Sonntag, 1. Dezember 2013

Endlich!

Das war meiner erster Gedanke als ich heute wach wurde, endlich war die Fastenhand so gut wie geschafft und  nach der heutigen Altarweihe würde wieder das normale Leben nach Jorts Fähre zurückkehren, doch noch war es nicht ganz so weit. Shani hatte mir meine beste Robe rausgelegt und nach dem ich mich ausgiebig und wieder mal besonders gründlich gewaschen hatte, man weiß ja nie, warf ich mir die Robe über und ging nach draußen. Mein erster Weg führte mich zum Altar um zu überprüfen ob alle Vorkehrungen getroffen war die der Wissende für die Zeremonie angeordnet hatte.


Schon von weitem war zu erkennen das sich einiges getan hatte, es ging also nur noch um Details. Die Kerzen in den Farben der in der Stadt ansässigen Kasten standen da und brannten noch nicht. Der Weihrauch war vorbereitet und ein Krug mit Quellwasser stand ebenso da. Rund um den Altar herrschte peinliche Sauberkeit, kein Laubblatt hatte sich her verirrt, sonst hätte ich die nächste Reinigungsaktion angeordnet. Zufrieden mit dem Stand der Dinge ging ich zurück. Am Gasthaus hatten sich schon einige Bewohner in Erwartung des Wissenden und seinem Gefolge versammelt.


Ich gesellte mich zu ihnen um die Zeit des Wartens leichter überbrücken zu können, doch das was ich zu hören bekam war nicht unbedingt dazu angetan meinen Blutdruck auf normalen Niveau zu halten, denn fast hätte die Weihe noch platzen können. Als die ersten Bürger heute früh die Terrasse des Gasthauses betreten hatten stank es dort so impertinent nach Alkohol als hätte eine Horde Nordleute dort eine Party abgehalten. Zum Glück hatten sich einige Leute gefunden, die sich nicht zu fein waren, für Ordnung zu sorgen obwohl keine Sklavinnen vorhanden waren.

Ein Krieger und eine Schreiberin hatten alles getan um die gewohnte Ordnung wieder herzustellen, war doch Alkohol in der Fastenhand verboten gewesen. Während die Schreiberin den Raum putze, verbrannte der Krieger alle Kissen und Felle die nach Alkohol stanken, sicher ist sicher. Nachforschungen wie der Alkohol auf die Terrasse kam blieben leider erfolglos, denn auch Kin versicherte als er gestern das Gasthaus verlassen hatte, waren alle Besucher abgereist, auch die aus 4 Palmen, nur Alja die handelnde Ärztin aus Belnend wäre noch da gewesen, doch wie sollte die an den immer noch verschlossenen Alkohol gelangt sein. Das dieser immer noch verschlossen war, wurde als erste überprüft.

Froh das alles nochmal gut ausgegangen war, hatten wir gar keine Zeit uns weiter darum zu kümmern, denn eine große Menschengruppe wälzte sich dem Berg zur Stadt hinauf, in ihrer Mitte der Wissende. Als der Pulk sich auf dem Marktplatz einfand, zeigte sich mal wieder das Kin sich nicht zuständig fühlte und so ging ich auf den Wissenden zu, begrüßte ihn und stellte mich als Vertreter der Stadt vor. Ich hatte die Hoffnung das wir zügig zur Zeremonie schreiten können, doch da hatte ich mich getäuscht, denn zuerst musste ich mich einer hochnotpeinlichen Befragung des Wissenden unterziehen, die vor allem darauf zielt, festzustellen ob wir uns an alle Auflagen gehalten hatten.


Hatten wir! In der Beziehung konnte ich den Wissenden beruhigt Auskunft geben. Dann, als ich dachte das Schlimmste wäre überstanden, machte der Wissende in der Menschenmenge einen Mann ausfindig, von dem er behauptete das er ihn in der Vergangenheit mit dem Tode bedroht hätte. So lange dieser Mann in der Stadt ist würde er auf keinen Fall die Zeremonie vollziehen. Ich fragte gar nicht weiter nach, die Weihe durfte auf keinen Fall gefährdet werden, darum ich ließ die Person durch die Wachen aus der Stadt entfernen. Der Wissende hatte gewartet bis der Mann aus seinem Sichtfeld verschwunden war, dann hatte er noch ein paar wenige Anmerkungen und ließ sich von mir zum Altar führen. Dem schlossen sich die Bürger aus Jorts und sein Gefolge aus Kasra im Rahmen einer Prozession an.


Wie ich es befürchtet hatte inspizierte der Wissende aufs genaueste den Altar darauf ob alle seine Anweisungen eingehalten wurden waren. Mit dem Ergebnis schien er zufrieden, denn kurze Zeit später begann er mit seinen Gebeten, wo er unter anderen den Segen der Priesterkönige für Jorts Fähre erflehte und die anwesenden Gläubigen aufforderte in seine Gebete einzustimmen und mit ihren eigenen Bitten zu ergänzen. Daraufhin folgten einige Worte auf altgoreanisch, die ich zwar nicht verstand aber denen ich trotzdem andächtig lauschte. Als nächstes forderte er dann die Kastenersten auf ihre jeweiligen Kerzen zu entzünden.


