Sonntag, 6. April 2014

Bedrohungen

Ich war mitten in der Nacht zurückgekehrt und hatte nur noch einen Gedanken, Schlaf! Also haute ich mich in die Felle und schlief sofort ein. Spät am Tage erwachte ich von Stimmen aus dem Wohnbereich. Darauf gab ich jedoch nichts, war ich mir doch sicher dass, wenn es wichtig wäre, mich Shani längst geweckt hätte. Um freiwillig aufzustehen war ich aber auch zu faul und so blieb ich noch eine Weile liegen, erst als Shaní dann doch noch bei mir auftauchte und mich mit den letzten Neuigkeiten aus Jorts, die nur so aus ihr heraussprudelten, überfiel, schälte ich mich langsam aus den Fellen.

Ihre Freude über meine Rückkehr war nicht zu übersehen und nur mit Mühe konnte ich ihren Redefluss stoppen und sie dazu bringen mir eine frische Tunika zu reichen. Eins der vielen Dinge die sie mir erzählt hatte war, dass mal wieder eine Sklavin aufgegriffen wurden war und dass, in Ermangelung der Anwesenheit von Vertretern der Stadtkette, sie diese nun an der Backe hatte. Also war das Erste was ich tat ein Blick auf das Mädchen zu werfen. Auch wenn sie so schnell wie möglich an das Haus Pinion gehen wird, so wollte ich wenigstens wissen wen Shani mir da angeschleppt hatte.



Eine Glana, die bisher nur irgendwelchen Frauen in irgendwelchen Oasen gedient hatte, brachte eine erste Begutachtung und Befragung ans Licht. Ihre letzte Herrin war unter mysteriösen Umständen einfach so verschwunden, konnte ich noch in Erfahrung bringen aber nicht mehr wie sie nach Jorts geschafft hatte, denn dann wurde es unruhig draußen und ich verzichtete darauf meine Neugier zu stillen, zumindest jene die diese Sklavin betraf. Draußen hallten Rufe durch die Stadt die alle Bewohner in die Oberstadt befahlen, dann hörte man das Rasseln schwerer Eisenketten, woraus ich schloss das sich das Haupttor geschlossen hatte.

Was folgte war eine merkwürdige Stille, keine Rufe, kein Waffengeklirr, nichts woraus ich Schlüsse ziehen konnte was draußen geschah. Nach einer kleinen Unendlichkeit klopfte es an meiner Tür und Bal, der seine Fastgefährtin im Schlepptau hatte, wollte mich sprechen. Ich bat ihn herein und auch wenn er die angebotene Sitzmöglichkeit verschmähte, so erstatte er mir, in meiner Eigenschaft als Ratsmitglied, Bericht. So resultierte die Aufregung daraus das man Waldweiber am Rande der Stadt gesehen hatte und nicht genau wusste wie viele es waren und was sie vor hatten und man deshalb vorsichtshalber die Bewohner der Unterstadt in Sicherheit bringen wollte, während sich die Krieger um das Gesocks kümmerten.


Ich hielt das zwar für übertrieben da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte das diese Waldweiber die Stadt überfallen würden, eher würde sie vielleicht ein paar Kleinigkeiten in den Randgebieten klauen, aber im Endeffekt hatten die Krieger das letzte Wort wenn es um die Sicherheit der Stadt und deren Bewohner geht. Das war aber noch nicht alles was Bal mit zu berichten hatte, so war eine Schreiberin aus Ar in der Stadt gewesen, welche berichtet hatte das der Kapitän des Schiffes mit dem sie fuhr, sie nicht beim Dorf Herlit absetzen wollte, da sich dieses Dorf mit uns im Kriegszustand befindet.

Eine Tatsache die sowas von neu für mich war, das ich am liebsten mit dieser merkwürdigen Schreiberin gesprochen hätte, doch war diese schon weiter gereist. Bevor wir unser Gespräch fortsetzten, schmiss ich nun aber erstmal die beiden Sklavinnen aus dem Haus, brauchten sie doch nicht alles mit anhören, so konnten sie sich auch anderen gegenüber nicht verplappern. Zurück blieben nur noch Bal und Cam und wir setzten die Unterredung fort. Wir kamen ziemlich schnell auf einen Nenner, hatten wir doch alle drei den gleichen Gedanken wie diese Gerücht entstanden sein muss, bzw wer Interesse haben könnte einen Konflikt zwischen Herlit und uns zu schüren.


Da uns dieser Gedanke unabhängig voneinander gekommen war, konnten wir davon ausgehen dass es das Naheliegenste war und wir beschlossen einige Vorsichts- und vor allem vorbereitende Maßnahmen bevor ich morgen mit dem Rat die tatsächliche Vorgehensweise besprechen werde. Ein wichtiger Auftrag kam dabei Cam zu, bei dem sie Bal unterstützen würde. Deswegen entließ ich sie jetzt auch aus unseren Gespräch damit sie ihre Vorbereitungen treffen konnte, wies aber noch an, sollte diese Schreiberin noch mal auftauchen das sie mir vorzuführen sei.

GR

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