Freitag, 13. Dezember 2013

Kanda fürs Volk

Da war er, der letzte Tag der Volksbelustigungen bevor es in die heiße Phase gehen würde. Sollte das Volk sich bei Musik, Tanz und Gesang noch mal betäuben, die meisten wissen eh nicht was auf sie zu kommt und wenn wir Glück haben werden sie, außer daran das die Krieger ein paar Tage nicht da sein werden, davon eh nicht viel spüren. Falls sich das Glück und die Gunst der Priesterkönige gegen uns wenden sollte, wird es gut gewesen sein vorher ein wenig Kanda unter Volk gestreut zu haben und sei es nur in Form von Musik. Auch ich wollte mir die Ablenkung gönnen und war fast schon auf den Weg zur Bühne als mich Shani noch versuchte aufzuhalten.


Sie war in deutlich bessere Stoffe gehüllt als sonst und auch wenn ich dem noch keine große Bedeutung zumaß, fragte ich sie was los sei. Freudig erregt rückte sie mit der Tatsache heraus das die Sängerin sie gefragt habe ob sie vor der Bühne tanzen würde. Die Sängerin hatte sie gefragt? In mir kochte es schon wieder innerlich und ich stellte Shani genau diese Frage. "Na wen denn sonst?" war ihre flapsige Antwort. Ich packte sie und fuhr sie an "Wen denn sonst? Na mich! Und nicht weil ich tanzen will sondern weil du mir gehörst, mein Besitz bist und ich bestimme was du tust oder nicht!" Ich war kurz davor die Kurt von der Wand zu nehmen, das Einzige was Shani rettete war, das meine Tür so merkwürdige Klopfgeräusche von sich gab.


Ich stieß Shani weg und  schickte sie nachzuschauen wer an der Tür ist. Als ich bemerkte das es nur eine Sklavin war die störte, half das auch nicht unbedingt meine Laune zu bessern. Es war eine der Stadtsklavinnen die mir ausrichtete das ihr Obhutsherr wissen wollte ob er sie mit auf Reisen nehmen darf. Klar durfte er, bei Verlust müsste er diesen eben ausgleichen, ließ ich sie wissen und schickte sie wieder fort. Shani bekam noch einen strafenden Blick dann ging ich endlich zur Bühne. Die Vorstellung hatte noch nicht begonnen und so unterhielt ich mich mit den Gästen. So wollte einer der Krieger wissen wann den nun endlich die diplomatischen Note übergeben wird.

Ehrlicherweise musste ich sagen, das ich dieses Schriftstück in seiner Urform zwar verfasst hatte aber der weitere Ablauf in den Händen der roten Kasten liegt und ich keinerlei Auskunft geben kann, selbst dann nicht wenn ich wollte. Diese Frage ließ aber auch zwei Schlüsse zu. Entweder die kasteninterne Kommunikation funktioniert nicht, um es mal vorsichtig auszudrücken, oder der Rarius war nicht in einem Rang um genauer in Abläufe eingeweiht zu werden. Ich bohrte aber nicht weiter und hoffte nur das Kin seine Leute im Griff hat und nicht zu viele Unklarheiten bestehen.


Großartig zum Grübeln kam ich aber nicht mehr, denn die Sängerin startete ihr Konzert und ich schickte Shani wortlos nach vorne, damit sie an der Bühne ihre Tanzkünste zeigen kann. Ich selber lauschte den Vortrag der Sängerin und warf nur ab und zu einen Blick auf die sich an der Stange verrenkenden Sklavinnen. Deswegen war ich auch einigermaßen überrascht als Shani plötzlich wieder bei mir war und mich umtanzte. Erst wollte ich mich ihr entziehen aber je länger sie dieses Spiel trieb, je mehr sie mich umgarnte und so leichter gab ich nach, meine Hände griffen nach ihr und immer wenn ich dachte sich hab sie, entwich sie mir mit einer schnellen Bewegung.


Dann endlich hatte ich sie und hielt sie fest, gab ihr die Möglichkeit sich zwischen meinen Händen zu bewegen und langsam zog ich sie näher und ließ mich von ihr in den Bann des Tanzes ziehen, bis ich mich zum Schluss selber im Takt der Musik bewegte. Deshalb bemerkte ich auch gar nicht das mittlerweile einer der Krieger die verwaiste Tanzstange geentert hatte und sich ebenfalls daran versuchte. Überhaupt war der Anteil der Krieger, die sich hier verlustierten, an der Gesamtzahl der Zuhörer recht groß, sollten sie noch einmal ihren Spaß haben bevor sie auszogen den Einflussbereich von Jorts Fähre deutlich zu vergrößern.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen