Samstag, 14. Dezember 2013

Eine weniger

Eigentlich hatte ich ja vor nach Belnend zum Wagenrennen zu reisen, doch wie so oft überschlugen sich dann die Ereignisse. Nicht das irgendwas episches passiert wäre aber doch so viel das es sich am Ende des Tages nicht mehr lohnte abzureisen. Doch mal langsam und der Reihe nach. Ich stand noch relativ gelangweilt am Brunnen herum, kurz davor in mein Haus zu gehen um mein Reisegepäck zu holen, da stürmte Bal auf mich zu. Ihm war eingefallen das die Frist, die Wartehand, die ihn daran hinderte Desde von der Stadt zu kaufen seit zwei Tagen abgelaufen war und so ein Bohei wie er darum machte, vermutete ich fast, das er dachte ich könnte sie anderweitig verscherbeln.

Ich ließ mich also überreden ihn auf eine Tasse Tee in sein Haus zu folgen, sein ärztlich verordnetes Alkoholverbot machte sich immer noch bemerkbar. Allerdings ließ ich es dann doch bei einem Wasser bewenden, denn von Tee bekommt man Haare auf den Zähnen, zumindest ist das eine Theorie von mir wenn ich unsere Frauen manchmal so reden höre. Nachdem die Sache mit den Getränken soweit geklärt war hörte ich Bal zu wie er mit Erklärungen um sich warf warum er eigentlich gar nicht so viel Geld für eine Sklavin ausgeben kann, fast konnte man meinen er wollte sie gar nicht mehr.


Allerdings bin ich ja nun auch nicht total verblödet und konnte mich erinnern das er mal von einem kleinen Vermögen sprach das er besaß und ich wusste auch wie viel Geld er von mir erhält sollte er meinen Auftrag zusammen mit Skal erfolgreich erledigen. Kurz, ganz so einfach wie sich das Bal nun vorgestellt hatte wurde es dann doch nicht. Wir feilschten noch eine ganze Weile und jeder jammerte ein wenig, Bal über seine klamme Kasse, ich darüber wie schwer es ist dafür zu sorgen das die Stadtkasse immer gut gefüllt ist damit der Sold der Krieger gezahlt werden kann. Schlussendlich forderte ich ihn dann auf endlich eine Summe zu nennen die er breit wäre zu investieren.

60 Kupfertarsk? Nur 60 Kupfertarsk? Ich konnte mich noch gut erinnern wie er mal wütend über den Marktplatz rief, er will die Sklavin auf jeden Fall und wenn es ihm einen Silbertarsk kosten würde. Ich war mir sicher, da ging noch was und erhöhte auf 100, was ihm natürlich zuviel war. Denn angeblich konnte sie ja nicht tanzen und da würde es noch fehlen und gefühlt weitere 100 Gründe zählte er auf warum er unmöglich soviel für sie zahlen kann. Blöd nur das die Sklavenpapiere eine ganz  andere Sprache sprachen und sagten das Desde im tanz ausgebildet ist und die perfekte Sklavin sowieso nicht gibt aber er kam mir ein wenig entgegen und bot nun 80 Kupfertarsk.

Schlussendlich ließ ich mich dann für breitschlagen sie für 90 zu verkaufen, immerhin war Desde noch verletzt und das durch seine Schuld und um eventuelle Arztkosten abzudecken hatte ich noch 10 Kupfer Aufschlag verlangt, die Bal dann auch zahlte. Mit einem hübschen Sümmchen für die Stadtkasse verließ ich Bal sein Haus und ging zurück um endlich mein Gepäck zu holen. Auf dem Weg zu meinem Haus wurde ich aber beim Gasthaus aufgehalten. Dort hatte sich ein Baumeister mit seiner Gefährtin auf der Terrasse breit gemacht und keiner der Anwesenden sah sich in der Lage die beiden unterzubringen. Also blieb das auch wieder an mir hängen.

Nicht nur das, sondern der Baumeister verwickelte mich auch in ein Gespräch so das ich mich genötigt sah mich zu ihm zu setzen. Höflichkeit war halt schon immer meine Stärke. Er erkundigte sich nach anderen Baumeistern in der Stadt und welche Gewerke denn am Ort ansässig wären und ich gab ihm Auskunft so weit das eben möglich war ohne die Sicherheitsinteressen der Stadt zu verletzen, zumal ich auch ein gewisses Interesse daran hatte das ein Gelbkastiger wieder am Heimstein ansässig wird. Doch für heute brachte ich ihn nur in der Herberge unter, da er aber schon fast den ersten Auftrag von einen unserer Bewohner hat, denke ich, wird er und seine Gefährtin noch ein paar Tage in der Stadt bleiben. Genug Zeit also ihn von der Stadt zu überzeugen und ihm ein Angebot zum Bleiben zu unterbreiten.

GR

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