Ich wartete bis die Führer der hohen Kasten von Jorts dies getan hatten, dann ging ich selber zum Altar und entzündete die Kerzen für die Händlerkaste und die der Unterkaste der Sklavenhändler. Nach einer kurzen Ehn dich ich noch andächtig im Gebet versunken vorm Altar verweilte, zog ich mich wieder auf meinen Platz zurück. Es folgten die Ersten der niederen Kasten wie Sattler und Schmied, dann war auch dieser Teil der Zeremonie überstanden  und der Wissende hub an zum Schlussgebet. Jetzt, nachdem der Altar seiner Bestimmung übergeben wurden war, war es an der Zeit zu spenden.


Viele Bürger aus Jorts Fähre und auch aus Kasra traten jetzt vor und legten, legten unter den Augen des Eingeweihten, Münzen oder andere Opfergaben auf dem Altar ab. In der Zeit gab ich Shani ein Zeichen das sie sich nun mit einigen Sklavinnen zurückziehen kann um die Herberge für die anschließende Feier herzurichten. Als der Strom der Gläubigen etwas abriss, ging ich zu dem Wissenden und überreichte ihm für seine Dienste, eine großzügige Spende aus der Stadtkasse, in der sich auch einige Goldtarn befanden. Er zögerte natürlich die Spende anzunehmen und täuschte Bescheidenheit und Frömmigkeit vor, behauptete das dies ja ein Dienst an den Priesterkönigen und so wäre aber zum Schluss nahm er das Geld natürlich doch.


Noch traten einige Spender vor den Altar, dann war die Zeremonie beendet und der Wissende verabschiedete sich von uns, ich gab ihm noch eine Wache mit die ihn sicher aus der Stadt geleiten sollte und atmete tief durch. Das wäre geschafft! Endlich war die Fastenhand rum, die die Stadt zu spalten drohte, die Weihe vollzogen und ganz wichtig, Jorts Fähre hatte endlich seinen Altar und jeder Bürger damit die Möglichkeit die Priesterkönige in einer würdevollen Umgebung anzurufen und ihnen zu opfern. Meine Schritte führten mich zum Gasthaus wo die Ersten schon feierten. Ich setzte mich zu ihnen und der erste Paga den Shani mir brachte, ging auf Ex.

JR

3 Kommentare:

  1. Danke für die schöne RP-Gelegenheit auch für Kasra und speziell mich!
    Das mit dem Bedroher war so nicht vorgesehen - ich habe ihm in Kasra schon klar bedeutet, dass ich seine Anwesenheit nicht wünsche, es sei denn, er tut Abbitte für seine Drohung. Das tat er aber nicht, und er schloss sich trotzdem dem Reisepulk an. Da dachte ich, versuche ich es mal mit der Bitte an die Stadt Jorts Fähre, dem Burschen eine Lektion zu erteilen. Als Wissender hat man keine Waffen und ist auf andere angewiesen. Toll, dass ihr so mitgemacht habt!

    Danke auch für die schönen Bilder! Ich war die ganze Zeit wie wild am Tippen und hatte keinen Nerv dafür, Fotos zu machen. So ist der Post hier für mich eine schöne Erinnerung an meine allererste Weihehandlung.

    Freundliche Segensgrüße vom Wissenden

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  2. Nun, uns war es IC gesehen vollkommen egal was da in Kasra oder sonst wo vorgefallen war. Wir hätten jeden Anderen genauso aus der Stadt geworfen, nur um die Zeremonie nicht zu gefährden. Schließlich will man sich ja nicht den Zorn der Priesterkönige zuziehen in dem man einem Wissenden Schutz verwehrt.

    Im Prinzip steht die weiße Kaste ja zu einem Gutteil außerhalb der weltlichen Gerichtsbarkeit und das Wort eines Wissenden wird kaum jemand öffentlich anfechten. Zumindest keiner der sich ein wenig mit dem Setting beschäftigt hat. Meine Meinung! Deswegen gab es auch keine Möglichkeit zur Rechtfertigung.

    Uns zumindest uns hat es genauso viel Spaß gemacht, immerhin wurde damit jetzt auch das gut einwöchige intensive RP um den Altar beendet. Begonnen hatte es ja eigentlich schon zu einer Zeit wo ich noch gar nicht in Jorts gespielt hatte. Und zwar hatte ein Krieger nachdem er den Kasra/Belnend Krieg auf Seiten Belnends überlebt hatte, geschworen als Dank dafür einen Altar zu errichten.

    Vor einigen Wochen, eigentlich Monaten sogar, hatten wir das aufgegriffen und es immer wieder mit einfließen lassen. Da ging es um mögliche Standorte, das Aussehen des Altar, das Schmieden des vergoldeten Ringes bis hin zu dem Zeitpunkt wo er endlich stand und wir nun auf der Suche nach einen Wissenden waren.

    In dem Sinne, nochmal Danke an dich das du dir die Zeit für uns genommen hast!

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  3. War mir ein Vergnügen :-)

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