Sonntag, 22. Dezember 2013

Der Steckbrief

Ich hatte tief und fest geschlafen, kein Wunder nach dem Zusammenbruch gestern. Der Schlaf war erholsam aber als ich am Morgen erwachte, wusste ich das ich es unmöglich schaffen konnte Neljas zu ihrem Halbfinalspiel zu begleiten. Ich organisierte demzufolge einen Krieger, der sie hin und hoffentlich auch wieder zurückbrachte. das schmälerte zwar meinen zu erwarteten Gewinn aber es war immer noch besser als gar kein Geld. Dann nahm ich eine Kleinigkeit zu mir und legt mich wieder hin, es dauerte nicht lange da hatte der Schlaf mich wieder unter seine Fittiche genommen.

Spät am Tage wurde ich ein zweites Mal wach. was mich weckte war der Lärm der aus dem Untergeschoss zu mir drang. Als ich mich blinzelnd umsah, bemerkte ich das Neljas neben mir kniete, in ihren Händen hielt sie einen Becher mit diesem Tee dem sie alle möglichen Wirkungen zusprach und wenn es nur darum war um sich selber zu beruhigen. Ich rappelte mich hoch und nahm ihr den Becher ab, sah ich doch das sie förmlich vor Mitteilungsbedürnis brannte. Während ich also den heißen Tee schlürfte hörte ich mir an was sie zu sagen hatte, auch wenn das was sie sagte nicht unbedingt für meinen Gesundheitszustand förderlich war. Aber der Reihe nach.


Rannug war in der Stadt gewesen und hatte einen Steckbrief übergeben in dem er kund tat das er die Bäckerin aus Sulport suchte. Er ging von einer Entführung aus und hatte entsprechend gestaffelte Kopfgelder auf die Bäckerin, die Entführer und den Rädelsführer ausgesetzt, abhängig auch davon ob tot oder lebendig. Neljas gab mir das Pergament und ich las es mir vorsichtshalber selber durch aber ich konnte es drehen und wenden wie ich wollte, es stimmte. Rannug, ausgerechnet Rannug, ich hatte ihn für einen Freund gehalten. Andererseits...... er konnte ja nicht wissen das ich es bin der Gwenda hat. Außerdem wusste ich mittlerweile wer dieser ominöse Tristan ist, insofern war Rannug seine Reaktion erst recht nachvollziehbar.

Ich ließ die Hand mit dem Zettel sinken und wog ab was ich als nächstes tun sollte. An sich fühlte ich mich sicher. Es mag viele Leute geben die wissen das Gwenda verschwunden ist, die Anzahl der Leute die wissen konnten das eine Entführung dahinter steckt war schon überschaubarer aber keiner und da war ich mir mehr als sicher, keiner konnte wissen das Gwenda bei mir in Jorts Fähre ist. Wenn es anders wäre, musste es eine undichte Stelle unter den von mir handverlesenen Leuten geben die an der Planung und Durchführung beteiligt wären. DAS konnte ich mir nun beim besten Willen nicht vorstellen! Für mich beschloss ich an der bisherigen Linie festzuhalten und mein Ziel hartnäckig weiterzuverfolgen.

Blieb nur noch zu klären was der Lärm in Erdgeschoss bedeutete. Neljas erklärte mir, das der Hauptmann, nachdem der Steckbrief bekannt wurde, mir die zwei Krieger die an der Entführung beteiligt waren einquartiert hatte. Die Begründung war das ein Haus besser zu bewachen ist als Drei. Hmm, irgendwie nachvollziehbar wenn auch unangenehm, zum Glück lebte ich nicht so beengt, so das ich den Kriegern und ihren Sklavinnen das Untergeschoss überließ und Gwenda zu mir nach oben holte. Alles in allem nicht sehr erfreulich aber wer sagt denn das immer alles glatt läuft.

Ich hatte genug von den schlechten Nachrichten und fragte Neljas nun nach dem Ausgang ihres Spieles. Ihr Körper straffte sich und stolz berichtete sie das sie ihr Spiel gewonnen hat, wenn auch nur knapp aber eben gewonnen. Gewonnen gegen die diesjährige Zarmeisterin, gewonnen gegen die, die sie zuletzt mehrfach geschlagen hat, damit stand dem Einzug ins Finale nichts mehr entgegen und der zweite Platz war sicher. Ich zog sie lächelnd zu mir und schenkte ihr zur Belohnung einen Kuss, dabei sprach ich sie mit ihren bisherigen Namen, also Shani, an. Als sie das verinnerlicht hatte das sie ihren alten Namen wieder tragen durfte, schien das für sie fast noch mehr zu zählen als ihr Einzug ins Finale.


Doch dann mussten wir doch noch einmal zu den Alltagsproblemen zurückkehren. Shani sagte mir das die Krieger noch mit mir reden wollen und unten auf mich warteten. Ich ließ mir aufhelfen und zog mich mit Shanis Unterstützung an, dann ging ich nach unten. Dort wartete nur Bal, Skal, so vermutete ich, war wohl auf Wachgang ums Haus. Wir besprachen kurz unser weiteres Vorgehen und er weite mich in die Verteidigungsmaßnahmen ein die er getroffen hatte, wollte wissen ob ich ein Schwert brauchte. Als letztes einigten wir uns über den Umgang mit Gwenda, dann waren wir durch und ich auch schon wieder so ziemlich am Ende meiner Kräfte.

Langsam trank ich meinen zweiten Tee aus den Shani mir gereicht hatte und verabschiedete mich dann von dem Krieger. Mühsam schleppte ich mich wieder die Leiter hinauf und sank erneut in die Felle um ein paar Ahn zu schlafen, hoffend das weitere Überraschungen ausbleiben.

GR

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