschen zu kümmern die mit ihnen mehr oder weniger verbunden waren. Ein Pluspunkt mehr für uns. Nach einer gefühlten Ewigkeit erschien doch jemand und brachte uns in ein Gasthaus wo wir warten sollten bis man Rannug gefunden hat.


Nachdem sie ihn endlich aufgetrieben hatten, ging ich auf ihn zu und begrüßte ihn mit den Worten "Tal Rannug mein Freund, ich bin gekommen dich von einer Sorge zu befreien!" Mit diesen Worten deutete ich auf Gwenda und damit war klar weswegen wir hier aufgetaucht waren. Rannug war gelinde gesagt erstaunt und wahrscheinlich rechnete er auch nicht damit das ich das Kopfgeld haben wollte, doch genau das wollte ich schon mitnehmen. Als er das begriffen hatte unterstellte man mir, nicht nur er auch der Krieger aus Teveh der sich im hinteren Teil des Gastraumes herumdrückte, alles mögliche nur eben nicht das es mein gutes Recht wäre dieses Geld einzustreichen.


Ich ließ mich jedoch nicht beirren und beharrte auf meiner Forderung, schließlich sollte man zu dem stehen was man schriftlich in halb Gor verteilt.  Nachdem klar war das ich auf dem Gold bestehen würde, wollte man Gwenda wegschließen und dann eventuell das Geld holen. Das spielte mir natürlich in die Karten und ich schaute triumphierend zu Gwenda, mein Blick sagte mehr als 1000 Worte und das "Siehste, sie wollen dich nur kaufen!" stand überdeutlich in meinem Gesicht geschrieben. Entsprechend wählte ich meine Worte als Antwort auf das was Rannug da verlangte.


Ich warf ihn mangelnder Ehre vor und wollte wissen was man von ihm halten soll wenn er hier ein freie Frau, die ihren Aufenhalt frei bestimmen darf, für 10 Goldtarsk von mir kaufen kaufen will. Die Diskussion wogte noch eine Weile hin und her und Rannug ging dann doch das Geld holen. Meine mich begleitenden Krieger wurden nervöser, je länger Rannug weg war, war es doch gut möglich das dieser nicht das Geld sondern weitere Krieger holt. Doch diese Sorgen waren unberechtigt, Rannug kam mit dem Geld zurück und legte es auf den Tisch. Ich wollte mir das Geld schon nehmen und mit Gwenda diesen Ort wieder verlassen, doch Rannug fing wieder damit an, Geld oder Gwenda. Mir reichte es jetzt! Nirgends stand auf diesem Steckbrief das Gwenda nach Erhalt des Lösegeldes hier bleiben muss und so warf ich Rannug vor das sein Wort weniger wert ist als das Pergament auf dem es steht und drohte dass ich dafür sorgen werde, dass er als Händler auf Gor kein Fuß mehr auf den Boden bekommen wird.

Dieser Sleen, wollte er doch tatsächlich Gwenda kaufen! Ich war gerade dabei noch mehr aufzubrausen, als mir Gwenda ins Wort fiel. Sie sagte mir, entgegen allem was sie bisher sagte, dass sie nun doch hier bleiben möchte und zu Rannug fauchte sie noch, was er von ihr hält dass er denkt sie kaufen zu können, dass er sie wie eine Sklavin behandelt die sie weder von ihm noch für seinem Bruder Tristan ist. Trotzdem wollte sie aber bleiben, sagte sie dann wieder etwas ruhiger zu mir, sie hatte Angst das um sie ein Krieg geführt wird und das wollte sie auf jeden Fall vermeiden und hoffte dies, so sie hier bleibt abzuwenden.


Ich ging zu Gwenda, beugte mich zu ihr und fragte sie ob sie sich sicher ist, ich machte mir jetzt wirklich Sorgen um sie. Gwenda spürte das sicher auch und sie schaffte es trotzdem mich davon zu überzeugen das es besser ist wenn sie hier bleibt, mehr Mühe hatte sie da bei Shani und erst recht bei den beiden jortschen Kriegern. Doch ich war gewillt ihre Bitte zu akzeptieren, darauf vertrauend das Rannug noch einen Funken Ehre im Leib trug und Gwenda nichts passieren würde. Die Krieger, die Gwenda lieber unter Androhung von Gewalt wieder mitnehmen wollten als sie in den Fängen von Rannug zu lassen, versuchte ich mit den Worten zu überzeugen das es manchmal besser und ehrenhafter ist, den Willen einer freien Frau zu akzeptieren, so unverständlich er uns Männern auch manchmal erscheinen mag.

Wir verließen Teveh, doch kaum waren wir aus dem Ort heraus und das Fallgitter hatte sich wieder hinter uns geschlossen, durfte ich mir die Vorwürfe der Krieger anhören, die lieber ihren Stahl zum Einsatz gebracht hätten als in Teilen unverrichteter Dinge wieder anzuziehen.

GR

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