Dienstag, 11. Februar 2014

Holzkohle schaufeln für frisches Wasser

Der dritte Tag im Nebel! Er schien von Tag zu Tag dichter zu werden, kaum noch das es La Torvis schaffte den Dunst zu durchdringen. Fast konnte man meinen das der Nebel den Tag zur Nacht machte, so dunkel, so drückend und düster war es das vereinzelte Bewohner sich nur noch mit Öllampen nach draußen wagten. Das Köhlern, das Anfertigen von Holzkohle für die Filtrierapperate um sauberes Wasser zu erzeugen, machte es alles noch schlimmer. Die Rauchschwaden des Feuers vermischten sich mit dem Nebel was einige ängstlichere Gestalten davon sprechen ließ das der Nebel nun schwarz sei. Das alles trug nicht gerade dazu bei die Motivation hochzuhalten, der Gefahr entgegen zu treten um diese Zeit der Dunkelheit und der Prüfungen zu überstehen. Die Menschen waren gereizt und reagierten teilweise aggressiv wenn man sie ansprach und um etwas bat.


Auch ich musste mich zwingen mein Haus zu verlassen, hatte ich doch darinnen wenigstens etwas Wärme und Licht aber das war in diesen Tagen nicht alles. Viel wichtiger war im Moment die Sicherstellung der Wasserversorgung für Jorts Fähre. Etwas was sich banal anhörte so nah wie die Stadt am Fluss lag, doch nach Aussagen der Ärztin war weder das Flusswasser noch dass aus dem Brunnen genießbar.Deswegen hatte sie ja auch gestern schon mit diversen Experimenten für eine kleine Filtrieranlage angefangen. Während Jean also Wassereimer in die Krankenstation schleppte, Dina und Katy aus dem Hause Pinion damit beschäftigt waren Kies und Sand heranzuschleppen und zu reinigen, schickte ich Shani nach der Holzkohle schauen.


Da die Prüfung ergab dass diese fertig war, trug ich ihr auf sich noch ein zwei freie Sklaven zu schnappen und mit diesen die die fertige Holzkohle in Fässer zu füllen damit sie später in die Filtrierapperate verbaut werden kann. Doch das war leichter gesagt als getan, alle anderen hatten ihren Sklaven weggesperrt, wohl aus Angst das diese im dichten Nebel abhanden kommen. Auch sonst fanden sich nicht mehr viele Freie als es an die Drecksarbeit ging. Shani räumte in der Zwischenzeit leere Fässer zu dem Meiler in der Hoffnung das sich die Anzahl der verfügbaren Arbeitskräfte bis sie soweit ist noch ändern würde.


Tat sie aber nicht wirklich! Zum Glück bot sich die Pinion an beim Holzkohle schaufeln zum Füllen der Fässer mitzuhelfen. Dafür übernahm ich dann den Transportpart und brachte die vollen Fässer zur Krankenstation. Es dauerte seine Zeit bis alle Fässer gefüllt und sämtliche Holzkohle aus den Meiler gewonnen war. Ächzend polterte ich mit den vollen Fässern durch die Gassen der Stadt, während die beiden Frauen Schaufel für Schaufel die Holzkohle in das nächste Fass füllten. Es war eine Scheißarbeit, der Ruß kroch praktisch in jede Ritze, vermengte sich mich den Schweiß, ein Tarsk welches sich frisch im Schlamm gesiehlt hatte, war sauber im Vergleich zu uns.


Als wir bei dem letzten Fass waren, stießen noch Bal und die Schreiberazubine zu uns. Sie hatten die Wasserausgabe in der Feste übernommen und alle außer uns Kohleschauflern hatten ihre Ration wohl schon abgeholt, so das sie uns noch unter die Arme greifen wollten. Doch dazu waren sie zu spät dran. Die Pinion ließ sich ums verrecken die Schaufel nicht aus der Hand nehmen und das letzte Fass schaffte ich nun auch noch allein weg. Da sie aber Wasser dabei hatten waren sie doch mehr als willkommen.


GR

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