Dienstag, 17. Dezember 2013

Vom Ehrgeiz zerfressen?

Es war einiges liegengeblieben und aufzuarbeiten die letzten Tage aber irgendwann war ich soweit mit dem Papierkram durch das ich mich nach unten begeben konnte. Dort wuselte Neljas herum um wieder etwas Grund in meinen Haushalt zu bringen. Kaum das ich es schaffte meinen Unmut über die letzten Tage Luft zu machen klopfte es auch schon an meiner Tür. Priesterkönige, wie hab ich das vermisst! Schaffte ich gerade noch von mir zu geben und schickte Neljas an die Tür zum öffnen. Die schaffte es dabei fast die Sängerin über den Haufen zu rennen, die es wohl war die zu mir wollte. In der einen Hand hielt sie Honig, in der anderen Schokolade aber reinkommen wollte sie nicht.


Sie machte sich Sorgen über eventuell aufkommendes Gerede und so blieb mir nichts weiter übrig als mir ihr Anliegen draußen in der Kälte anzuhören. Wir setzten uns auf die Bank und nebenher hörte ich noch wie Neljas Sam zutuschelte das ich nichts Süßes mag. Pech für sie falls sie auf den Süßkram als Bestechungsmittel ihrer Wahl gesetzt hatte, für was auch immer. Als wir saßen redete Sam noch eine ganze Weile um den heißen Brei herum. Das sie nicht gut sei im Honig um den Mund schmieren und deswegen lieber welchen mitgebracht hätte. Ich konnte ihr immer noch nicht ganz folgen und hörte ihr weiter zu wie sie von einem Freund, einem Händler sprach, der viel zu beschäftigt sei und deswegen laufend schlechte Laune hat und ob ich nicht für sie einen Tipp hätte was man dagegen tun könnte.


Ich bin ja nicht blöd und merkte schon das dies durch die Brust ins Auge geschossen war und es hier eigentlich um mich ging aber dies versuchte ich mir nicht  anmerken zu lassen und schwafelte davon das man diese Person und ihre Vorlieben genauer kennen müsste um da einen passenden Rat geben zu können. Da sie behauptete ihren Freund nun so gut doch nicht zu kennen stockte an dieser Stelle das Gespräch etwas und zwar so lange bis sich Sam ein Herz fasst und fragte welche Laus mir denn nun gestern über die Leber gelaufen sein. Eigentlich war die gar nicht sooo groß die Leberlaus und eigentlich war der Verlust nicht sooo groß. Die Häufung macht es eben, zwei vierte Plätze, zweimal leer ausgegangen, das war der berühmte Tropfen, beziehungsweise in dem Fall die zwei Tropfen die das Fass haben überlaufen lassen.


Es ist eben auch alles eine Frage des Ehrgeizes und der Ziele die man erreichen will. Klar kann man man seine Ziele herunterschrauben, klar lebt es sich auch mit weniger Ehrgeiz weiter. Doch wenn man seine Ziele immer weiter zurücknimmt, in seinem Streben nach Erfolg nachlässt, handelt man irgendwann nur noch mit Feuerholz das man selbst gesammelt hat und wenn es dumm läuft steht man nach nicht allzu langer Zeit vor dem Nichts. Was denn mein nächstes Ziel ist? Wollte Sam wissen. Ha Ziel, Ziele wäre der angebrachtere Ausdruck. Doch darüber konnte ich ihr keine Auskunft geben wenn ich den Erfolg nicht gefährden will. Das sagte ich ihr auch und versprach ihr aber das man in Zukunft noch viel von Jorts Fähre hören wird.


Das glaubte sie mir unbesehen und ich spannte sie noch etwas auf die Folter als ich ihr sagte das ich mein nächstes Ziel hoffentlich in zwei, spätestens drei Tagen erreicht haben sollte und wenn es sie interessiert würde ich ihr, danach versteht sich, gerne davon erzählen. Auch weil sie merkte das von mir nicht mehr zu erfahren war verabschiedete sie sich dann. Für mich bedeutete dies aber noch nicht der Beginn des ruhigen Teils des Abends, denn auf mich kamen noch zwei Fremde zu. Ein Krieger und eine Bäckerin, wie sich herausstellen sollte. Anfangs sah es so aus als ob die Bäckerin nur auf der Suche nach Zutaten war aber je länger wir über Waren, ihre Preise und die Beschaffbarkeit sprachen, desto mehr stellte sich heraus das sie, zumindest eine Zeit lang, bleiben wollten.


Die Bäckerei hatte sie wohl schon gesehen und sie bot auch an für die Zeit ihres Aufenhaltes diese zu betreiben. Da wir in letzter Zeit ein wenig Pech hatten mit unseren Bäckerinnen, war ich einer Verpachtung der Bäckerei nicht abgeneigt, so das nur noch die Unterbringung der beiden zu klären war. Da ich davon ausging das der Krieger und die Bäckerin in einer freien Gefährtenschaft miteinander lebten zeigte ich ihnen zwei Häuser, na ja eigentlich Neljas, ich hatte wie immer keine Ahnung welche Häuser nun genau freistanden. Sie schauten sich beide an und entschieden sich dann für das Erstere. Ob das eine gute Wahl war? Immerhin ist die Eingangstür nur wenige Meter vom Alkovenanbau der Taverne entfernt und wenn es dort mal etwas heftiger zur Sachen gehen sollte......


Ich behielt das lieber für mich. Stattdessen übergab ich, nachdem wir uns über Miete und Pacht geeinigt hatten die Schlüssel für das Haus und die Bäckerei und dann machte ich mich auf den Heimweg zu meinem Haus. Wie war das gleich noch mit viel zu tun und schlechter Laune?

GR

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