Sonntag, 29. Dezember 2013

In die Arbeit gestürzt

Wieder zurück in Jorts stürzten die Amtsgeschäfte wieder auf mich ein, kaum das ich genug Zeit hatte noch umzuschalten, umzuschalten vom Ruhe- auf dem Geschäftsmodus. Und damit meine ich nicht die kleine Plänkelei gestern zwischen dem Krieger und der vermeintlichen Händlerin. Nein beim durchsehen der Papiere stellte ich fest das diese vermeintliche Händlerin einen Antrag auf Aufnahme in die Kaste gestellt hatte. Das würde noch ein schönes Stück Arbeit ergeben, vor allem dann wenn ich nicht rundweg absagen würde. Dann war da noch die Einladung zu einer Gefährtenschaftsfeier nach Teslit, welche mir die dortige Händlerin geschickt hatte.

Eigentlich sollte ich da nicht fehlen, zumal es ja jemand aus der Kaste ist die eine Gefährtenschaft eingeht aber die Zeremonie war zu einer so zeitigen Ahn angesetzt das ich es unmöglich schaffen werde, mit etwas Glück aber noch zu der anschließenden Feier. Ich legte die Papiere weg und ließ Shani eine Nachricht verfassen die nach Teslit ging, die ich nur noch unterzeichnen brauchte und mein Fernbleiben erklären sollte. Dann war es auch schon an der Zeit mich aufzumachen zum Haus der Schreiber wo die Heimsteinzeremonie stattfinden sollte die ich zu leiten hatte.


Es tat gut auf den Weg dorthin jede Menge bekannter Gesichter aus Jorts wiederzusehen und sie begrüßen zu können. Ich merkte wieder einmal das die damalige Entscheidung meinen Heimstein zu wechseln und auf den von Jorts Fähre zu schwören die Richtige gewesen war und heute würde wieder jemand diesen Schritt vollziehen, wie so viele vor und nach mir es schon taten. Durch das Fenster der Schreibstube sah ich das Kin schon da war und den Heimstein bewachte. Vorsichtshalber warnte ich ihn durch lautes Rufen vor, hatte ich doch keine Lust in sein offenes Gladius zu rennen, so nervös wie der Hauptmann immer war wenn der Heimstein nicht in seinem Versteck lag.

Aber alles ging gut und auch die, die nach mir kamen konnten die Schreibstube unverletzt betreten. Die Schreibstube war wie immer gut gefüllt, die Bürger von Jorts Fähre nahmen wie immer rege Anteil wenn wieder eine neue Person in den Kreis der Heimsteinangehörigen aufgenommen wurde. Heute war es die Schreiberin Tiana, ehemals aus Piedmont, die gebeten hatte auf den Heimstein von Jorts zu schwören. Da blieb es nicht aus das Erinnerungen hoch kamen. Den ersten Heimsteinschwur den ich damals als frisch gebackenes Ratsmitglied abnehmen durfte war auch von einer Schreiberin gewesen.


Doch stand diese Amtshandlung unter keinen guten Stern oder die Priesterkönige hatten uns ihre Gunst entzogen, keine Ahnung. Jedenfalls mussten wir dieser Schreiberin später Brot, Salz und Feuer verwehren und sie aus der Stadt verbannen. Ich hoffte inbrünstig das dies kein schlechtes Omen für den heutigen Schwur war und uns diese Schreiberin länger erhalten blieb. Ich wischte diese düsteren Gedanken weg und forderte Tiana auf den Schwur mit ihren eigenen Worten abzulegen. Diese waren, wie man es von einer Schreiberin erwarten konnte, gut gewählt und erreichten auch die Herzen der Anwesenden, so das donnernde Beifallsbekundungen losbrachen als die Zeremonie beendet war.


Kin hatte es dann wie immer eilig den Heimstein wieder in sein Versteck zu bringen und auch ich wollte mich zurückziehen als mich Jarcath aufhielt und mich darüber informierte das er Dara von der Stadtkette kaufen wollte. Ich willigte ein und vereinbarte mit ihm einen Termin in wenigen Ehn in der Taverne. Diese Zeit brauchte ich noch damit Shani Dara verkaufsfertig machen konnte. Ich für meinen Teil ließ mir noch ein Wasser bringen um meine Zunge, die nach der Rede bei der Zeremonie schon ganz ausgetrocknet war anzufeuchten, zumal ich gleich im Verkaufsgespräch sicher nicht weniger sprechen werde.


Tatsächlich zogen sich die Verhandlungen hin. Klar, Jarcath wollte so wenig wie möglich zahlen und ich so viel wie nur möglich für die Stadtkasse herausschlagen. Also musste ich noch ein paar zusätzliche Register ziehen un Dara noch ein wenig ansprechender präsentieren, weshalb ich sie auf den Tisch befahl, nicht umsonst fand das Verkaufsgespräch in der Taverne statt. So konnte ich dem Krieger auch ihre körperlichen Vorzüge und ihre leichte Erregbarkeit näher bringen. Letztendlich zeigte diese Präsentation Erfolg und wir konnten uns auf einen für beide Seiten akzeptablen Preis einigen und nach Erhalt der Münzen überließ ich die Sklavin auch gleich dem Krieger.


Mittlerweile hatte ich auf die für Jedermann zugängliche Terrasse gewechselt. Es war Zeit für einen Paga den ich mir von Shani bringen ließ. Allerdings noch keine Zeit um in Müßiggang zu verfallen. An den Hof wurde noch eine gewissen Summe fällig für gelieferte Waren, die nächste Anfrage auf einen Heimsteinschwur war eingegangen und mit der vermeintlichen Händlerin führte ich in Bezug auf ihren Kastenantrag auch noch ein kurzes Gespräch. Dann endlich schaffte ich es mich von allem loszureißen und mich auf den Heimweg zu begeben.

GR

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