Montag, 10. Februar 2014

Notstand

Lange hielt es mich heute nicht im Haus. Auch wenn ich schon am Fenster sah das sich dieser dichte Nebel gehalten hatte. Wobei, gehalten ist gut, ich hatte den Eindruck als ob der Nebel nochmal deutlich zugelegt hatte. Als Shani, wo wir dann endlich draußen waren, damit anfing und meinte sie hätte Blitze gesehen, hatte ich die Schnauze voll und ließ sie stehen. Meine Hoffnung war dass ich auf der Terrasse ein paar Leute treffen würde die sich von zwei Tage Schlechtwetter nicht beeindrucken ließen, doch es stellte sich heraus dass diese Hoffnung trügerisch war, denn als ich im Gasthaus war herrschte dort die helle Aufregung.


Auch wenn diese nicht hell genug war um den Tag freundlicher zu gestalten, so interessierte mich schon was den anderen jetzt zusätzlich das Gemüt verhagelt hatte. Es stellte sich heraus dass das Wasser, dass im Brunnen und auch das im Vosk, eine merkwürdig graue Färbung angenommen hatte. Es gab Befürchtungen dass das Wasser verunreinigt wenn nicht sogar vergiftet wurde. Und als ob das schlechte Wetter nicht schon beschissen genug war, hatten sich diese Befürchtungen bestätigt. Man hatte Wasserproben zu Jean gebracht und die labortechnischen Untersuchungen hatten ergeben das es für Mensch und Tier nicht zuträglich ist, auch ein einfaches Abkochen würde daran nichts ändern.


Während Jean nun an einem Verfahren arbeitete wie man das Wasser soweit reinigen konnte, dass es wieder genießbar wurde, mussten wir zusehen wie man an sauberes Wasser kommt. Bis dahin trank ich Paga, sicher ist sicher! Es wurden dann mehrere Maßnahmen eingeleitet. Die Leute vom Hof schafften die Tiere weg, dorthin wo es noch ausreichend sauberes Wasser gab. Gleichzeitig wurde ein Kommando ausgeschickt welches soweit den Vosk entlang ziehen sollte bis es sauberes Wasser fand welches man in Fässer abfüllen konnte. Dazu hatten sie gleich mehrere Wagenladungen leerer Fässer dabei. Das noch vorhandene saubere Wasser wurde rationiert und das Badehaus gesperrt.

Das alles sollte noch in einer Notfallverordnung niedergelegt werden und da unsere Schreiberin mal wieder nicht aufzutreiben war, waren wir froh das sie sich einen Lehrling genommen hatte, bei der wir dies in Auftrag geben konnten. Die Notfallmaßnahmen liefen an, wie gesagt Jean forschte, die Leute vom Hoff waren beschäftigt, das Wasserkommando war los und während Kin der Aushilfsschreiberin diktierte was in der Notfallverordnung stehen sollte, blieb mir nur noch mich an meinem Paga festzuhalten. Die erste Erfolgsmeldung kam von unserer Ärztin sie hatte aus verschieden groben Kies, Sand, feingemahlener Holzkohle und Stoff eine Filtrierapperat gebaut mit dem es möglich ist das Wasser so sauber zu bekommen das man es nach dem Abkochen trinken konnte.

Ein erster Schritt wenn auch nur ein kleiner, jetzt kam es darauf an dass jeder Haushalt sich nach Anleitung solch eine Apparatur baut um seinen Wasserbedarf weitestgehend zu decken. Das Problem war nur, wo wir diese Unmengen Holzkohle herbekommen sollten. Shani behauptete das sie so etwas im Kleinen schon mal auf der Erde gemacht hatte und außerdem hätte ihr vormaliger Besitzer, ein Schmied, auch ab und zu geköhlert. Dann war das also ihr Auftrag, sollte sie zusehen das sie dazu ein paar andere Sklavinnen als Hilfe hinzuziehen kann.

Mittlerweile war auch die Notfallverordnung in Sack und Tüten, ähm ich meine zu Pergament gebracht. Ich las sie mir durch, ließ einen Formfehler korrigieren und war einverstanden so das sie sofort in Kraft treten konnte.

Notstandsverordnung - 2. Passagehand, 11. Monat 0007
Hiermit wird, laut Anweisung des Rates der Stadt Jort's Fähre, folgendes beschlossen:
(1) Die Nutzung des Badehauses ist bis auf Weiteres untersagt.
(2) Wasser ist ab sofort einzusparen und nur für existenzielle Erfordernisse zu verwenden.
(3) Verordnung (1) und (2) treten ab sofort in Kraft und sind bis zur Widerrufung verpflichtend.
Lady Cam
i. A. des Rates der Stadt Jort's Fähre
Als dann auch noch das Wassersuchkommando Erfolg hatte und das dumpfe Rumpeln der Wagen davon zeugte dass sie schwer beladen waren, schien der Tag doch noch ein versönliches Ende zu nehmen. Das Wasser wurde vorsichtshalber in der Feste eingelagert und war somit unter Kontrolle der roten Kaste. Im Zweifelsfall konnte man nun die korrekte Rationierung des Wassers auch kontrollieren lassen.

GR

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