Mittwoch, 5. März 2014

Ein Tag im Zeichen der roten Kaste

Der Tag heute ließ sich ruhig an, die Umbauarbeiten in der Kaserne waren endlich abgeschlossen wurden und ich hatte die Handwerker bezahlt. Sie hatte noch die Zellen eingebaut und einen Raum abgetrennt wo sich ein Teil der diensthabenden Wachmannschaft zur Ruhe betten konnte. Ich hatte die Arbeiten abgenommen und die Kaserne nun endlich zur vollen Nutzung freigegeben. Während die Krieger nun also von ihr Besitz ergriffen  machte ich mich auf den Weg nach Hause.


Nun war ich im Kontor und hatte noch ein paar Sachen aufzuarbeiten als die Tür aufging. Ich legte die Schriftrolle zurück ins Regal und drehte mich um. Es war Shani, leicht außer Puste berichtete sie mir das oben ein Krieger auf mich warten würde, sie hätte ihm ein Haus gezeigt, welches er mieten will und nun würde er gerne mit mir die finanziellen Details klären. Ich war einigermaßen überrascht, hatte ich doch meiner Meinung nach erst gestern dem letzten hauslosen Rarius eine Wohnung verschafft. Wer also sollte sich jetzt noch nach einem Haus umgesehen haben?


Shani sagte dass der Krieger Talaran heißen würden. So ein Blödsinn! Talaran war seit vielen Märkten verschollen, wenn nicht sogar tot, wie sollte er da ein Haus hier in der Stadt mieten? Doch Shani beteuerte, dass es eben jener Krieger war, er wäre auf Reisen gewesen, hätte seine Gefährtin gesucht und ist nun, wenn auch erfolglos, so doch zurück. Ich ging zu Shani, griff mir ihre langen Zotteln und hielt sie ihr vors Gesicht. Wenn du dir einen Spaß erlaubst, drohte ich ihr, dann werden die hier gleich deutlich kürzer sein! Dann ließ ich von ihr ab, ging aus dem Kontor und nach oben.

Als ich oben die Türe aufstieß, saß da tatsächlich ein Rarius der von Marina gerade einen Paga serviert bekam. Ich stutzte kurz aber es gab keinen Zweifel, der Mann dort an meinem Tisch war Talaran, zwar hatte die lange Zeit ihn leicht verändert aber er war noch zu erkennen. Shani brachte auch mir etwas zu trinken und als ich mich auf eins der Kissen setzte hatten wir jede Menge Gesprächsstoff und vieles war deutlich interessanter als der Mietpreis für das Haus für welches sich Talaran interessierte. Also ließ ich mir von seiner Suche berichten, bevor er dann unbedingt wissen wollte was genau mit Jorts passiert sei.


Ich setzte ihn also mit einer kurzen Zusammenfassung über die Geschehnisse der letzten Monate die zu der Strafe durch die Priesterkönige führte in Kenntnis und darüber das wir wohl trotz allem die Chance auf einen Neuanfang bekommen hätten. Nachdem ich seinen Wissensdurst gestillt hatte kamen wir doch noch auf den Mietpreis für das Haus zu sprechen. Nach einer kurz und hart aber fair geführten Verhandlung einigten wir uns schließlich auf einen für beide Seiten akzeptablen Preis. Wir waren uns gerade einig geworden, da klopfte schon der Nächste an die Tür. Da Shani aber draußen niemanden fand, lag die Vermutung nahe das man fälschlicherweise mal wieder an der Kontortür herumgeklopft hatte.

Lautes Rufen, welches von draußen herein drang bestätigte meine Vermutung. Die Treppe hoch kam dann Kyra, welcher ich auch einen Platz an bot. Talaran nutzte die Gelegenheit und verabschiedete sich, so das ich mit Kyra zurückblieb. Sie war gekommen um mir die Rechnung für die ersten hergestellten Tarnsättel zu präsentieren. Keine Ahnung wer die geschrieben hatte aber es fiel mir mehr als schwer diese zu entziffern. Wenigstens war sie aber rechnerisch richtig. Ich zahlte also Kyra den fälligen Betrag und wurde nur stutzig als sie meinte, das würde nicht reichen.


Mein verwunderter Blick ließ Kyra fortfahren und sie erläuterte mir wie sie das meinte. Dem Hauptmann schwebte vor auf allen Sätteln das Wappen von Jorts Fähre einzubrennen. Dazu müsste sie sich. in Ermangelung eines jortschen Schmiedes mit einem Krieger auf Reisen begeben um genau solch ein Brenneisen anfertigen zu lassen. Ich konnte dies durchaus nachvollziehen, trugen doch unsere Rarii stets mit stolz das Wappen unseres Heimsteines, also warum nicht auch auf den Tarnsätteln. Deshalb sagte ich zu dass die Stadtkasse die Mehrkosten dafür übernimmt und im Zweifelsfall eben die Solderhöhung für die Krieger warten muss. Man muss eben Prioritäten setzen.

Ich glaub diese Auskunft nahm sie nicht ganz so freudig auf, trotzdem schafften wir es noch uns darauf zu einigen das die Kosten für das Brenneisen von der Kriegerkasse vorgestreckt würden, schließlich konnte sie mir nicht mal ansatzweise sagen wie viel dieses Eisen kosten würde. Damit war auch unser Gespräch am Ende und Kyra verabschiedete sich. Als sich die Tür hinter ihr schloss blieb nur noch eins zu tun, die Standpauke für meine beiden Kajirae. Hatten sie es doch geschafft bei Beiden, bei Talaran, wie auch bei Kyra, auf ihren Hintern hocken zu bleiben anstatt ihnen die Tür aufzuhalten. Das sie mich damit als Gastgeber in einem schlechten Licht stehen lassen, schien an ihnen völlig vorbeizugehen. Doch das würde sich ändern.

GR

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