Donnerstag, 27. März 2014

Dem Feuer übergeben

Heute war ich beizeiten hoch gewesen, es ging zu einem Zarspiel. Neues Turnier, neues Glück! Danach wollte ich eigentlich nach Teslit weiterreisen. Die Heilgrotte hatte es mir angetan, denn auch wenn ich unsicher war ob ich da investieren soll, so wollte ich mir dieses Grotte zumindest einmal anschauen. Irgendwas aber ließ mich meine Meinung ändern und mich gleich die Rückreise nach Jorts Fähre antreten, Teslit musste warten. Die gestrigen Ereignisse waren es die mich zurück an meinem Heimstein trieben und vielleicht war da auch so etwas wie eine Vorahnung dabei.


Zurück in Jorts suchte ich deshalb auch gleich die Krankenstation auf. Ich wollte mich nach dem Befinden von Lana erkundigen, doch in der Krankenstation war niemand, zumindest niemand der mir öffnete. Also machte ich mich auf die Suche. Auf dem Marktplatz wurde ich fündig und traf auf Jean und Cam. Die Stimmung war ziemlich gedrückt, trotzdem wollte ich nicht wahr haben was man jetzt schon erahnen konnte. Lana hatte es nicht geschafft und war in die Stätten des Staubes eingegangen. Cam war gerade dabei Jean wieder Aufzurichten und gab ihr jeden erdenklichen Zuspruch. Unsere Ärztin machte sich Vorwürfe dass sie es nicht geschafft hatte wenigstens das Leben der Mutter zu retten.

So traurig wie das alles auch war aber hier konnte ich nicht weiter helfen. Auch um meine eigene Unsicherheit zu verbergen wurde ich geschäftlich oder besser gesagt bürokratisch. Ob die Kaste Bescheid wüsste, wollte ich wissen und welche Vorbereitungen um die Leichname beizusetzen getroffen wurden waren. Vorwurfsvoll sagte man mir dass die Krieger informiert sind aber wohl doch lieber ihr Training absolvierten als sich um ihre verstorbene Kastenangehörige zu kümmern. Ich versuchte zu beschwichtigen und behauptete das Krieger, die es gewohnt sind regelmäßig dem Tod ins Auge zu sehen mit diesem Thema sicher anders umgehen als wir Zivilisten.


Zum Glück tauchte jetzt Bal auf der sich um die Beisetzung kümmern wollte und so beruhigten sich auch die Gemüter. Jean und Cam gingen nach oben in die Krankenstation um die drei Leichname vorzubereiten, Bal dagegen machte sich auf dem Weg zur Trainingswiese wo der Scheiterhaufen aufgebaut werden sollte. Ich nutzte die Gelegenheit und trank auf die Schnelle noch einen Stehpaga in der Herberge und als sich die dort versammelten Krieger wieder aufmachten um ebenfalls zur Trainingswiese zu gehen, folgte ich ihnen. Ein Teil der Krieger waren noch damit beschäftigt den Holzstapel vorzubereiten, sie stopften die Räume zwischen den Balken, für die leichtere Entzündbarkeit mit Stroh aus, zwei Andere machten sich mit einem Boskgespann auf den Weg zur Oberstadt um die Leichname zu holen.


Mittlerweile hatte sich auch ein Großteil der Bewohner am Rand der Wiese versammelt um sich von Lana zu verabschieden. Die Stimmung war gedrückt, ein jeder hier hatte seine besonderen Erlebnisse mit der Zeugmeisterin gehabt und nahm nun in Gedanken von ihr Abschied. Shani war es die mich leise darauf aufmerksam machte das auch die Sängerin da ist und es dieser wohl nicht gut geht. Sie meinte gesehen zu haben wie sie leicht taumelte, doch ich hatte jetzt keine Zeit mich darum zu kümmern. Das laute Rumpeln des Boskgespanns mit welchem die drei Leichname transportiert wurden, riss alle noch mal aus ihren Gedanken. Es hielt dicht an dem Holzstapel und man bettete die Toten von dem Wagen auf das Holz. Nachdem der Bosk fortgeschafft war, wurde der Scheiterhaufen entzündet. Schnell fraßen sich die Flammen durch das Holz, zusätzlich erhielten sie noch Nahrung durch das viele Stroh und erreichten schließlich die toten Körper.


Stumm verfolgten wir wie der Holzstapel langsam in sich zusammenfiel und die Flammen ihr Werk verrichteten. Ich wand mich ab und schlug den Weg nach Hause ein. Kurz hatte ich mich nochmal umgeschaut ob ich Sam noch irgendwo sehen würde, doch sie war schon verschwunden. Ich vermutete das sie schon in der Oberstadt war und hoffte sie bei meinem Haus anzutreffen um mich nach ihrem Befinden erkundigen zu können. Doch diese Hoffnung sollte sich nicht erfüllen, Sam blieb für diesen Abend verschwunden.

GR

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