Mittwoch, 26. Februar 2014

Geschäftliches

Eigentlich interessierte es mich brennend was es mit den gestern gefundenen Wasserleichen auf sich hatte und ob es mittlerweile verwertbare Erkenntnisse dazu gibt. Ehrlicherweise muss ich auch sagen dass ich nur deswegen mein Haus verlassen hatte, dann aber von den aktuellen Geschehnissen in ihren Bann gezogen wurde. Ich war noch auf der Terrasse meines Haus als das vielfältige Stimmengewirr aus den Gassen der Stadt an meine Ohren drang und kurz danach sah ich auch schon einen Mann mit zwei Sklavinnen der ziemlich ziellos durch die Gassen irrte. Da er mir auf die Entfernung bekannt vorkam, schickte ich ihm Shani hinterher damit sie nachfragt ob ich ihn helfen konnte.


Sie schlängelt sie also durch eine Horde Nordleute die sich ebenfalls in der Stadt breitmachte und holte diesen Mann zwei Gassen weiter ein. Als sie ihn und die beiden Sklavinnen zu mir lotste, stellte sich heraus das ich ihn tatsächlich kannte. Es war Clark aus EnKara. Auch wenn er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, so spürte man doch das er sichtlich erleichtert war das wir ihn aus dem Gewirr der Gassen befreit hatten und vor allem dass er auf jemanden bekanntes gestoßen war. Schließlich hatte er die Reise von Enkara zu uns nach Jorts Fähre nicht aus Jux und Tollerei auf sich genommen, sondern war mit einem konkreten Anliegen hier.


Das er dies nicht mit mir hier zwischen den Häusern besprechen wollte war natürlich auch klar und da sein Anliegen aus einer Mischung von privaten und geschäftlichen Dingen bestand, bat ich ihn in die Taverne. Die war um die Zeit wenig bis gar nicht frequentiert  und man bekam dort auch was zu trinken, so dass das Sprechen nicht wirklich schwer fällt. Tatsächlich hatte ich mit meiner Vermutung Recht und die Taverne war wie ausgestorben. Wir setzten uns an einen der Tische und nachdem die Kajirae uns was zu trinken gebracht hatten, begannen wir sein Anliegen zu erörtern. Erstaunlicherweise war es recht einfach ihm in seinem Anliegen entgegen zu kommen, nein es stellte sich sogar heraus das es für beide Seiten ein Gewinn war wenn wir auf sein Angebot eingehen.


Deshalb schlug ich ihm vor dass ich ihm im Anschluss an unser Gespräch einige interessante Angebote zeigen kann, so sein Interesse ernsthaft ist. Das war es und so tranken wir in Ruhe aus und schauten uns dann an was Jorts Fähre für ihn zu bieten hat. Tatsächlich fand sich unter dem was ich ihm präsentierte zwei Angebote die ihm zusagten, allerdings bat er sich etwas Bedenkzeit aus und wollte eine Nacht darüber schlafen. Damit ihm dies besser gelingt ließ er seine beiden Kajirae in Jorts zurück und reiste allein nach Enkara. Shani beauftragte ich dann damit die Kajirae bei der Pinion im Sklavenhaus unterzubringen und ich machte mich auf den Weg zu Kyra.


Wir hatten für heute noch ein Date, natürlich geschäftlicher Art. Nach dem wir es schon mehrfach verschoben hatten, wollten wir heute endlich die Abrechnung über den Wiederaufbau und die Beschaffung der Tarnreiterausrüstung machen. Da Kyra sich bis jetzt nicht bei mir hatte blicken lassen ging ich hinüber zu ihrem Haus. Laut und vernehmlich klopfte ich gegen ihre Haustür doch es tat sich nichts. Stattdessen drang von drinnen lautes aber nicht zu verstehendes Stimmengewirr nach draußen. Es hatte den Anschein als ob ein Mann mehr als nur energisch auf Kyra einreden würde. Wieder, diesmal noch etwas kräftiger, ließ ich meine Faust erneut gegen die Tür donnern. Nun endlich, nach dem die Stimmen verklungen waren, wurde mir geöffnet.


Ziemlich unwirsch stand Kyra in der Tür, bemüht möglichst normal zu wirken, was ihr nicht wirklich gelang. Trotzdem versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen und erwähnte nur das ich wegen der Abrechnung da wäre und dass wir diese wohl wegen ihren Besuch nochmal verschieben müssen. Kyra bestätigte mir das und entschuldigte sich auch für die Unannehmlichkeiten. Im gehen sagte ich noch zu ihr, ich konnte es mir beim besten Willen nicht verkneifen, das sie, sollte ihr Besuch Ärger machen sie sich nicht scheuen sollte um Hilfe zu rufen. Als Heimsteinbürgerin stände ihr schließlich jeglicher Schutz durch die Stadt zur Verfügung. Ich für meinen Teil machte mich noch einmal auf in Richtung Unterstadt.

Unterwegs traf ich auf Kin den ich über die merkwürdigen Vorgänge in Kyras Haus informierte. Er erwiderte das er schon zwei Krieger abgestellt hätte die Kyra und die merkwürdigen Fremden im Auge behalten sollten aber er würde sich auch noch mal selber darum kümmern und verschwand in Richtung des Kriegerviertels. Auf meinem Weg hielt mich jetzt nur noch Sam die Sängerin auf. Sie war gerade in Geldnöte geraten und benötigte Hilfe. Angeblich hatte sie gestern für ein Spiel wohl Fluchtwege versperrt und da kannten unsere Krieger nach dem letzten Inferno ja nichts.


Das Ende vom Lied war, man hatte ihr 10 Kupfertarsk als Strafe abgeknöpft und sie wusste nun nicht wirklich wie sie ihren weiteren Aufenhalt hier bei uns finanzieren sollte. Es gab ja nun mehrere Möglichkeiten zu Geld zu kommen. Zum einen konnte sie ja einen Auftritt absolvieren oder ihre Sklavin verkaufen, die würde sicher die 10 Kupfer wieder reinbringen aber nein sie wollte ja unbedingt einen Depesche an ihren Vater ins weit entfernte Turia schicken. Am liebsten mit einem Händlertross der sowieso nach Turia unterwegs war. Damit konnte ich ihr aber nicht dienen, zumindest nicht sofort, denn ich hatte aus dem Stehgreif heraus so gar keine Ahnung welche Trosse in den nächsten Tagen in welche Richtungen aufbrachen.

Sprich, ich musste mich erst kundig machen, doch dafür war es heute schon zu spät. Genau so wie es nun überhaupt für irgend etwas zu spät war. Außer vielleicht seine Felle aufzusuchen.

GR

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